Wie sag ich's (m)einem Bischof?
Ich war ja neulich schon unschlüssig wegen dieser Fladenbrot-Sache, als ich eigentlich gerne Bischof Schwarz angemailt hätte, aber nicht ganz sicher war, ob ich es tun soll oder nicht tun soll.
Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass es sicher kein (eher halbherziges) Zurückrudern in der Sache gegeben hätte, wenn nicht so viele protestierende, erschütterte bis wohl auch erzürnte Mails in der Diözese eingetrudelt wären.
Heute hat mir eine Leserin eine Mail zugeschickt, die sie an der Bistum Regensburg abgesendet hat in Sachen FSSPX und Bischof Müllers Reaktionen auf die Priesterweihen. Da ich gerade den beachtlichen Kommentar von Prof. Spaemann in der Sache gelesen hatte - der mir im übrigen vollständig einleuchtet - und mir daneben auch ein paar eigene Gedanken mache (die mehr so in die Richtung gehen: Wovor hat man eigentlich soviel Angst?), habe ich Frau X gefragt, ob ich ihre Mail an das Bistum Regensburg vielleicht hier veröffentlichen dürfte, natürlich anonym.
Frau X ist 60 Jahre alt - ich erwähne das nicht, um ungalant zu sein - , und hat sich folgendes von der Seele geschrieben:
Sehr geehrter Herr Bischof!
Sie haben eine beträchtliche Gewalt innerhalb der Grenzen Ihres Bistums -das verstehe ich! Aber ist diese "Gewalt" absolut? Ich weiß es nicht!
Seit Jahrzehnten weihen die sogenannten, abfällig bezeichneten, "Piusbrüder" Priester, und "kein Hahn hat danach gekräht".
Und jetzt plötzlich ist IHRE Kirche - oder sogar die globale Kirche von einer Milliarde Menschen, oder wie es ja jetzt political correct heißen muss - Personen, in Gefahr ???
Weil weltweit - ich glaube 21 - in Ihrem Bistum 3 - Männer zu illegitimen Priestern geweiht werden????!!!
Sind diese jungen Männer schwul? Haben sie Kinder missbraucht? Haben sie Mätressen? Haben sie gelernt, türkisches Fladenbrot zu weihen? Ahmen sie Erzbischof Zollitsch nach und verleugnen den Sühnetod Christi? Feiern sie Disco-Messen? Verbergen sie ihre Zugehörigkeit zu Christus unter weltlicher Kleidung?
Endlos, endlos, ließe sich diese Fragerunde an die "Piusbrüder" fortsetzen.
Und das Erstaunliche ist, die Antwort ist immer "NEIN".
Entschuldigen Sie bitte, ich kann nicht mehr weiterschreiben.
Ich bin schon älter, und Ihre Spitzfindigkeiten nehmen mir einfach nur den Atem!
Mit freundlichen Grüßen
(Name und Postadresse von Frau X sind im Original angegeben!)
Man muss Frau X nicht in jedem Detail ihrer Ausführungen folgen und ich hätte sicherlich einiges anders formuliert, aber ihre Mail fand ich dennoch bemerkenswert, gerade weil man ihr anmerkt, wie persönlich betroffen Frau X über die Vorgänge ist - und im Großen und Ganzen stelle ich mir ihre rhetorischen Fragen eigentlich auch.
Ich finde es unglaubwürdig, wie manche deutsche Bischöfe mit der FSSPX umspringen ( erinnert mich an das Lied von F. J. Degenhardt, übrigens, "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern"), die ja immerhin katholische Mitchristen sind, und auf der anderen Seite mir ständig eins vorsalbadern von wegen Ökumene und Dialog (SO WICH-TIG!)
Ich kann es mir nur so erklären, dass unendlich viel Angst im Spiel ist - verstehe aber trotzdem nicht, wie man das ab einem gewissen Lebensalter, in dem sich viele Bischöfe befinden, nicht reflektieren und überwinden kann. Und was es zu verlieren geben soll, habe ich auch nicht verstanden.
PS. Prof. Spaemann kommt im oben verlinkten Artikel zu folgendem Fazit: "Die Barmherzigkeit, der Realitätssinn und die Zielstrebigkeit des Papstes, mit denen er ‚gschlamperte Verhältnisse‘ vorübergehend in Kauf nimmt, wird offenbar von seinen mehr an Prinzipien als an Menschen interessierten Landsleuten weniger verstanden als vom Rest der Christenheit in der Welt.“
Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass es sicher kein (eher halbherziges) Zurückrudern in der Sache gegeben hätte, wenn nicht so viele protestierende, erschütterte bis wohl auch erzürnte Mails in der Diözese eingetrudelt wären.
Heute hat mir eine Leserin eine Mail zugeschickt, die sie an der Bistum Regensburg abgesendet hat in Sachen FSSPX und Bischof Müllers Reaktionen auf die Priesterweihen. Da ich gerade den beachtlichen Kommentar von Prof. Spaemann in der Sache gelesen hatte - der mir im übrigen vollständig einleuchtet - und mir daneben auch ein paar eigene Gedanken mache (die mehr so in die Richtung gehen: Wovor hat man eigentlich soviel Angst?), habe ich Frau X gefragt, ob ich ihre Mail an das Bistum Regensburg vielleicht hier veröffentlichen dürfte, natürlich anonym.
Frau X ist 60 Jahre alt - ich erwähne das nicht, um ungalant zu sein - , und hat sich folgendes von der Seele geschrieben:
Sehr geehrter Herr Bischof!
Sie haben eine beträchtliche Gewalt innerhalb der Grenzen Ihres Bistums -das verstehe ich! Aber ist diese "Gewalt" absolut? Ich weiß es nicht!
Seit Jahrzehnten weihen die sogenannten, abfällig bezeichneten, "Piusbrüder" Priester, und "kein Hahn hat danach gekräht".
Und jetzt plötzlich ist IHRE Kirche - oder sogar die globale Kirche von einer Milliarde Menschen, oder wie es ja jetzt political correct heißen muss - Personen, in Gefahr ???
Weil weltweit - ich glaube 21 - in Ihrem Bistum 3 - Männer zu illegitimen Priestern geweiht werden????!!!
Sind diese jungen Männer schwul? Haben sie Kinder missbraucht? Haben sie Mätressen? Haben sie gelernt, türkisches Fladenbrot zu weihen? Ahmen sie Erzbischof Zollitsch nach und verleugnen den Sühnetod Christi? Feiern sie Disco-Messen? Verbergen sie ihre Zugehörigkeit zu Christus unter weltlicher Kleidung?
Endlos, endlos, ließe sich diese Fragerunde an die "Piusbrüder" fortsetzen.
Und das Erstaunliche ist, die Antwort ist immer "NEIN".
Entschuldigen Sie bitte, ich kann nicht mehr weiterschreiben.
Ich bin schon älter, und Ihre Spitzfindigkeiten nehmen mir einfach nur den Atem!
Mit freundlichen Grüßen
(Name und Postadresse von Frau X sind im Original angegeben!)
Man muss Frau X nicht in jedem Detail ihrer Ausführungen folgen und ich hätte sicherlich einiges anders formuliert, aber ihre Mail fand ich dennoch bemerkenswert, gerade weil man ihr anmerkt, wie persönlich betroffen Frau X über die Vorgänge ist - und im Großen und Ganzen stelle ich mir ihre rhetorischen Fragen eigentlich auch.
Ich finde es unglaubwürdig, wie manche deutsche Bischöfe mit der FSSPX umspringen ( erinnert mich an das Lied von F. J. Degenhardt, übrigens, "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern"), die ja immerhin katholische Mitchristen sind, und auf der anderen Seite mir ständig eins vorsalbadern von wegen Ökumene und Dialog (SO WICH-TIG!)
Ich kann es mir nur so erklären, dass unendlich viel Angst im Spiel ist - verstehe aber trotzdem nicht, wie man das ab einem gewissen Lebensalter, in dem sich viele Bischöfe befinden, nicht reflektieren und überwinden kann. Und was es zu verlieren geben soll, habe ich auch nicht verstanden.
PS. Prof. Spaemann kommt im oben verlinkten Artikel zu folgendem Fazit: "Die Barmherzigkeit, der Realitätssinn und die Zielstrebigkeit des Papstes, mit denen er ‚gschlamperte Verhältnisse‘ vorübergehend in Kauf nimmt, wird offenbar von seinen mehr an Prinzipien als an Menschen interessierten Landsleuten weniger verstanden als vom Rest der Christenheit in der Welt.“
ElsaLaska - 26. Jun, 20:24
Der Kommentar von Spaemann ist ehrlich gesagt Schrott (wo er doch sonst so schlaue Sachen von sich gibt). Z.B. der Vergleich mit der Orthodoxen Kirche hinkt gewaltig, denn dabei geht es um eine eigenständige Kirche. Die FSSPX ist nur ein Haufen Spalter, die sich auf ihren Ungehorsam noch gewaltig was einbilden.
Was sich in Sachen Rom-FSSPX tut, entzieht sich meiner Kenntnis, irgendwann wird sicherlich irgendwas mal konkret passieren.
Das liegt aber nicht in den Händen der FSSPX, die müssen schön brav auf ein Angebot warten.
Es war klar, dass die Ex aufgehoben wurde, nicht um sofort wieder ein Ultimatum stellen zu können, sondern um überhaupt eine Basis zu schaffen, miteinander zu reden.
Derweil muss man sie aber in Deutschland nicht behandeln wie Lepröse.
Und wenn jemandem derzeit in der Kirche dringendst ein Ultimatum gestellt werden sollte, dann ist der, mit Verlaub, nicht unter den FSSPX zu suchen.
Die Briefeschreiberin bringt doch ein schlüssiges Argument: sie argumentiert, den SSPX-Priester sei doch nichts vorzuwerfen. Das Problem daran ist nur: es stimmt nicht. Ja, bei der SSPX tut man nichts vom genannten - dagegen nimmt sich diese Gruppe aber Freiheiten bei Lehre und Disziplin heraus, ist mithin schismatisch und teilweise häretisch. Daß ist nicht nichts.
Und warum sollte der Vergleich mit der Orthodoxen Kirche hinken? Was ist denn eine "eigenständige Kirche" - so viel ich weiß gibt es nur eine Heilige Katholische und Apostolische Kirche. Der Unterschied ist nur, daß mit den getrennten Ostkirchen gerade keine Versöhnungsverhandlungen anstehen.
Zum Thema Priesterweihen der SSPX: meiner Meinung nach haben die SSPX-Bischöfe das Recht, Priester für ihren Bereich zu weihen (im Gegensatz zu Bischofsweihen). Es wäre ein Zeichen der Ernsthaftigkeit bei der Versöhnung gewesen, nun dieses Recht nicht zu nutzen. Daß sie das nicht tun, daraus mag man seine Schlüsse ziehen. Aber himmelschreiend ist das nicht. (Die Kapelle in Fulda dagegen ist ohnehin unausweichlich - hier Vorwürfe zu erheben ist absurd.)
Aber sollte wir uns nicht auch wenigstens ein stückweit mitfreuen, daß hier Priester geweiht werden? Sicherlich auf verengtem Raum und nicht unbedingt mit der besten Ausbildung, aber immerhin!
Spalter, die sich auf ihren Ungehorsam noch was einbilden - gilt das nicht für alle Schismatiker und Häretiker?