Impressionen aus Ludwigshafen
Noch vom Rosenmontag - das niedergebrannte Gebäude lag auf dem Weg zu meiner Arbeitsstelle.

Das Haus schwelte und qualmte noch zu diesem Zeitpunkt, die beiden Kräne sind gut zu sehen, mit denen Feuerwehr und THW versuchten, das Dach zu räumen.
Heute, nach dem gestrigen Besuch von Erdogan und Beck. Neben den deutschen Ü-Wagen nun auch die türkischen Kollegen, die sich eingerichtet haben. Auf der anderen Straßenseite vor dem Haus die Kränze von Erdogan und Beck, einiges war wegen des guten Wetters nicht zu fotografieren. Die Absperrung ist erweitert worden, an den Gittern liegen Blumen, hängen Kränze und viele Zettel, Teddybären, Luftballonherzen, Pappschilder, Stofftiere, es brennen zig Kerzen. Ein türkischer Nachrichtensprecher hält einen Zettel aus einem ausgerissenen Schulheft in der Hand und geht laut rezitierend immer auf und ab - er übt seine Ansprache für die Kameras. Die Stimmung ist ziemlich schlecht, würde ich sagen, trotz der vielen deutschen Trauerbotschaften, die neben türkischen Zetteln hängen. Mehr Türken als Deutsche sind zu sehen, es wird teils heftig diskutiert. Von deutschen Passanten im Rentenalter schnappe ich den Satz auf: "20 Leute in einer Wohnung, da ist es doch kein Wunder ..."
Es gibt mittlerweile ein Containerbüro der Solidargemeinschaft für die Brandopfer auf dem großen Parkplatz in der Nähe der Absperrungen (zwischen den Fahnen hängen die offiziellen Dankesplakate für Polizei und Feuerwehr, die auch in der Absperrung auf Tafeln aufgestellt wurden):

Auch erfreulich dieser Anschlag hier:

Wenn der FCK schon dauernd verliert, kann er auch mal was Sinnvolles tun ...
Gedränge um die Kameras der Presseteams:

Die deutsche Fahne hing jedenfalls zuletzt im Fernsehen gestern noch dicht neben einer türkischen, jetzt sind die Fahnen ein Stück weit auseinandergerückt (die türkischen werden von der Menschengruppe verdeckt):

Ein Kinderbrief:

Und noch ein Ausdruck von Mitgefühl und Trauer:

Und bei so was beginne ich mich zu fragen, was wohl passieren wird, wenn sich herausstellt, dass es schlicht nur ein Unglücksfall war - oder KEIN deutscher Täter ...

Und wie ich mich endlich abwende, komme ich noch einer der zahlreichen Diskussionsgruppen vorbei. Ein älterer, grauhaariger Mann, ob türkisch oder deutschtürkisch oder deutsch kann ich nicht wirklich sagen, redet beruhigend auf eine junge Türkin mit Kopftuch und Kinderwagen ein, ob sie nicht sehen könne, wie viele Deutsche trauern würden und ihre Verbundenheit ausdrückten. Ja, aber nicht alle, nicht ALLE Deutschen, ereifert sich die Frau endlos. Die Stimmung ist nach wie vor schlecht, und wie man sieht, genügen - natürlich nicht nur der türkischen Seite - die absurdesten Vorwürfe, um sich selbst in Stimmung zu bringen.
Ich gehe schlecht gelaunt und auch ziemlich verärgert zu meinem Auto. In meiner Erinnerung und als Trost bleibt diese, meine absolute Lieblingskinderbotschaft von der Unglücksstelle aus Ludwigshafen:


Das Haus schwelte und qualmte noch zu diesem Zeitpunkt, die beiden Kräne sind gut zu sehen, mit denen Feuerwehr und THW versuchten, das Dach zu räumen.
Heute, nach dem gestrigen Besuch von Erdogan und Beck. Neben den deutschen Ü-Wagen nun auch die türkischen Kollegen, die sich eingerichtet haben. Auf der anderen Straßenseite vor dem Haus die Kränze von Erdogan und Beck, einiges war wegen des guten Wetters nicht zu fotografieren. Die Absperrung ist erweitert worden, an den Gittern liegen Blumen, hängen Kränze und viele Zettel, Teddybären, Luftballonherzen, Pappschilder, Stofftiere, es brennen zig Kerzen. Ein türkischer Nachrichtensprecher hält einen Zettel aus einem ausgerissenen Schulheft in der Hand und geht laut rezitierend immer auf und ab - er übt seine Ansprache für die Kameras. Die Stimmung ist ziemlich schlecht, würde ich sagen, trotz der vielen deutschen Trauerbotschaften, die neben türkischen Zetteln hängen. Mehr Türken als Deutsche sind zu sehen, es wird teils heftig diskutiert. Von deutschen Passanten im Rentenalter schnappe ich den Satz auf: "20 Leute in einer Wohnung, da ist es doch kein Wunder ..."
Es gibt mittlerweile ein Containerbüro der Solidargemeinschaft für die Brandopfer auf dem großen Parkplatz in der Nähe der Absperrungen (zwischen den Fahnen hängen die offiziellen Dankesplakate für Polizei und Feuerwehr, die auch in der Absperrung auf Tafeln aufgestellt wurden):

Auch erfreulich dieser Anschlag hier:

Wenn der FCK schon dauernd verliert, kann er auch mal was Sinnvolles tun ...
Gedränge um die Kameras der Presseteams:

Die deutsche Fahne hing jedenfalls zuletzt im Fernsehen gestern noch dicht neben einer türkischen, jetzt sind die Fahnen ein Stück weit auseinandergerückt (die türkischen werden von der Menschengruppe verdeckt):

Ein Kinderbrief:

Und noch ein Ausdruck von Mitgefühl und Trauer:

Und bei so was beginne ich mich zu fragen, was wohl passieren wird, wenn sich herausstellt, dass es schlicht nur ein Unglücksfall war - oder KEIN deutscher Täter ...

Und wie ich mich endlich abwende, komme ich noch einer der zahlreichen Diskussionsgruppen vorbei. Ein älterer, grauhaariger Mann, ob türkisch oder deutschtürkisch oder deutsch kann ich nicht wirklich sagen, redet beruhigend auf eine junge Türkin mit Kopftuch und Kinderwagen ein, ob sie nicht sehen könne, wie viele Deutsche trauern würden und ihre Verbundenheit ausdrückten. Ja, aber nicht alle, nicht ALLE Deutschen, ereifert sich die Frau endlos. Die Stimmung ist nach wie vor schlecht, und wie man sieht, genügen - natürlich nicht nur der türkischen Seite - die absurdesten Vorwürfe, um sich selbst in Stimmung zu bringen.
Ich gehe schlecht gelaunt und auch ziemlich verärgert zu meinem Auto. In meiner Erinnerung und als Trost bleibt diese, meine absolute Lieblingskinderbotschaft von der Unglücksstelle aus Ludwigshafen:

ElsaLaska - 8. Feb, 17:35
Was vom Tage ... - - 0 Trackbacks - 783x gelesen
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