Gegen den Strich - Huysmans
"Wie ein Einsiedler war er reif für die Abgeschiedenheit, erschöpft vom Leben, von dem er sich nichts mehr erhoffte; wie auch ein Klosterbruder war er überwältigt von unendlicher Müdigkeit, dem Bedürfnis nach innerer Sammlung, dem brennenden Wunsch, mit den Weltzugewandten nichts mehr gemein zu haben, die für ihn Verfechter des Nützlichkeitsprinzips und Schwachköpfe waren.
Kurzum, obwohl er sich keineswegs zum Stande der Gnade berufen fühlte, empfand er doch aufrichtige Zuneigung für diese in den Klöstern verborgenen Leute, die von einer haßerfüllten Gesellschaft verfolgt werden, welche ihnen weder die gerechte Verachtung verzeiht, die sie ihr entgegenbringen, noch den festen Willen, durch anhaltendes Schweigen die stetig wachsende Schamlosigkeit ihrer abgeschmackten, albernen Reden zu sühnen und zu büßen."
Huysmans: Gegen den Strich (1884)
Kurzum, obwohl er sich keineswegs zum Stande der Gnade berufen fühlte, empfand er doch aufrichtige Zuneigung für diese in den Klöstern verborgenen Leute, die von einer haßerfüllten Gesellschaft verfolgt werden, welche ihnen weder die gerechte Verachtung verzeiht, die sie ihr entgegenbringen, noch den festen Willen, durch anhaltendes Schweigen die stetig wachsende Schamlosigkeit ihrer abgeschmackten, albernen Reden zu sühnen und zu büßen."
Huysmans: Gegen den Strich (1884)
ElsaLaska - 6. Sep, 14:23
Von wegen "kurzum"!
Dort findet man immer wieder den schwachen Nachkömmling eines einstmals starken und kraftvollen Geschlechts.
(Das war nicht persönlich gemeint, sondern ein Exkurs in die Literaturgeschichte, natürlich)
@Inge Lütt:
:)