mita binschicka -kuss gottes-bacio di dio
Dem Phänomen auf die Spur kam ich beim Besuch eines italienischen Friedhofes. Gestorben durch den Kuss Gottes, so lautete eine rätselhafte Inschrift auf einer Grabplatte.
(Der Link im angeführten Beitrag führt mittlerweile in die Irre, leider).
Mita binschicka wird in der jüdischen Tradition der leichte, friedliche und augenscheinlich schmerzfrei eintretende Tod ohne vorherige qualvolle Krankheit genannt (surprise, es gibt Kulturen die ein Wort DAFÜR haben). Er ist das Zeichen großer Verdienste. Wie auch nicht. Wem das Hinübergehen durch das Eingreifen Gottes selbst leicht gemacht wird, der ist ganz sicher gesegnet. Das haben auch die Angehörigen des Mannes erkannt, auf dessen Grabplatte ich diese Bezeichnung zum ersten Mal las. Der Umkehrschluss, wer beim Sterben viel zu leiden habe, sei nicht gesegnet, ist, wie immer im spirituellen Bereich, überhaupt nicht zulässig.
Ich komme darauf zurück, weil ich heute, nachdem ich Bienen, Eidechsen und auch einige lästige Wespen mal wieder vor dem Tod durch Ertrinken gerettet hatte, im Pool schwamm und die Reflektionen der Sonne auf dem Wasser mich blendeten. Ich wünschte mir plötzlich, mich würde, wenn ich abtreten müsste, mita binschicka ereilen. Nun habe ich keine besonders großen Verdienste spiritueller Natur vorzuweisen, wie ich zugeben muss.
Zurück auf das Thema kam ich jedenfalls heute Abend (den vorhergehenden Satz erläutere ich nicht, aber mindestens tiberius kann seit heute was damit anfangen, scipio seit anbeginn der Zeiten), als ich bei rosmarin mitlas. Und dabei an den Kampf um Sharifs Leben denken musste. Die teils qualvolle Chemotherapie, Momente der Hoffnung, als er wieder ganz der alte schien, und dann der grauenvolle Rückschlag. Nein, der beste Hund von allen (und ein anderer bester Hund von allen fläzt sich grad im Treppenhaus) musste sehr viel leiden und am Ende eingeschläfert werden, wenn auch von einem Meister auf diesem Gebiet, oder fast-Meister, da er wie alle Italiener eben lautstark irgendwas von sich geben musste, nachdem sein Werk vollbracht war (Es ging wohl in Richtung: Das kostest hundert Euro und der nächste Hund kommt bestimmt! Besides habe ich heute ein sehr schönes kyrie eleison aus der lateinischen Messe gehört und das Grab von Sharif erstrahlte in der Sonne, wenn ich dabei nach draußen schaute.).
Mir sind aber laute Italiener, die ihr Fach verstehen, lieber, als leise Deutsche, die meinen Hund nicht einschläfern, sondern zum qualvollen Schreien bringen, weil sie zu blöd sind, die richtige Dosis zu erwischen oder was auch immer vertauscht haben. Alles bereits erlebt.
Egal.
Obwohl ich mich manchmal schon frage, wieviel man eigentlich mitmachen muss, bevor man einfach nicht mehr imstande ist, weiterzuleben.
Für diesen Fall wünsche ich mir dennoch den gnadenreichen, liebevollen bacio di dio. Ich erkläre hiermit auch feierlich und vorsorglich und im Vornherein, falls er mich ereilen sollte, dass er, was mich betrifft womöglich und wahrscheinlich nicht wegen großer Verdienste erteilt wurde, sondern aus reiner Barmherzigkeit.
(Der Link im angeführten Beitrag führt mittlerweile in die Irre, leider).
Mita binschicka wird in der jüdischen Tradition der leichte, friedliche und augenscheinlich schmerzfrei eintretende Tod ohne vorherige qualvolle Krankheit genannt (surprise, es gibt Kulturen die ein Wort DAFÜR haben). Er ist das Zeichen großer Verdienste. Wie auch nicht. Wem das Hinübergehen durch das Eingreifen Gottes selbst leicht gemacht wird, der ist ganz sicher gesegnet. Das haben auch die Angehörigen des Mannes erkannt, auf dessen Grabplatte ich diese Bezeichnung zum ersten Mal las. Der Umkehrschluss, wer beim Sterben viel zu leiden habe, sei nicht gesegnet, ist, wie immer im spirituellen Bereich, überhaupt nicht zulässig.
Ich komme darauf zurück, weil ich heute, nachdem ich Bienen, Eidechsen und auch einige lästige Wespen mal wieder vor dem Tod durch Ertrinken gerettet hatte, im Pool schwamm und die Reflektionen der Sonne auf dem Wasser mich blendeten. Ich wünschte mir plötzlich, mich würde, wenn ich abtreten müsste, mita binschicka ereilen. Nun habe ich keine besonders großen Verdienste spiritueller Natur vorzuweisen, wie ich zugeben muss.
Zurück auf das Thema kam ich jedenfalls heute Abend (den vorhergehenden Satz erläutere ich nicht, aber mindestens tiberius kann seit heute was damit anfangen, scipio seit anbeginn der Zeiten), als ich bei rosmarin mitlas. Und dabei an den Kampf um Sharifs Leben denken musste. Die teils qualvolle Chemotherapie, Momente der Hoffnung, als er wieder ganz der alte schien, und dann der grauenvolle Rückschlag. Nein, der beste Hund von allen (und ein anderer bester Hund von allen fläzt sich grad im Treppenhaus) musste sehr viel leiden und am Ende eingeschläfert werden, wenn auch von einem Meister auf diesem Gebiet, oder fast-Meister, da er wie alle Italiener eben lautstark irgendwas von sich geben musste, nachdem sein Werk vollbracht war (Es ging wohl in Richtung: Das kostest hundert Euro und der nächste Hund kommt bestimmt! Besides habe ich heute ein sehr schönes kyrie eleison aus der lateinischen Messe gehört und das Grab von Sharif erstrahlte in der Sonne, wenn ich dabei nach draußen schaute.).
Mir sind aber laute Italiener, die ihr Fach verstehen, lieber, als leise Deutsche, die meinen Hund nicht einschläfern, sondern zum qualvollen Schreien bringen, weil sie zu blöd sind, die richtige Dosis zu erwischen oder was auch immer vertauscht haben. Alles bereits erlebt.
Egal.
Obwohl ich mich manchmal schon frage, wieviel man eigentlich mitmachen muss, bevor man einfach nicht mehr imstande ist, weiterzuleben.
Für diesen Fall wünsche ich mir dennoch den gnadenreichen, liebevollen bacio di dio. Ich erkläre hiermit auch feierlich und vorsorglich und im Vornherein, falls er mich ereilen sollte, dass er, was mich betrifft womöglich und wahrscheinlich nicht wegen großer Verdienste erteilt wurde, sondern aus reiner Barmherzigkeit.
ElsaLaska - 22. Aug, 01:59
Wenn der Kommentar
das passive mag daher kommen, dass man in puncto gnaden immer die haltung des empfangenden hatte, hat und haben wird?
*putzt die fenster*