Alle Fastenziele verfehlt
wegen des privaten Notstandes - da ging es nicht ohne Bier und auch nicht ohne Fleisch - das ist mir schon oft passiert, nicht das mit dem Bier, sondern das mit dem Fleisch. In der Begegnung, naja, sagen wir besser, in der Konfrontation mit dem Tod schreit der Körper nach Fleisch. Vielleicht ist es auch nicht der Körper, sondern das Hirn, die Seele, das Gemüt.
Das Herz kann es nicht sein. So wohlschmeckend Fleisch in Form von Rinderfilet und Lammkotelett ist, rein aus der Herzperspektive bleibt es das Töten und Verzehren von anderen Lebewesen - also nichts wirklich Gutes. Ist also vielleicht im Herzen der wahre Sitz vom Wissen um die Irrelevanz des Todes?
Seit zwei Tagen gibt es übrigens Fisch (jedenfalls als Hauptgang). Würden die Italiener mal weniger guten Parmaschinken oder weniger gute Salami piccante machen, die ich so gerne als Antipasti mit schwarzen Oliven esse, dann bräuchte ich nichtmal Wurst. Aber so ist es halt wie es ist. Genau wie mit dem "Scheiße"-Eintrag. Ich sage wirklich entweder 50mal in einem Satz "Scheiß-" oder ich schweige.
Seit ich hier bin liegen wie mit einem dicken Graphitstift ohne allzu großen Druck hingezeichnete Wolken und Nebel über den Hügeln.
Es nieselt. Komischerweise gefällt dieses Wetter den Vögeln - die sowieso allgemein aufzuatmen scheinen, weil seit 2 Monaten nicht mehr gejagt werden darf. Sie baden in den Pfützen und sind glücklich.
Die Idylle wäre perfekt, wenn nicht in der Hundemeute der Nachbarn ein besonders blöder feiger kleiner Köter wäre, der sich durch die Gitterstäbe des nachbarlichen Hoftores zwängen und dann zu Beginn meiner Zufahrt Position beziehen kann, um mindestens fünf Stunden am Stück durchdringend widerwärtig zu kläffen. Ich liebe Hunde, meine Leser wissen es.
Diesen aber nicht.
Ich könnte mir einen Jagdfalken zulegen und auf miese schwarz-weiß gefleckte kleine Drecksköter abrichten. Ein Rauschen, ein Griff, ein Fiepsen - und Schluss ist es mit dem Dauergekläff.
Dass ich auch schon an Papas Luftgewehr gedacht habe, zeigt nur, WIE penetrant und ausdauernd (und nervenzerrüttend) das schrille Dauergekläff wirklich ist.
Einstweilen pirsche ich mich mit der in Assisi erstandenen (SIC!) Kampfschleuder aus dem Hoftor raus in Richtung Zufahrt und verschieße Kieselsteine.
Kampfschleuder aus Assisi
Kannst Du nicht auf die Kieselsteine was schreiben? "pax et bonum"? Oder doch "Sch..."?
Nein, tut mir Leid.