Begrüßenswerte Kampagne.
Die berühmte atheistische Bus-Werbung fährt jetzt auch in deutschen Städten. Wenn sie das Geld dafür zusammenkriegen.
Der Slogan lautet: "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott. Aufklärung heißt, Verantwortung übernehmen."
Man müsse das in einer aufgeklärten Gesellschaft sagen dürfen, ohne dafür bestraft zu werden, fordern die Veranstalter. Ein Artikel darüber auf SpOn und ein Lob von Elsas Nacht(b)revier ist ja glücklicherweise noch keine Strafe.
In der Tat bin ich von der Aktion begeistert.
Erst war ich ja auch skeptisch, zugegeben. Wenn man die Französische Revolution als Höhepunkt der Aufklärung sieht, gibt es vielleicht eine Auslegungsdifferenz zum Begriff "Verantwortung übernehmen" - Verantwortung für Massenhinrichtungen übernehmen war aber sicherlich nicht gemeint.
Daneben ist eine solche Kampagne in deutschen Städten natürlich rausgeschmissenes Geld, weil das ja bedeutet, Eulen nach Athen zu tragen. Sogar meine italienische Nachbarin weiß, dass die Deutschen alle miteinander gottlose Protestanten - wenn nicht gar Heiden - sind und sie benutzte zur Bekräftigung Worte wie "cattivo!" und "brutto!" - in etwa das vernichtendste, was man sagen kann als Italiener (im Gegensatz zu bellissimo zum Beispiel).
Jetzt, warum finde ich die Aktion so gut?
Wenn die Atheisten endlich mal Verantwortung übernehmen, könnte zum Beispiel ein Laden wie die Caritas mit einer halben Million hauptamtlich Beschäftigten und nochmals einer halben Million Ehrenamtlichen guten Gewissens dicht machen, ohne dass die caritative Betreuung von Randgruppen, Alten, Kranken, Sterbenden, Migranten, Kindern, Benachteiligten, Arbeitslosen, Hartz IV usw usf zusammenbräche.
Übrigens auch die Evangelische Diakonie mit 435.000 hauptamtlichen Beschäftigen und ihren nochmals 400.000 Ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wir machen daneben die konfessionell getragenen Krankenhäuser, Kindergärten, Pflege- und Altersheime dicht und sparen damit ungeheuer viel Geld, setzen immense Ressourcen frei, die Deutschland ja sowieso nicht mehr braucht. Eine gute Sache!
Der einzige Haken dabei ist, was wir mit dem Geld anstellen, ohne die Atheisten zu vergrätzen. Kirchen bauen verbietet sich von selbst. Wir könnten die alten aber wieder anständig auf Vordermann bringen und vielleicht ein paar gescheite, künstlerisch gestaltete Hochaltäre anschaffen. In jeder Kirche jeden Tag Stille Anbetung! Daneben finde ich, sollte viel mehr Weihrauch benutzt werden, immer nur an hohen Festtagen ist zu wenig. Weihrauch ist teuer, aber wir haben jetzt ja das Geld. Viele deutsche Pfarrer und Priester bieten außerdem ein entsetzliches äußeres Bild. Man könnte Soutanen kaufen und römische Krägen. Anständige Schuhe. Jeder könnte einmal im Monat zum Friseur!
Man könnte den gesamten Vatikanstaat restaurieren und den Petersdom vorm Einsturz bewahren. Dem Hl. Vater täglich per Helikopter Schweinsbraten mit Knödeln und Fanta direkt aus Bayern liefern.
Weil immer noch Geld übrig ist, können wir auch mehr in die Dritte Welt geben, um das natürlich auch nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn wir dann immer noch Geld übrig haben, und uns ein kleiner Scheitan reitet, können wir natürlich Werbekampagnen für Gott auf Bussen durch Europa touren lassen, vielleicht mit der Aufschrift: Wer Gott leugnet ist ein Holocaust-Leugner! Oder etwas ähnlichem Sinnbefreiten.
Wobei Letzteres wieder für ganz schlechte Presse sorgen würde, dann würde es nämlich heißen, anstatt das Geld den Armen zu geben, protzen die Kirchen verantwortungslos und menschenfeindlich herum.
Da der Vorwurf ja auch nicht so neu wäre, wäre es aber dann auch Jacke wie Hose.
Der Slogan lautet: "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott. Aufklärung heißt, Verantwortung übernehmen."
Man müsse das in einer aufgeklärten Gesellschaft sagen dürfen, ohne dafür bestraft zu werden, fordern die Veranstalter. Ein Artikel darüber auf SpOn und ein Lob von Elsas Nacht(b)revier ist ja glücklicherweise noch keine Strafe.
In der Tat bin ich von der Aktion begeistert.
Erst war ich ja auch skeptisch, zugegeben. Wenn man die Französische Revolution als Höhepunkt der Aufklärung sieht, gibt es vielleicht eine Auslegungsdifferenz zum Begriff "Verantwortung übernehmen" - Verantwortung für Massenhinrichtungen übernehmen war aber sicherlich nicht gemeint.
Daneben ist eine solche Kampagne in deutschen Städten natürlich rausgeschmissenes Geld, weil das ja bedeutet, Eulen nach Athen zu tragen. Sogar meine italienische Nachbarin weiß, dass die Deutschen alle miteinander gottlose Protestanten - wenn nicht gar Heiden - sind und sie benutzte zur Bekräftigung Worte wie "cattivo!" und "brutto!" - in etwa das vernichtendste, was man sagen kann als Italiener (im Gegensatz zu bellissimo zum Beispiel).
Jetzt, warum finde ich die Aktion so gut?
Wenn die Atheisten endlich mal Verantwortung übernehmen, könnte zum Beispiel ein Laden wie die Caritas mit einer halben Million hauptamtlich Beschäftigten und nochmals einer halben Million Ehrenamtlichen guten Gewissens dicht machen, ohne dass die caritative Betreuung von Randgruppen, Alten, Kranken, Sterbenden, Migranten, Kindern, Benachteiligten, Arbeitslosen, Hartz IV usw usf zusammenbräche.
Übrigens auch die Evangelische Diakonie mit 435.000 hauptamtlichen Beschäftigen und ihren nochmals 400.000 Ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wir machen daneben die konfessionell getragenen Krankenhäuser, Kindergärten, Pflege- und Altersheime dicht und sparen damit ungeheuer viel Geld, setzen immense Ressourcen frei, die Deutschland ja sowieso nicht mehr braucht. Eine gute Sache!
Der einzige Haken dabei ist, was wir mit dem Geld anstellen, ohne die Atheisten zu vergrätzen. Kirchen bauen verbietet sich von selbst. Wir könnten die alten aber wieder anständig auf Vordermann bringen und vielleicht ein paar gescheite, künstlerisch gestaltete Hochaltäre anschaffen. In jeder Kirche jeden Tag Stille Anbetung! Daneben finde ich, sollte viel mehr Weihrauch benutzt werden, immer nur an hohen Festtagen ist zu wenig. Weihrauch ist teuer, aber wir haben jetzt ja das Geld. Viele deutsche Pfarrer und Priester bieten außerdem ein entsetzliches äußeres Bild. Man könnte Soutanen kaufen und römische Krägen. Anständige Schuhe. Jeder könnte einmal im Monat zum Friseur!
Man könnte den gesamten Vatikanstaat restaurieren und den Petersdom vorm Einsturz bewahren. Dem Hl. Vater täglich per Helikopter Schweinsbraten mit Knödeln und Fanta direkt aus Bayern liefern.
Weil immer noch Geld übrig ist, können wir auch mehr in die Dritte Welt geben, um das natürlich auch nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn wir dann immer noch Geld übrig haben, und uns ein kleiner Scheitan reitet, können wir natürlich Werbekampagnen für Gott auf Bussen durch Europa touren lassen, vielleicht mit der Aufschrift: Wer Gott leugnet ist ein Holocaust-Leugner! Oder etwas ähnlichem Sinnbefreiten.
Wobei Letzteres wieder für ganz schlechte Presse sorgen würde, dann würde es nämlich heißen, anstatt das Geld den Armen zu geben, protzen die Kirchen verantwortungslos und menschenfeindlich herum.
Da der Vorwurf ja auch nicht so neu wäre, wäre es aber dann auch Jacke wie Hose.
ElsaLaska - 12. Mär, 18:17