Zwei lesenswerte Artikel zu Syrien
>>Die syrische Verfassung garantiert nominell Religionsfreiheit, das Amt des Staatspräsidenten ist jedoch ausschließlich den Muslimen vorbehalten. Dennoch zeigte sich das marxistisch beeinflusste syrische Regime unter der Baath-Partei als tolerant gegenüber religiösen Minderheiten, einschließlich der Christen und Juden. Christliche Kirchen sind anerkannt. Auch ein Gründungsmitglied der Baath-Partei, Michel Aflaq, war Christ.
Nun könnte sich die Lage der Christen dramatisch verschlechtern. Die Christen standen der im März 2011 begonnenen Freiheitsbewegung von Anfang an eher skeptisch gegenüber. Von den vorrückenden Rebellen befürchten sie eine Islamisierung und eine Verschlechterung ihrer Lage. Das Regime des Diktators Assad hat dies brutal ausgenutzt, indem es offenbar Gewalt zwischen den religiösen Gruppen schürte und damit versuchte, unter anderen die Christen auf Leben und Tod an den Fortbestand der Diktatur zu binden. Die Rebellen wiederum tragen den Bürgerkrieg bewusst in die christlichen Wohnviertel.<<
Ganzer Artikel im Sonntagsblatt Bayern hier - mit interessanten historischen Exkursen und Verweisen: "Urchristliches Land".
Und noch eine Einschätzung von Jesuitenpater Paolo Dall'Oglio für Radio Vatikan:
>>Ist nun der Moment für ein Eingreifen der Staatengemeinschaft? Sicherlich ja, denn das Risiko, dass das Regime fallen wird, der Bürgerkrieg aber weiter geht, ist sehr real. Es liegt in der Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, dieses Risiko zu bannen und die Zivilbevölkerung vor eventuellen Massakern zu schützen. Gleichzeitig muss die Möglichkeit einer Wiederaufnahme von nationalen Verhandlungen für eine Befriedung des Landes geschaffen und, in der Phase der Verfassungs- und Regierungsbildung, allen Komponenten der syrischen Gesellschaft ein Platz zugesichert werden.“<<
Ganzes Gespräch mit Pater Dall'Oglio hier.
Nun könnte sich die Lage der Christen dramatisch verschlechtern. Die Christen standen der im März 2011 begonnenen Freiheitsbewegung von Anfang an eher skeptisch gegenüber. Von den vorrückenden Rebellen befürchten sie eine Islamisierung und eine Verschlechterung ihrer Lage. Das Regime des Diktators Assad hat dies brutal ausgenutzt, indem es offenbar Gewalt zwischen den religiösen Gruppen schürte und damit versuchte, unter anderen die Christen auf Leben und Tod an den Fortbestand der Diktatur zu binden. Die Rebellen wiederum tragen den Bürgerkrieg bewusst in die christlichen Wohnviertel.<<
Ganzer Artikel im Sonntagsblatt Bayern hier - mit interessanten historischen Exkursen und Verweisen: "Urchristliches Land".
Und noch eine Einschätzung von Jesuitenpater Paolo Dall'Oglio für Radio Vatikan:
>>Ist nun der Moment für ein Eingreifen der Staatengemeinschaft? Sicherlich ja, denn das Risiko, dass das Regime fallen wird, der Bürgerkrieg aber weiter geht, ist sehr real. Es liegt in der Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, dieses Risiko zu bannen und die Zivilbevölkerung vor eventuellen Massakern zu schützen. Gleichzeitig muss die Möglichkeit einer Wiederaufnahme von nationalen Verhandlungen für eine Befriedung des Landes geschaffen und, in der Phase der Verfassungs- und Regierungsbildung, allen Komponenten der syrischen Gesellschaft ein Platz zugesichert werden.“<<
Ganzes Gespräch mit Pater Dall'Oglio hier.
ElsaLaska - 8. Aug, 21:33
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