Militärbischof Walter Mixa
war ja bis gestern noch auf der 51. Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes mit circa 1000 deutschen Teilnehmern und hat dabei auch einen Soldaten getauft und zwei gefirmt.
Jetzt habe ich gesehen, gibt es ein Interview von Oliver Maksan auf der Tagespost mit ihm, und darauf will ich ganz besonders hinweisen, weil mir die Jungs im Auslandseinsatz besonders am Herzen liegen:
>>Deutsche Soldaten sterben in den weltweiten Einsätzen der Bundeswehr. Die Anteilnahme hierzulande aber ist nur gering. Das hat der Wehrbeauftragte Robbe kürzlich beklagt. Sehen Sie das auch so?
Ja. Ich habe erst kürzlich in Koblenz am Zentrum für Innere Führung der Bundeswehr zum Spannungsverhältnis zwischen weltweiten Einsätzen und deren Wahrnehmung im Inland gesprochen. Die Bevölkerung nimmt den aufopferungsvollen Friedensdienst unserer Soldaten weltweit tatsächlich zu wenig wahr. Ich weiß von meinen Truppenbesuchen, dass die Soldaten das sehr schmerzt. Vielleicht müsste die Bundeswehr noch offensiver über ihren Auftrag sprechen. Überhaupt ist sie im öffentlichen Leben zu wenig präsent. Das selbstbewusste Tragen der Uniform auch im Alltag könnte hier zur Entkrampfung beitragen.<<
Ich kann das bestätigen. Wenn wieder ein italienischer Soldat im Irak gestorben ist, dann gab es doppelseitige Artikel in der Presse spätestens auf Seite Drei oder Fünf mit vielen Fotos, einer kleinen Biografie und natürlich ein paar Interviews mit der trauernden Familie. Immer war bei den Fotos ein privates dabei - meistens lachend mit Frau und Kindern - und eines in der Galauniform. Natürlich gab es dabei auch Kritik am Irakeinsatz und nicht nur Zustimmung, aber immerhin ist die Wahrnehmung sehr groß gewesen. Wen interessiert es heute noch, wenn in Afghanistan wieder ein deutscher Soldat gefallen ist?*
Nun gut, wir wissen ja, die deutschen Printmedien sind hauptsächlich mit der Verbesserung der Welt und der Abschaffung der katholischen Kirche beschäftigt, da bleibt kein Platz für solche Themen .
Der Artikel auf der Tagespost bietet auch einen guten Einblick in die spezifische Militärseelsorge und mit Bischof Mixa konstatiere ich erfreut, dass das Angebot auch besonders gerne von nichtchristlichen Soldaten wahrgenommen wird. Zur Lektüre empfohlen.
*Wie sieht das eigentlich mit der korrekten Sprache dazu aus? Können Soldaten im Friedenseinsatz überhaupt fallen? Ist es wichtig, gerade dieses Wort auch zu benutzen? Wie sollte man das handhaben?
Jetzt habe ich gesehen, gibt es ein Interview von Oliver Maksan auf der Tagespost mit ihm, und darauf will ich ganz besonders hinweisen, weil mir die Jungs im Auslandseinsatz besonders am Herzen liegen:
>>Deutsche Soldaten sterben in den weltweiten Einsätzen der Bundeswehr. Die Anteilnahme hierzulande aber ist nur gering. Das hat der Wehrbeauftragte Robbe kürzlich beklagt. Sehen Sie das auch so?
Ja. Ich habe erst kürzlich in Koblenz am Zentrum für Innere Führung der Bundeswehr zum Spannungsverhältnis zwischen weltweiten Einsätzen und deren Wahrnehmung im Inland gesprochen. Die Bevölkerung nimmt den aufopferungsvollen Friedensdienst unserer Soldaten weltweit tatsächlich zu wenig wahr. Ich weiß von meinen Truppenbesuchen, dass die Soldaten das sehr schmerzt. Vielleicht müsste die Bundeswehr noch offensiver über ihren Auftrag sprechen. Überhaupt ist sie im öffentlichen Leben zu wenig präsent. Das selbstbewusste Tragen der Uniform auch im Alltag könnte hier zur Entkrampfung beitragen.<<
Ich kann das bestätigen. Wenn wieder ein italienischer Soldat im Irak gestorben ist, dann gab es doppelseitige Artikel in der Presse spätestens auf Seite Drei oder Fünf mit vielen Fotos, einer kleinen Biografie und natürlich ein paar Interviews mit der trauernden Familie. Immer war bei den Fotos ein privates dabei - meistens lachend mit Frau und Kindern - und eines in der Galauniform. Natürlich gab es dabei auch Kritik am Irakeinsatz und nicht nur Zustimmung, aber immerhin ist die Wahrnehmung sehr groß gewesen. Wen interessiert es heute noch, wenn in Afghanistan wieder ein deutscher Soldat gefallen ist?*
Nun gut, wir wissen ja, die deutschen Printmedien sind hauptsächlich mit der Verbesserung der Welt und der Abschaffung der katholischen Kirche beschäftigt, da bleibt kein Platz für solche Themen .
Der Artikel auf der Tagespost bietet auch einen guten Einblick in die spezifische Militärseelsorge und mit Bischof Mixa konstatiere ich erfreut, dass das Angebot auch besonders gerne von nichtchristlichen Soldaten wahrgenommen wird. Zur Lektüre empfohlen.
*Wie sieht das eigentlich mit der korrekten Sprache dazu aus? Können Soldaten im Friedenseinsatz überhaupt fallen? Ist es wichtig, gerade dieses Wort auch zu benutzen? Wie sollte man das handhaben?
ElsaLaska - 20. Mai, 20:34
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