Ökumene der Wurschtigkeit von andersrum.
Ich war ja heute spontan nach Dirmstein aufgebrochen zur Abendmesse in der Alten Form, nachdem ich zufällig auf die Pressemitteilung des Bistums Speyer gestoßen bin und mich dann ein bisschen informiert habe. Die Besonderheit der Gemeinschaft, die derzeit noch in der Laurentiuskirche in Dirmstein feiert, nächstes Jahr aber in die Stiftskirche in Neustadt umziehen wird, ist ja, dass sie im Alten Ritus noch vor Summorum Pontificum mit Duldung des Bischofs von Speyer feiern durfte und jetzt seelsorgerisch direkt der Diözese unterstellt ist.
Die Kirche von Dirmstein, ein bezauberndes Pfälzer Weindorf im Kreis Bad Dürkheim, ist einfach wunderschön und bestens für eine solche Messfeier geeignet.
Etwas gewöhnungsbedürftig für mich nach den Feiern in Italien bei den Franziskanern der Immakulata war, dass nicht alles gesungen wurde und zum Beispiel die Lesung des Evangeliums auf Deutsch am Ambo zur Gemeinde hin gesprochen wurde, außerdem wurden zahlreiche deutsche Lieder aus dem Gotteslob gesungen, die festen Bestandteile der Messe jedoch von der Gemeinde auf Latein. Generell muss ich aber sagen, dass diese Form der Zelebration wohl geeigneter ist für vom NO-Verwöhnte, da es vertrauter ist als die doch reichlich byzantinisch anmutende Version in Campocavallo, die strikt lateinisch (aber außerordentlich himmlisch) durchgesungen wird und wo nur die Predigt in der Landessprache ist. Zelebrant war heute der Vorsteher/Regens des Speyerer Priesterseminars (wenn ich recht informiert bin), hin und wieder feiert auch der Domkapitular Dr. Weis oder auch Domvikar Dr. Müller. Das sind also nicht illegitime, versprengte Desperados, die in irgendwelchen Katakomben einem verpönten Ritus frönen, sondern es ist ein vollständig bistumsöffiziöse Angelegenheit.
Ich werde die Messe dieser Gemeinschaft sicherlich bald einmal wieder besuchen.
Für Verdruss meinerseits sorgte lediglich die Lektüre eines Artikels in der Rheinpfalz dazu, vom 4.7.09.
Der Artikel von Christoph Hämmelmann ist im Tenor sehr freundlich und informativ, aber es wird folgendes erwähnt:
>>"Willkommen waren die traditionsverbundenen Katholiken nicht, als sie vor ziemlich genau einem Jahr nach Dirmstein kamen: Pfarrer Alfred Müller hätte sein Gotteshaus am liebsten zugesperrt. Erst nach schriftlicher Anweisung aus Speyer ließ er zu, dass Gläubige immer sonntagabends ihren Gottesdienst so feiern, wie es bis vor etwa 40 Jahren üblich war. Nun ist die Dirmsteiner Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Schumann froh, dass die Gäste wieder weiterziehen: "Wir fühlten uns damals von der Diözese übergangen", erläutert sie die Widerstände. "Aber wir hatten auch ein bisschen Probleme mit dem Auftreten der Gruppe."<<
Jetzt ist es ja immer so wie mit allem, ich weiß nichts en detail und kann deshalb immer nur das sagen, was ich persönlich grade vor Ort und direkt mitbekomme.
Da saßen heute Abend an die 60, 70 Gläubige, die meisten recht gut angezogen, Typus Sparkassenvorstandswitwe, auch ein paar jüngere Frauen, auch mal ein Gschlamperter, und sogar einer in Motorradjacke, ein alter Herr im Rollstuhl, einige Herren in Lodenjanker, Sommeranzügen, eigentlich eine ganz normale Gemeinde, bis auf die fehlenden kleinen Kinder, und sie verhielten sich wie alle Gemeinden, die ich kenne - sie haben andächtig und freudig ihren Gottesdienst gefeiert und sich hinterher auf einen Schwatz und ein Bier getroffen.
Und ich bin mal gespannt, ob ich es zu Lebzeiten noch erleben darf, dass Leute, die sogar von höchster diözesaner Ebene betreut die Alte Messe (die im Übrigen, wenn man denn wollte, aber nur wenn man will, SO auch als eine strikte NO-Messe nach den Vorgaben des Sacrosanctum Concilium (wesentliche Teile in Latein, einige in Volkssprache) plus der Zelebrationsrichtung Kreuz)) durchgehen könnte, nicht von ... wie soll ich sie denn nennen? Mitchristen oder Mitkatholiken? ausgegrenzt, geschnitten, misstrauisch beäugt und geradezu wie Aussätzige behandelt werden. Aber vielleicht enthüllen sich mir noch die finsteren Tatbestände dazu.
Bis dahin weiß ich nicht genau, ob ich traurig oder wütend sein, oder ob es mir einfach nur noch wurschtegal sein sollte.
Tendiere allmählich zu letzterem.
Die Kirche von Dirmstein, ein bezauberndes Pfälzer Weindorf im Kreis Bad Dürkheim, ist einfach wunderschön und bestens für eine solche Messfeier geeignet.
Etwas gewöhnungsbedürftig für mich nach den Feiern in Italien bei den Franziskanern der Immakulata war, dass nicht alles gesungen wurde und zum Beispiel die Lesung des Evangeliums auf Deutsch am Ambo zur Gemeinde hin gesprochen wurde, außerdem wurden zahlreiche deutsche Lieder aus dem Gotteslob gesungen, die festen Bestandteile der Messe jedoch von der Gemeinde auf Latein. Generell muss ich aber sagen, dass diese Form der Zelebration wohl geeigneter ist für vom NO-Verwöhnte, da es vertrauter ist als die doch reichlich byzantinisch anmutende Version in Campocavallo, die strikt lateinisch (aber außerordentlich himmlisch) durchgesungen wird und wo nur die Predigt in der Landessprache ist. Zelebrant war heute der Vorsteher/Regens des Speyerer Priesterseminars (wenn ich recht informiert bin), hin und wieder feiert auch der Domkapitular Dr. Weis oder auch Domvikar Dr. Müller. Das sind also nicht illegitime, versprengte Desperados, die in irgendwelchen Katakomben einem verpönten Ritus frönen, sondern es ist ein vollständig bistumsöffiziöse Angelegenheit.
Ich werde die Messe dieser Gemeinschaft sicherlich bald einmal wieder besuchen.
Für Verdruss meinerseits sorgte lediglich die Lektüre eines Artikels in der Rheinpfalz dazu, vom 4.7.09.
Der Artikel von Christoph Hämmelmann ist im Tenor sehr freundlich und informativ, aber es wird folgendes erwähnt:
>>"Willkommen waren die traditionsverbundenen Katholiken nicht, als sie vor ziemlich genau einem Jahr nach Dirmstein kamen: Pfarrer Alfred Müller hätte sein Gotteshaus am liebsten zugesperrt. Erst nach schriftlicher Anweisung aus Speyer ließ er zu, dass Gläubige immer sonntagabends ihren Gottesdienst so feiern, wie es bis vor etwa 40 Jahren üblich war. Nun ist die Dirmsteiner Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Schumann froh, dass die Gäste wieder weiterziehen: "Wir fühlten uns damals von der Diözese übergangen", erläutert sie die Widerstände. "Aber wir hatten auch ein bisschen Probleme mit dem Auftreten der Gruppe."<<
Jetzt ist es ja immer so wie mit allem, ich weiß nichts en detail und kann deshalb immer nur das sagen, was ich persönlich grade vor Ort und direkt mitbekomme.
Da saßen heute Abend an die 60, 70 Gläubige, die meisten recht gut angezogen, Typus Sparkassenvorstandswitwe, auch ein paar jüngere Frauen, auch mal ein Gschlamperter, und sogar einer in Motorradjacke, ein alter Herr im Rollstuhl, einige Herren in Lodenjanker, Sommeranzügen, eigentlich eine ganz normale Gemeinde, bis auf die fehlenden kleinen Kinder, und sie verhielten sich wie alle Gemeinden, die ich kenne - sie haben andächtig und freudig ihren Gottesdienst gefeiert und sich hinterher auf einen Schwatz und ein Bier getroffen.
Und ich bin mal gespannt, ob ich es zu Lebzeiten noch erleben darf, dass Leute, die sogar von höchster diözesaner Ebene betreut die Alte Messe (die im Übrigen, wenn man denn wollte, aber nur wenn man will, SO auch als eine strikte NO-Messe nach den Vorgaben des Sacrosanctum Concilium (wesentliche Teile in Latein, einige in Volkssprache) plus der Zelebrationsrichtung Kreuz)) durchgehen könnte, nicht von ... wie soll ich sie denn nennen? Mitchristen oder Mitkatholiken? ausgegrenzt, geschnitten, misstrauisch beäugt und geradezu wie Aussätzige behandelt werden. Aber vielleicht enthüllen sich mir noch die finsteren Tatbestände dazu.
Bis dahin weiß ich nicht genau, ob ich traurig oder wütend sein, oder ob es mir einfach nur noch wurschtegal sein sollte.
Tendiere allmählich zu letzterem.
ElsaLaska - 5. Jul, 23:05
Bistum Speyer