Lyrik zum Tage: Stimme des Heilandes von Gertrud von le Fort
Ich aber, ich allein erhebe keine Klage, und was an mir
geschah steht nirgends vor Gericht.
Denn wo ist der Mächtige, der meine Sache führen, wo
ist der Gewaltige, der mir genug tun könnte?
Es reicht kein Leben aus, mich anzuhören, und keines
Lebens Kraft, mein Leid zu fassen.
Jedes Menschen Schmerz hat seine Stunde, und jedes
Volkes Jammer seine Abendröte,
Aber über meinen Schmerzen geht der Tag nicht unter,
und mein Jammer ist bei allen Völkern der Erde.
Ich war der Verblutende in allen ihren Schlachten, ich
war der zu Tode Getroffene jeder Walstatt.
Ich war der Gefangene, den der Hunger würgte. Ich
war der Vermisste, der in Nacht und Graun verdarb.
Ich war der Erstickte in den giftgen Kammern des
Verbrechens. Ich war der Gemarterte, bei dessen
Schrei kein Herz brach.
Ich war der Verschüttete in den Kellern der ver-
brannten Städte, ich war der ausweglos Verirrte
ihrer Flammenwälder.
Es war mein Haus, das man dem Flüchtling raubte, es
war mein Gewand, das man von seiner Schulter riss.
Es war mein Kind, das in der Mutter Arm erstarrte!
An jedem Tag war ich der Verleugnete, und zu jeder
Stunde war ich der Verratne ....
Ich bleibe der Verratene bei jedem neuen Schrei der Hähne!
Denn siehe, ich bin eine sanfte Stimme, in den wilden
Tälern eures Hasses,
Ich bin eine gnadene Stimme auf den Eisesgipfeln eures
Zornes,
Ich bin eine himmlische Stimme noch am Tor der Hölle.
Ich bin unverbittert Liebe, ich bin unerbittlich Liebe,
ich bin bittende Liebe ...
Liebt mich wieder, liebt euch alle und - verstummt!
geschah steht nirgends vor Gericht.
Denn wo ist der Mächtige, der meine Sache führen, wo
ist der Gewaltige, der mir genug tun könnte?
Es reicht kein Leben aus, mich anzuhören, und keines
Lebens Kraft, mein Leid zu fassen.
Jedes Menschen Schmerz hat seine Stunde, und jedes
Volkes Jammer seine Abendröte,
Aber über meinen Schmerzen geht der Tag nicht unter,
und mein Jammer ist bei allen Völkern der Erde.
Ich war der Verblutende in allen ihren Schlachten, ich
war der zu Tode Getroffene jeder Walstatt.
Ich war der Gefangene, den der Hunger würgte. Ich
war der Vermisste, der in Nacht und Graun verdarb.
Ich war der Erstickte in den giftgen Kammern des
Verbrechens. Ich war der Gemarterte, bei dessen
Schrei kein Herz brach.
Ich war der Verschüttete in den Kellern der ver-
brannten Städte, ich war der ausweglos Verirrte
ihrer Flammenwälder.
Es war mein Haus, das man dem Flüchtling raubte, es
war mein Gewand, das man von seiner Schulter riss.
Es war mein Kind, das in der Mutter Arm erstarrte!
An jedem Tag war ich der Verleugnete, und zu jeder
Stunde war ich der Verratne ....
Ich bleibe der Verratene bei jedem neuen Schrei der Hähne!
Denn siehe, ich bin eine sanfte Stimme, in den wilden
Tälern eures Hasses,
Ich bin eine gnadene Stimme auf den Eisesgipfeln eures
Zornes,
Ich bin eine himmlische Stimme noch am Tor der Hölle.
Ich bin unverbittert Liebe, ich bin unerbittlich Liebe,
ich bin bittende Liebe ...
Liebt mich wieder, liebt euch alle und - verstummt!
ElsaLaska - 4. Apr, 19:00