Scipio hat mir grad das relevante aus der WE-Faz eingescannt und gemailt (bacione!) - also Steinacker kann ich eigentlich doch noch am Besten verstehen, muss ich nach der Lektüre seines ganzen Artikels sagen.

Kuschel nervt mich ja eigentlich eher, in dem Falle glaube ich, hat er es nicht logisch-folgerichtig, sondern einfach polemisch-rhetorisch gemeint.
Übrigens nicht ganz ungeschickt, wie ich finde. :-)

Ach, bei Kuschel kommt mir immer das Mitleid, denn der Name läd ja nunmal zu Kombination wie Kuscheltheologie ein. (Ich wußte aber gar nicht, daß er der Verfasser ist.)

Aber ich denke, da steckt ein Stück Wahrheit drin - so denkt unserer liberaler Zeitgeist wirklich. Und die traditionellen Religionen werden als "reichlich vorhanden" verbucht und daher kann man sie auch ohne Gewissensbisse ausgrenzen und abfertigen.

Das ist aber genauso dümmlich wie bei jenen, die halt den Islam als Neuankömmling verteufeln (und ich bin wahrlich nicht unkritisch gegenüber diesem), die demographische Apokalypse an die Wand malen und darüber - obwohl eigentlich linksliberal zu Kirchen - und Papstverteidigern werden. (Soviel zu meinem kleinen Seitenhieb auf einen anderen Blogger, den ich hier aber nicht weiter nennen werde.)

Ich hab den Seitenhieb eh nicht kapiert, str, ich kenne keinen linksliberalen katholischen Blogger, außer mich selbst und ich bin vielleicht schon so weit konservativ katholisch umgekrempelt, dass die anderen ja schon fast kommunistisch wirken müssten :-)
Ja, es ist schade, dass im mich eigentlich interessierenden Spannungsfeld Literatur-Theologie die Kuschel-Küngs das Sagen haben, und zwar für die Theologie natürlich.

Wir sprechen einfach die verkehrte Sprache. Mit Englisch kommt man da aktuell weiter.

Vor einigen zehn Jahren gab es von der Zeitschrift "Literature and Belief" schlichtweg geniale Themenhefte zu Walker Percy und Flannery O'Connor, die ich mir habe kommen lassen. - Herausgegeben wird die Zeitschrift von einem Center für Christliche Literatur an der Brigham Young Universität, einer Uni der Latter Day Saints - was der Qualität aber keinen Abbruch tat und der Liste der Beiträger auch nicht. Da hatte anscheinend keiner Berührungsängste.