*hüstel* Ich hätte da so ein
winziges Memorandissimum vorbereitet:
>>Reform in der Kirche bedeutet, Überflüssiges und Störendes wegzunehmen, damit das Eigentliche wieder zum Vorschein kommt, Jesus Christus selbst, der in seiner Kirche so lebendig ist wie vor zweitausend Jahren unter seinen Aposteln. Wenn eine Theologenzunft nichts mehr taugt, weil sie schal geworden ist, wäre es an der Zeit, bei ihnen mit einer solchen Reform zu beginnen.<<
Guido Horst in Die Tagespost.
>>Reform in der Kirche bedeutet, Überflüssiges und Störendes wegzunehmen, damit das Eigentliche wieder zum Vorschein kommt, Jesus Christus selbst, der in seiner Kirche so lebendig ist wie vor zweitausend Jahren unter seinen Aposteln. Wenn eine Theologenzunft nichts mehr taugt, weil sie schal geworden ist, wäre es an der Zeit, bei ihnen mit einer solchen Reform zu beginnen.<<
Guido Horst in Die Tagespost.
ElsaLaska - 5. Feb, 19:34
Theologie?
Der aber spielt in der Weltkirche nur eine marginale Rolle. Obwohl seit dem Mittelalter einige der bedeutendesten Theologen aus dieser Region stammen, ist zumindest dieses Papier nichts als ein versuchter Cameo.
Wenn ein Automobilkonzern einen Marketingleiter, Vertriebsleiter oder sonstigen Manager (nur als krummes Beispiel) entließe, weil der in einer Konjunkturkrise dem Konzern offen empfahl, seine Autos so zu bauen wie ein Konkurrenzunternehmen (das in diesem Falle - ganz nebenbei - noch mehr Kunden verloren hätte), dann finden wir das völlig in Ordnung; denn das ist ein klarer Loyalitätsbruch
Wenn Theologen ihre Kirche (und damit auch ihren Arbeitgeber, dem sie als Arbeitnehmer zu recht Loyalität schulden, solange sie für ihn arbeiten) in einer Weise attackieren wie geschehen, dann sehe ich keine Veranlassung zu einer anderen Behandlung.
Ich persönlich stehe der Integration von Instituten für katholische Theologie in weltlichen Universitäten, wie wir sie heute haben, ohnehin kritisch (nicht ablehnend, sondern *kritisch*) gegenüber. Das "kritische" Denken bürgerlicher Prägung ist eines, das sich meint, vom Gegenstand des Denkens abzulösen, um dieses von außen zu betrachten. Es ist schon bei den so genannten Humanwissenschaften Bockmist, zu glauben, ein Forscher (z.B. als Träger eines Gehirns) könnte sich als Subjekt vom Gegenstand seines Forschens (z.B. das Gehirn) abtrennen, um seine Forschung, die mit Hilfe des Gegenstandes der Forschung (im Beispiel: des Gehirns) erfolgt, zu objektivieren. Die Vermischung von Subjekt und Objekt im Prozess (des Forschens) ist schlicht unwissenschaftlich.
In den theologischen Instituten führt das Auseinanderfallen von gläubigem und forschendem Subjekt, was Forschung im Sinne der kritischen Traditionen zwingend voraussetzt, nicht selten dazu, dass der betreffende Mensch, Student oder Lehrender, vom Glauben abfällt. Diese Möglichkeit liegt nun einmal in der Methodik. Von etlichen sich kritisch und fortschrittlich nennenden Theologen - vorwiegend evangelischen, aber auch einigen katholischen - weiß ich, dass für sie Spiritualität und Glaubenspraxis nur eine theoretische Rolle spielen und im Grunde nur noch von außen kritisch betrachtet werden. Von daher wundert mich weder das Memorandum noch die große Zahl der Unterzeichner.
Eine solche Haltung, nämlich Glauben und Spiritualität vom Denken abzuspalten, das kann man von Thomas nun wirklich nicht behaupten. Er mag in den scharfen Auseinandersetzungen unter den damaligen Theologen (Augustinismus vs. "Aristotelismus") immer wieder an Befragungen vorbeigeschrammt sein, aber er hat niemals weltliche Entwicklungen als vorbildhaft für Glaube und Spiritualität dargestellt.