Meddeb: Ich gebe zu bedenken, dass der Papst das Zitat nicht als historisches Exerzitium erwähnt hat, sondern als aktuelle Einschätzung des Islams. Gleichwohl müssen die Muslime erkennen, dass die vom Papst angesprochenen Aspekte ihrer Religion keine bösartige Erfindung sind, sondern in Wort und Schrift von Anbeginn an existieren. Der Islam hat viel zu lange versäumt, diese gefährliche Dimension seines Glaubens offen zu diskutieren. Es ist die Schuld der Imame und Theologen, dass sie sich nicht um Unwissenheit in ihren Gemeinden kümmern. Die protestierenden Massen zeigen, dass der offizielle Staatsislam gescheitert ist und die alte Mediatorenrolle der Geistlichen vor dem Bankrott steht. Sie haben Angst vor der Entzauberung der eigenen Mythologie und Glaubensgrundlage durch historische und wissenschaftliche Kritik. Deshalb schotten sie sich ab. In die Hände arbeiten ihnen dabei ausgerechnet westliche Stereotype, etwa die Behauptung von der Verschmelzung des Religiösen mit dem Politischen. Das sagen westliche Islamwissenschaftler, und sie stehen dabei in Einklang mit den Fundamentalisten. Ein Blick in die Chronik des Islams zeigt, dass das restlos falsch ist.
ElsaLaska - 21. Sep, 22:32
So wie ich das sehe, hat er absichtlich Öl ins Feuer gegossen.
Denn wie könnte er die westliche Welt besser wieder hinter der christlichen Kirche vereinen als dadurch, den Konflikt weiter anzuheizen.