Ja, das machen wir. Hab sie schon auf dem Zettel stehen ...
Was falsch läuft an den Schulen? Vieles. Aber der Täter hatte jedenfalls mal wieder, es ist ja nicht das erste Mal, Eltern mit einem (legalen) Waffenschrank zuhause. Das ist mir aufgefallen.

dass man potentielle Täter fast nie erreicht, weil die oft total unauffällig sind und alles in sich reinfressen, bis es dann platzt...

Hab mir vorhin den ARD Brennpunkt dazu angesehen ... Ich weiß schon, warum ich ansonsten TV vermeide ... Dann läuft ja noch hart aber fair, also wenn ich eines wirklich schlecht ertrage dann ist es unaufhörliches betroffenes Dauergequatsche , Forderungen, Analysen, Meinungen ... Kommt mir das eigentlich nur so penetrant und aufdringlich vor, weil ich schon länger keine Sendungen mehr gesehen habe oder IST die Berichterstattung penetrant und aufdringlich? (Gut, wobei das ARD ja so nobel war und in der Kirche beim Trauergottesdienst heute Abend nicht fotografiert und gefilmt hat - das räume ich ein).

Ich habe die aktuellen Meldungen und Analysen den ganzen Tag über verfolgt. Irgendwie hat diese Gier nach Aktualität und Berichterstattung bei mir eine erschreckend große emotionale Distanz zu dem Ereignis aufgebaut. Bei N24 liefen die unten im Ticker permanent die neuesten Argenturmeldungen, direkt daneben die Börsenkurse.

Erst jetzt am Abend, mit einigen Stunden Abstand zu dieser Informationsflut erschüttert mich diese Tat eigentlich so richtig. Mir fehlen die passenden Worte, man ist einfach nur entsetzt und sprachlos.

Wie unwirklich sowas erscheinen muß, wenn man selbst betroffen ist. Du schickst morgens deine Kinder mit einem Kuss in die Schule und zwei Stunden später liegen sie erschossen im Klassenzimmer. Der Gedanke, daß sowas jedem von uns, zu jeder Zeit passieren und unsere heile Welt in den Abgrund reißen könnte, ist beängstigend. Aber an einem solchen Tag wird es einem mal wieder brutal vor Augen geführt, was uns eigentlich dazu aufrufen sollte, dankbar für jeden Tag zu sein, den wir mit unseren Kindern, Eltern, Freunden verbringen dürfen.

Ich wünsche allen Menschen Trost, Kraft und viel Liebe, die durch diese unfaßbare Tat eine schweren Verlust zu betrauern haben.

Das hat mich überzeugt, dass es mir persönlich nichts bringt, die TV-Berichterstattung zu verfolgen. Dieses ganze Gequatsche lässt einem überhaupt keinen Raum - früher habe ich das anders empfunden, als ich noch regelmäßiger geschaut habe.
Um 15 Uhr ist bei mir wieder Gebet für Opfer und Angehörige, aber insbesondere auch für die Polizisten und Einsatzkräfte der Notfallseelsorge und der Krisenintervention.

(Ich habe dich schon vermisst. Habe extra für dich den Eintrag "Dominus est" vom 2. März geschrieben).

Lieben Gruß
Elsa

In gewisser Weise wäre es natürlich auch pietätlos, wenn die TV-Sender ihr übliches Unterhaltungsprogramm senden, nachdem ein solches Massaker stattgefunden hat. Viele Sondersendungen bemühen sich ja durchaus dem Entsetzen der Bürger über die Vorkommnisse auch gerecht zu werden. Allerdings tut es nicht jedem Menschen unbedingt gut, sich stundenlang mit den intensiven Bildern und detailierten Schilderungen der Tat auseinanderzusetzen. Den Austausch mit Anderen über die subjektiven Eindrücke halte ich für verträglicher.

Ich werde deinen Eintrag vom 2. März nochmal in Ruhe lesen. Ich war in der letzten Woche nicht daheim und hatte keine Möglichkeit ins Netz zu gehen, sonst hätte ich schon geantwortet.

Lieben Gruß zurück ;)

natürlich nicht das Unterhaltungsprogramm, auwei, so habe ich das nicht gemeint.
Irgendwas müssen sie natürlich senden, dann kommen halt Meinungen, Beurteilungen, Analysen, Erkenntnisse, das ist schon klar. Ich habe nur gemerkt, es ist für mich im Umgang mit so einem Ereignis persönlich besser, mir nicht den totalen Info-Overload zu geben, wie du es ja auch erfahren und beschrieben hast. Da finde ich es zum Beispiel wichtiger, direkt mit Menschen darüber zu reden, sich auszutauschen (genau wie du schreibst!), und natürlich auch Platz für das Gebet und das Mitempfinden räumlich und zeitlich zu geben. Still werden halt.
Das mag unmodern sein, aber es bringt einem viel mehr an Energie zurück und lässt einem nicht so zugedröhnt und innerlich verstört zurück, wie es eine ausgiebige TV-Session dazu meistens macht - also bei mir persönlich jedenfalls.