Er sitzt auf der Bettkante
ein Männchen, gerade noch eine Handvoll, die Arme sind über und über mit Fünfmark-Stück großen blutroten Flecken bedeckt, wie sie greise Diabetiker haben. Sein rechter Arm zittert unaufhörlich.
Sein Pyjama-Oberteil ist schon reichlich bekleckert. Komm, wir ziehen was Sauberes und Frisches an, sage ich.
Unterhosen auch? Er streift mich mit einem unsicheren Blick.
Unterhosen kann dir die Mama anziehen, wir ziehen jetzt erstmal ein frisches Unterhemd über und ein Oberteil.
Dann geht es an die Unterhosen, das überlasse ich Mama. Ist zwar nicht so, dass ich ihn untenrum nie nackt gesehen hätte, aber ich merke, es ist ihm lieber so.
Jetzt noch in die Pyjama-Hosen reinsteigen und hochziehen. Besser, hm?, frage ich.
Ich schaue auf diesen ausgemergelten, vergreisten und zerfallenden Körper und plötzlich scheint wie ein Blitz in der Nacht eine Erinnerung auf: Mein Papa und ich, ich war vielleicht vier oder fünf und lag an ihn geschmiegt auf der Couch. Er wird so in meinem Alter jetzt gewesen sein, um die Vierzig. Beim Schlafen auf der Couch blieb ich immer wach und bemühte mich, mein Ohr an sein Herz zu legen um zu hören, wie es schlug, während er schlief. Der größte Horror, den ich mir ausdenken konnte, war, trotz angestrengten Lauschens zu erleben, wie dieser Herzschlag aussetzen würde. Ich lag an seiner Seite mit einer Mischung aus Entsetzen und Furcht vor diesem Augenblick und der ruhigen Gewissheit, wie es trotz meiner Befürchtungen (zunächst) weiterschlug.
Es hat in all den Jahren, die vergangen sind, ein halbes Dutzend Mal ausgesetzt und aufgehört, obwohl ich nicht mehr lauschte.
Ich hatte mich auf die andere Seite gedreht.
Jetzt bin ich wieder da. Auf der herzzugewandten Seite.
Sein Pyjama-Oberteil ist schon reichlich bekleckert. Komm, wir ziehen was Sauberes und Frisches an, sage ich.
Unterhosen auch? Er streift mich mit einem unsicheren Blick.
Unterhosen kann dir die Mama anziehen, wir ziehen jetzt erstmal ein frisches Unterhemd über und ein Oberteil.
Dann geht es an die Unterhosen, das überlasse ich Mama. Ist zwar nicht so, dass ich ihn untenrum nie nackt gesehen hätte, aber ich merke, es ist ihm lieber so.
Jetzt noch in die Pyjama-Hosen reinsteigen und hochziehen. Besser, hm?, frage ich.
Ich schaue auf diesen ausgemergelten, vergreisten und zerfallenden Körper und plötzlich scheint wie ein Blitz in der Nacht eine Erinnerung auf: Mein Papa und ich, ich war vielleicht vier oder fünf und lag an ihn geschmiegt auf der Couch. Er wird so in meinem Alter jetzt gewesen sein, um die Vierzig. Beim Schlafen auf der Couch blieb ich immer wach und bemühte mich, mein Ohr an sein Herz zu legen um zu hören, wie es schlug, während er schlief. Der größte Horror, den ich mir ausdenken konnte, war, trotz angestrengten Lauschens zu erleben, wie dieser Herzschlag aussetzen würde. Ich lag an seiner Seite mit einer Mischung aus Entsetzen und Furcht vor diesem Augenblick und der ruhigen Gewissheit, wie es trotz meiner Befürchtungen (zunächst) weiterschlug.
Es hat in all den Jahren, die vergangen sind, ein halbes Dutzend Mal ausgesetzt und aufgehört, obwohl ich nicht mehr lauschte.
Ich hatte mich auf die andere Seite gedreht.
Jetzt bin ich wieder da. Auf der herzzugewandten Seite.
ElsaLaska - 4. Mär, 22:37