Es kommen jetzt einige Freunde von mir
in die Lage, dass ein Elternteil tödlich erkrankt, betreut und versorgt werden muss. Fast alle haben Geschwister, sind also keine Einzelkinder wie ich, so dass man die Situation gemeinsam bewältigen kann - im besten Falle. Wir sprachen darüber, auch über die Schwester meines Vaters, die jetzt schon seit Monaten in einer Art Dämmerschlaf im Sterben liegt (wenigstens zuhause), woraufhin meine Mutter den Ausruf tat: Lieber Himmel, was für eine Wäsch (Wäsch meint tatsächlich Wäsche, also einen Aufwand), bis man gekommen und gegangen ist auf dieser Welt. Ich pflichtete ihr, da schlecht gelaunt, spontan zu und meinte: Wirklich ein unverhältnismäßig riesiger Aufwand, wenn man es denn SO betrachtet.
ElsaLaska - 13. Aug, 00:26
Ginge es nicht alles besser, wenn man nicht auch in anderen Lebensfragen mehr Schmerz an sich heranließe? "pain is so closed to pleasure" sang einst "Queen" - und, meine Güte, sie haben doch recht! Würde uns nicht das Sterben unserer Angehörigen - was für ein Wort - weniger böse treffen, wenn wir Glück, Unglück, Liebe, Hass, Sonntag - alles eben - intensiver empfinden würden, als wir es gewöhnlich tun? Uns weiter aufmachen. öffnen?
Klar, das macht es schwieriger, man wird verletzbarer, es kann ganz schön wehtun, aber auch alles, was sich so Glück nennt, kannst Du viel intensiver wahrnehmen und empfinden.
Das mit der Wäsch ist dann nicht mehr so dramatisch.