Man hat den Eindruck, dass geistige Inzucht und unkritische gegenseitige Lobhudelei in der "Blogozese" zu einer Wagenburg-Mentalität führt, die einem seriösen Urteil und einer fairen journalistischen Bewertung eher abträglich ist.

Da wagt sich also ein katholischer Theologe in die "Höhle des Löwen", um den Papst und die Kirche gegen Angriffe von außen zu verteidigen. Vielleicht traut sich ja auch noch ein Vertreter der Diözese dort hin, eingeladen ist er jedenfalls, wie man dem Link entnehmen kann. Und prompt wird er antikirchlicher Umtriebe bezichtigt.

Sorry, liebe Elsa, das ist eine Spielart kirchenpolitischer Propaganda, für die sich eine ehrbare Journalistin eigentlich zu schade sein sollte.

Jaja, jetzt wird hier wieder rumgepöbelt, menschenverachtend von "geistiger Inzucht" in der "Blogozese" fabuliert und um dann im Stuhlkreis wieder "miteinander statt übereinander reden" und "mehr Gemeinschaft" zu fordern.

Tatsächlich muß man erst einmal abwarten, ob Prof. Striet bei dieser "Gegenpapstveranstaltung" nicht doch den Papst als Garanten der Einheit verteidigt. Das letze Mal, als ich ihn hörte, sprach er von ihm als "Herrn Ratzinger", was meine Hoffnung dahingehend nicht gerade beflügelt. Es steht jedenfalls zu hoffen, dass es einen Livestream von der Veranstaltung geben wird, damit man sich seine Meinung selbst bilden kann.

Bei Wikipedia gibt es einen interessanten Artikel zum Thema. Sinn eines solchen Manövers ist es, die für das Gefecht untauglichen Trosswagen zur Verteidigung zu nutzen, um im geeigneten Augenblick den entscheidenden Ausfall wagen zu können.

Ja, wir brauchen eine gute Defensive, um diejenigen, die noch im Glauben und in der Disziplin der Kirche treu sind, zu stärken und die Verwundeten zu schützen. Wir müssen im Pfeil- und Kugelhagel die Verantwortung für den Erhalt unseres »Schatzes« wahrnehmen.

Wenn es in unserer Kirche lautstarke Pressure Groups gibt, die den Trosswagen des Sakramentes Ehe in Brand schießen wollen, bin ich froh über die Wagenburg.

Wenn es in der Kirche Kräfte gibt, die die Souveränität des Handelns Gottes mit Argumenten aus der Pulverkammer der theologischen Dekonstruktion angreifen, dann will ich, daß mir dennoch Mut gemacht wird, um Heilung zu beten.

Wer das »Wagenburgmentalität« nennt, der bestätigt mit dieser Auffassung schlimmstenfalls, daß ihm daran gelegen ist, den Treck genüßlich von einem Ende zum anderen aufzureiben. Im besten Fall glaubt er einfach nicht an eine Bedrohungssituation. (Das sind dann im Western die Antihelden des Comic Relief, die am Ende noch gerade eben vom Marterpfahl losgebunden werden.)

Bitte nicht so pessimistisch. Wir haben doch gerade gehört, dass Prof Striet nur an der Veranstaltung teilnimmt, um den Papst und die Kirche zu verteidigen.

Ich lasse mich gerne positiv überraschen und freue mich schon sehr auf Prof Striets vehementen Einsatz in der "Höhle des Löwen". Natürlich wird das dann auch entsprechend gewürdigt werden auf diesem Blog. Das ist schon alleine der Redlichkeit geschuldet.

Denn die Podiumsdiskussion steht augenscheinlich unter dem Titel "Podiumsdiskussion zur Gender- und Sexualpolitik des Papstes".
Go Magnus Go!