Bundestagswahl 2013 - erste Prognose
[Update: Die Hochrechnungen sprechen mittlerweile von einer möglichen absoluten Mehrheit für CDU/CSU.]
CDU/CSU: 42
SPD: 26
Grüne: 8
FDP: 4,7
Linke: 8,5
AfD: 4,9
von Jan Eger 18:01
Hier auf dem Live-Blog von t-online.de
[Das ist toll, twoday.net, dass ihr pünktlich um 18 Uhr wieder die Leute nicht bloggen lasst wegen eures blöden und seit JAHREN wiederkehrenden JAVA-Exception-Timeout-Fehlers. Ich probiers mit dieser Meldung also in einer halben Stunde nochmal - dann ist sie ja auch veraltet.]
CDU/CSU: 42
SPD: 26
Grüne: 8
FDP: 4,7
Linke: 8,5
AfD: 4,9
von Jan Eger 18:01
Hier auf dem Live-Blog von t-online.de
[Das ist toll, twoday.net, dass ihr pünktlich um 18 Uhr wieder die Leute nicht bloggen lasst wegen eures blöden und seit JAHREN wiederkehrenden JAVA-Exception-Timeout-Fehlers. Ich probiers mit dieser Meldung also in einer halben Stunde nochmal - dann ist sie ja auch veraltet.]
ElsaLaska - 22. Sep, 18:02
AfD und die Folgen...
Die alte katholische Morallehre vom "kleineren Übel" hat halt doch ihre tiefe Wahrheit. Hätten sich ein paar mehr katholische Wähler einen Ruck gegeben und wären über ihren Anti-Merkel-Schatten gesprungen, hätten wir jetzt eine absolute Mehrheit für die Union...
Soll jetzt also bitte keiner, der AfD gewählt hat, über die neue teilweise rote oder grüne Regierung jammern - denn er hat sie durch sein Wahlverhalten möglich gemacht.
@Müller
Soweit ich mich noch entsinne, habe ich einen Kommentar eines Kommentatoren dazu sogar gelöscht gehabt, weil es mir mit der Stimmungsmache zu extrem wurde. Jeder kann seine politische Meinung frei vertreten, aber ich bin allergisch gegen irgendwelche kategorischen und absolutistischen Claims.
Insofern bin ich auch allergisch gegen Ihre Aussage, HIER sei, noch dazu "mit steigender Intensität" (!) Stimmung gemacht worden.
Falls ich irgendwas übersehen habe, was natürlich immer möglich ist in der Hektik des Tagesgeschäftes, können Sie mich ja drauf hinweisen.
Meine Suchfunktion zur "AfD" bietet ein Ergebnis von Kommentatoren, die sich über die AfD Gedanken gemacht haben bzw. dargelegt haben, wie es ihr gutes Recht ist, warum sie persönlich der Meinung sind, man könne sie wählen - und genausogut, warum man sie nicht wählen sollte. Das ist für mich, was meinen Kommentarbereich betrifft, eigentlich akzeptabel - wenn ich sehe, das Menschen sich Gedanken machen und sich darüber austauschen möchten.
Wenn das für Sie aber schon gleich "Stimmungsmache" ist, dann haben Sie vielleicht ein Problem mit einem demokratischen Diskurs.
@Elsalaska
Also, sorry, ich nehme meine Kritik zurück, soweit er Ihren Blog betrifft! Andernorts siehts anders aus. (kath.net erschien die letzten Tage wie die Parteizentrale der AfD... :-(
so gesehen @Müller
und seit heute morgen ist es dort gaanz ruhig gewordrn um die AfD.
hat sich sozusagen selbst erledigt.
@cassian @Müller
Und innerhalb des Kommentarbereichs auch nochmal zwischen den Leuten, die mit Argumenten pro oder contra abwägen oder einfach nur Parolen rausschreien.
das stimmt @ elsa - zum Glück - meistens
zu Zeiten der Angriffe gegen Benedikt wars schlimmer. ich erinnere mich schmerzlich an die Hand- und Mundkommunion-Beiträge, nur als Beispiel.
Wenn Merkel wie erwartet 4 Jahre alles weiter schleifen lässt, dann stehen wir in Sachen Eurokrise in 4 Jahren genauso da wie heute - nur dass wir dann noch einige hundert Millarden mehr für die Rettung diverser Banken ausgegeben haben...
Es wird davon abhängen, wie sich die AfD inhaltlich entwickelt. Vielleicht sollte man dabei mitarbeiten...
Nach einer Wahl zu sagen "Hätte, hätte Fahrradkette ..." ist wenig seriös. Hätte jeder 50. CDU Wähler seine Zweitstimme der FDP gegeben...
Wenndann hätte die Union offiziell in drei sicheren Wahlkreisen, in denen auch die FDP vglw. stark ist (spontan fällt mir Starnberg ein), auf die Aufstellung eines Wahlkreiskandidaten verzichten müssen.
@Imrahil
Warum hatte die niemand aus Merkels Team?
Ich wollte auch nur sagen, dass es wenig sinnvoll ist, jetzt auf AfD Wähler zu schimpfen, weil man eben nicht wissen konnte, wie es ausgehen wird. Und wie man gesehen hat, hätte es auch gut sein können, dass die AfD reinkommt.
Irgendwer hat gestern abend gesagt, "wir reden mit allen demokratischen Parteien, also nicht mit der AfD". Das finde ich dann allerdings schon bedenklich für unsere Demokratie. Hier wird einer Partei das Siegel "undemokratisch" aufgeklebt, nur weil sie es wagt, Muttis Aussage, die EUR Rettung sei "alternativlos" anzuzweifeln. Meines Wissens gibt es keinerlei Erkenntnisse, dass die AfD undemokratisch sein. Nich mal dann, wenn man einzelnen Mitgliedern dies nachsagen könnte (was ich nicht weiß). Genausowenig wie die Grünen pädophil sind...
@ksu
Zu den Grünen und der Pädophilie sage ich jetzt mal NICHTS :-).
Natürlich nur, um den freien Diskurs hier nicht weiter zu stören.
Die AfD wird von vielen anerkannten Wirtschaftsprofessoren geführt, viele ehemalige CDU- und FDP-Mitglieder sind zu AfD übergetreten. Das ist eine bürgerliche, seriöse Partei.
Wenn ich mir unser Parlament jetzt mal anschaue:
Die sozialdemokratisierte Merkel-CDU wird nun eine Koalition mit der nach links gerückten SPD eingehen.
Die Opposition besteht aus Linken und Grünen. Gregor Gysi wird Oppositionsführer.
Sieht für mich nach einem ziemlichen Linksrutsch aus.
Eine bürgerliche, konservative Kraft sehe ich im Parlament nicht. Eine christliche Partei schonmal gar nicht.
Die AfD ist offensichtlich die rechteste aller Parteien, die eine gedachte 2-Prozent-Hürde übersprungen haben, und auch rechter als die freien Wähler.
Nur, wenn ich das sage, ist das nicht als Kritik gemeint, sondern als neutrale Angabe einer Richtung. Wenigstens in diesem Rahmen bekenne ich mich ja, in der Hoffnung, richtig verstanden zu werden und der Anonymität wegen auch keine Konsequenzen zu befürchten, als rechts (was in diesem Fall auf eine CSU-Stimme hinausgelaufen ist).
Einen Rechtsruck gab es an sich schon: die "mittige" und zumindest traditionellerweise rechte CDU zusammen mit den verfassungstreuen rechten Parteien (der Reihe nach nach Stimmanteil geordnet CSU, FDP [naja, zählen wir sie mal mit], AfD, FW, ÖDP [die aber auch Verbotspartei ist, leider], REP, BP) haben zusammen 22.990.820 Stimmen geholt, das sind 37,1% der Stimmberechtigten und 52,6% der abgegebenen gültigen Stimmen.
Zöge man von der Union noch so 0.6% Prozentpunkte zur gleichmäßigen Verteilung auf FDP und AfD ab, so wäre Mitte-rechts im Bundestag mit 54,4% vertreten.
Bei den Wahlen gab es somit einen Rechtsruck, der im Parlament nicht ankommt. Das ist kein Schimpf auf die Fünf-Prozent-Klausel, sondern bloß nüchtern betrachtet. Ich zweifle die Legitimität des Parlaments nicht an; wenn aber einer behauptet (wie oft geschehen), die Wahl habe eine linke Mehrheit gezeigt, dann stimmt das eben sachlich nicht.
Es stimmt allerdings auch (sehe ich gerade beim Nachrechnen): wenn die Union die AfD ausgrenzen will, hätte sie auch mit FDP, wenn beide ins Parlament gekommen wären, keine Mehrheit ohne die SPD gehabt. Interessant.
Recht und links
Von Bedeutung, die aber auch mehr und mehr nachlässt, sind die drei Lager: Konservative, Sozialisten, Liberale. Diese drei Lager unterteilen sich wiederum in mehrere Strömungen, so dass es bspw. Wirtschaftsliberale und Sozialliberale gibt. Daneben gibt es auch Nationalliberale, Grundrechtsliberale usw. In den beiden anderen Lagern kann man diverse Strömungen ebenfalls verorten. So ist der CDU-Arbeitnehmerflügel bestimmt nicht ›rechts‹, sondern - wie meine Wenigkeit - sozialkonservativ. Also schwarz mit Rotschimmer, das sich auch von den Konservativen mit Gelbschimmer unterscheidet (was mich hier sehr einsam macht).
Was nun die AfD betrifft, kann man sie, abgesehen von ein paar Alibi-Werten, die man auf den ersten Blick für christlich halten könnte, eindeutig dem Marktliberalismus zuordnen, der nun alles andere als konservativ ist. Unter den mir bekannten Mitgliedern und Unterstützern der AfD gibt es eine ganze Reihe von Leuten, die christliche Positionen ablehnen. Dass christliche Werte überhaupt zwischen dem Währungsgedöns erwähnt werden, ist auf die wirre Zusammensetzung dieser Partei zurückzuführen. Dort findet sich alles, was das politische Spektrum zu bieten hat, vor allem aber national-liberale Marktradikale, die ich mit meiner Anhängerschaft zu einer Weltkirche wahrlich nicht vereinbaren kann.
Die Bezeichnung ›bürgerlich‹, und das ist das tatsächliche Problem der Einordnung von Parteien, nimmt nun wirklich beinahe jede Partei für sich in Anspruch. Denn Bürger sind wir schließlich alle - ob rechts, links, marktliberal, wertkonservativ, oben, unten oder mittig. Gemeint ist politisch meist das gehobene und mittlere Bürgertum a la 1888, in das bspw. Herr Westerwelle wohl kaum hineinpassen dürfte. Daher empfinde ich das Verschwinden der FDP aus dem Bundestag keineswegs als Verlust (nein, ich bin nun mal kein Hotelier).
Ansonsten: Das Wahlergebnis ist nun mal zustande gekommen, da hilft keine Was-wäre-wenn-Rechnerei. Und in einer Demokratie bieten Parteien ihren potentiellen Wählern bestimmte Positionen an, nicht aber Wunschkoalitionen, denn ansonsten hätte man von Angang an für schwarz-rot werben müssen - der eigentlichen Wunschkoalition der Mehrheit der Bürger. ;-)
Wobei ich allerdings keinerlei Grund sehe, was-wäre-wenn-Rechnerei nur deshalb nicht zu betreiben, weil sie nicht hilft d. h. die Zusammensetzung des Parlamentes nicht ändert. Ich bin ein großer Freund von zweckfreien Dingen, die interessant sind.
Nur so am Rande: wenn man rechts als "Aristokratie und Klerus" im traditionellen Sinn versteht, dann kann man da die NSDAP aber nun wirklich nicht mehr einordnen.
Die politische Verortung in rechts und links stammt nun mal aus dieser Zeit, also war rechts gleichbedeutend mit der Monarchie und deren Anhängerschaft, links hingegen mit der Anhängerschaft der bürgerlichen Republik. Später hat man (fälschlicherweise!) rechts pauschal für Konservative und links für Liberale und Sozialisten verwendet. In Deutschland bildeten ja anfangs auch SPD und FDP eine eher sozialliberale Koalition - bis der Wirtschaftsflügel sich durchsetzte und die FDP zur CDU/CSU überlief.
Die NSDAP ist in der Tat ein Fall für sich, der sich nur anhand der Veränderungen während ihres Bestehens erklären lässt.