danke für deine Frage. Ich freue mich sehr darüber. Ich kann aber nur eine ganz persönliche Einschätzung dazu geben-
Zunächst mal: Ja, es trifft zu, dass für den Vorstand des ZdK die Deutsche Bischofskonferenz ihr Einverständnis gibt, oder sagen wir mal vielleicht so, den Kandidaten "abnicken" muss. Meines Wissen war das auch noch nie ein Problem, wobei ich mich allerdings ebensowenig für das ZdK wie für das Forum der deutschen Katholiken noch wie sie alle heißen tatsächlich interessiere. Ich bin bestimmt nicht katholisch geworden, weil die kath. Kirche so ausgesprochen tolle (oder nicht-tolle) Laienorganisationen hat - mich haben im Gegenteil andere Dinge an dieser Kirche überzeugt. Neulich beim Nachlesen des Vorfalls ist mir aber aufgefallen, dass das ZdK besonders großen Wert auf demokratischere Strukturen innerhalb der Kirche legt. Jetzt habe ich mich natürlich gefragt, wieso eine Organisation, der das so enorm wichtig ist, lediglich einen einzigen Kandidaten (Brockmann) für die Vorstandswahl nominiert hat. Das ist zunächst mal für mich ein Widerspruch in sich. Das ist mir aufgefallen.Weiter ist mir aufgefallen, dass es tatsächlich zunächst keine Begründung für die Ablehnung durch die DBK gegeben hat - vielleicht gibt es mittlerweile eine? Ich war den ganzen Tag on the road und habe noch nichts Neues mitgekriegt. Dass die Bischöfe das nur gemacht haben, um den organisierten Laien eins auszuwischen oder dass das gar "Scharia auf katholisch" sei, was da passiert ist (lt. diesem Artikel), halte ich insofern für übertrieben, wenn man sich Herrn Brockmanns bisherige Aktivitäten mal genauer anschaut. Ich habe den Eindruck, das war eine klar gegen die Person Brockmanns gerichtete Entscheidung - er ist Mitbegründer von Donum Vitae - und ich sehe es eigentlich andersherum als du: Entweder, ich trete für Mitbestimmung ein, dann dürfen eben auch die Bischöfe mitbestimmen, wie es rechtlich vorgesehen ist (und ich mache dazu noch klare Vorgaben für eine "demokratische" Wahl, nämlich zwei oder mehr Kandidaten), oder ich lasse es, weil sonst mache ich mich unglaubwürdig.
Eine Erklärung war das jetzt vermutlich aber nicht :-)

Das Forum der deutschen Katholiken sagt dazu allerdings zum Beispiel dieses.

Das Ganze ("ein Klüngel aus Berufslaien und Politikern") wird dann von der Presse gerne als die "Basis" der katholischen Kirche dargestellt.

*winkt ab

Dass man Angst "vor dem Volk" hat, ist ja auch in sogenannten Demokratien nichts ungewöhnliches. Nicht umsonst dürfen weder die Amerikaner noch die Deutschen ihren Präsidenten direkt wählen...
Bei einem solchen "Lobbyverein" sollte man aber eigentlich annehmen, dass man sich in Hinterzimmern abstimmt, bevor es zu so einem Eklat kommt. Es sein denn, einer will einem anderen eins auswischen....

Dass innere Opposition grundsätzlich illegitim ist, würde ich verhemmend besteiten, die Welt ist nun mal bunt, und diese Vielfalt darf sich auch in der Kirche widerspiegeln. Aber ich habe jetzt verstanden, dass diese Vielfalt sich nicht unbedingt im ZdK widerspiegelt :-)

Kinder...,

Daß weder Amerikaner noch Deutsche ihren Präsidenten direkt wählen können finde ich (schon angesichts des föderalen Charakters beiders Länder) eigentlich ganz gut - aber wie man in den USA sieht, können solche Regelungen den Aufstieg von Demagogen nicht verhindern.

Du mißverstehts aber was: das ZdK ist der Klüngelverein und dieser hat ganz gut geklüngelt. Nur haben diesmal ausreichend viele Bischöfe nicht mitgemacht und sich gesagt, was zu weit geht, geht zu weit.

Inner Opposition ist insofern illegitim, wenn in einer auf gemeinsamen Überzeugungen basierenden und in freier Mitgliedschaft existierenden Gruppe (wie der Kirche) die Grundlagen abgelehnt werden. Dies ist bei lehramtlichen Dokumenten (auch bei "nicht unfehlbaren") aber eben der Fall.

In anderen Dingen kann mann sehr wohl anderer Meinung sein, als die Oberen.

Hier gilt immer: wer die Grundlagen ablehnt, der kann ja unter den 20.000 eine Kirche nach seinem Geschmackt suchen.

Mit meiner Entscheidung, katholisch zu werden, habe ich es mir nicht leicht gemacht. Mir war bewusst, dass ich damit die Autorität des Papstes, der Bischöfe und des Lehramtes anzuerkennen hatte. Das ist mir in einigen spezifischen Gebieten nicht leicht gefallen, aber es war für mich eine unabdingbare Voraussetzung.
str nennt es die Grundlagen.
Die Anforderung, die ich dabei an mich selbst gestellt habe, kann ich wohl von einem Verein, der für sich in Anspruch nimmt, katholische Laien vertreten zu wollen, ebensogut einfordern. Der Auffassung des Forums deutscher Katholiken, wie verlinkt, kann ich deshalb gut folgen.