Eine Friedhofsgeschichte
Jedesmal, wenn ich das Grab meines Vaters besuche, komme ich an dem immer wunderschön und üppig geschmückten Grab eines jungen Mannes vorbei: dort halte ich stets inne, um ihn zu grüßen.
Ich kannte ihn nicht. Er ist zehn Jahre später als ich geboren und verunglückte bei der Bundeswehr, irgendein Unfall, während der Dienstzeit, nichtmal im Einsatz, sondern halt im Dienst. Das kommt ja leider manchmal vor. Der junge Mann hat einen russisch klingenden Nachnamen und seine Mutter, die das Grab nun schon seit zehn Jahren mit den schönsten Blumen, die die Jahreszeit grad hergibt, schmückt, hatte sich dafür entschieden, seinen Grabstein mit einem Bildmedaillon von ihm zu versehen. Es zeigt das Porträtfoto eines hübschen, dunkelhaarigen jungen Mannes, verschmitzt lächelnd, in Uniformhemd und mit rotem Barett.
Ich denke, er muss sehr stolz gewesen sein, in der Bundeswehr zu dienen und ich denke, seine Familie muss es ebenso sein, sonst hätten sie sich, nach diesem Unfall, vermutlich eher für ein "ziviles" Foto von ihm entschieden.
Dass seine Freunde von dort ihn selbst nach so vielen Jahren nicht vergessen haben, zeigt mir zuverlässig jedes Jahr an seinem Geburtstag und seinem Todestag ein kleiner Kranz oder eine schöne Pflanze mit Schleife und Aufschrift.
Nachdem ich also heute zunächst Kerzen bei meiner längst verstorbenen Lieblingstante und ihrem Mann und meinem Papa aufgestellt hatte, außerdem am Denkmal für die gefallenen Soldaten der Kriege 1870/71, WK I und WK II, zog es mich wieder zu Alex' Grab hin. (Ich nenne ihn bei mir einfach immer Alex, als ob ich ihn gut gekannt hätte. Und nun ja, wir "kennen" uns ja jetzt auch schon sieben Jahre, also seit mein Vater dort in seiner Nähe beigesetzt wurde.)
Ich musste mich einfach vergewissern, ob dort auch eine Grabkerze aufgestellt war. Natürlich war sie das, alles andere hätte mich verwundert - aber es hätte ja auch sein können, dass die Mutter mal krank ist und nicht zum Grab kommen kann. Dann hätte ich für ihn auch noch eine angezündet. Aber das war nicht nötig.
Es war eine weiße, keine rote, und vorne drauf war ein gemalter Engel.
Drunter stand in graphisch imitierter Kinderhandschrift: "Möge ein Engel dich immer behüten!"
Ich kannte ihn nicht. Er ist zehn Jahre später als ich geboren und verunglückte bei der Bundeswehr, irgendein Unfall, während der Dienstzeit, nichtmal im Einsatz, sondern halt im Dienst. Das kommt ja leider manchmal vor. Der junge Mann hat einen russisch klingenden Nachnamen und seine Mutter, die das Grab nun schon seit zehn Jahren mit den schönsten Blumen, die die Jahreszeit grad hergibt, schmückt, hatte sich dafür entschieden, seinen Grabstein mit einem Bildmedaillon von ihm zu versehen. Es zeigt das Porträtfoto eines hübschen, dunkelhaarigen jungen Mannes, verschmitzt lächelnd, in Uniformhemd und mit rotem Barett.
Ich denke, er muss sehr stolz gewesen sein, in der Bundeswehr zu dienen und ich denke, seine Familie muss es ebenso sein, sonst hätten sie sich, nach diesem Unfall, vermutlich eher für ein "ziviles" Foto von ihm entschieden.
Dass seine Freunde von dort ihn selbst nach so vielen Jahren nicht vergessen haben, zeigt mir zuverlässig jedes Jahr an seinem Geburtstag und seinem Todestag ein kleiner Kranz oder eine schöne Pflanze mit Schleife und Aufschrift.
Nachdem ich also heute zunächst Kerzen bei meiner längst verstorbenen Lieblingstante und ihrem Mann und meinem Papa aufgestellt hatte, außerdem am Denkmal für die gefallenen Soldaten der Kriege 1870/71, WK I und WK II, zog es mich wieder zu Alex' Grab hin. (Ich nenne ihn bei mir einfach immer Alex, als ob ich ihn gut gekannt hätte. Und nun ja, wir "kennen" uns ja jetzt auch schon sieben Jahre, also seit mein Vater dort in seiner Nähe beigesetzt wurde.)
Ich musste mich einfach vergewissern, ob dort auch eine Grabkerze aufgestellt war. Natürlich war sie das, alles andere hätte mich verwundert - aber es hätte ja auch sein können, dass die Mutter mal krank ist und nicht zum Grab kommen kann. Dann hätte ich für ihn auch noch eine angezündet. Aber das war nicht nötig.
Es war eine weiße, keine rote, und vorne drauf war ein gemalter Engel.
Drunter stand in graphisch imitierter Kinderhandschrift: "Möge ein Engel dich immer behüten!"
ElsaLaska - 2. Nov, 19:26
Was vom Tage ... - - 0 Trackbacks - 2973x gelesen
Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/1022222727/modTrackback