Magischer ferragosto
Rubrik: Heimweh nach Italien. Vor einem Jahr schrieb ich zum August in Italien diesen Eintrag dazu:
Abendliche Spaziergänge im August sind ein besonderes Erlebnis. Zum einen herrscht vollkommene Stille, sieht man einmal von dem ohrenbetäubenden Lärmen der Grillen ab, das durch die Nacht schrillt und das Feuerwerk der Glühwürmchen abgelöst hat. Die milde, jetzt nur leicht abgekühlte Luft, duftet wie von Brot, von gerösteter Gerste und Malz, Kaffee-, Holz- und Harznoten, besonders, wenn man an den Thuja- und Pinienhainen vorbeiläuft. Die frisch umgepflügte lehmige Erde fügt einen tonigen Akkord hinzu, als würde jemand einen Töpferofen befeuern. Manchmal riecht es sogar wie schwelendes Papier, glimmender Salbei, alle Paletten dieser Röstaromen sind vertreten und sorgen für Erdenschwere und Bauchgefühl.
Perfekt dazu der fast volle Mond, und beinahe scheint es, als würde selbst sein Licht weizengelber, gerstenvoller und roggenschwerer leuchten als sonst. Vom unten besungenen Julimond unterscheidet er sich nur unwesentlich - könnte man den Duft des Augustmondes wahrnehmen, er müsste vielleicht so sein wie Safranfäden in brauner Butter.
Der Brand der Bougainvilleen
schlägt aus über verlassenen Portalen
in prachtvollen Flammen
lodert es über hölzernen Schwellen
die niemand mehr
wagt zu übertreten
mit menschlichen Füßen.
Dahinter gilben mürbe Mauern
im Wettstreit mit den Knochen
ihrer ehemaligen Erbauer.
Die Felder mit Gerstenstroh lohen
hinauf zu einem Julimond
der über dem Rand der Welt hängt
wie ein vergoldeter Spiegel.
Abendliche Spaziergänge im August sind ein besonderes Erlebnis. Zum einen herrscht vollkommene Stille, sieht man einmal von dem ohrenbetäubenden Lärmen der Grillen ab, das durch die Nacht schrillt und das Feuerwerk der Glühwürmchen abgelöst hat. Die milde, jetzt nur leicht abgekühlte Luft, duftet wie von Brot, von gerösteter Gerste und Malz, Kaffee-, Holz- und Harznoten, besonders, wenn man an den Thuja- und Pinienhainen vorbeiläuft. Die frisch umgepflügte lehmige Erde fügt einen tonigen Akkord hinzu, als würde jemand einen Töpferofen befeuern. Manchmal riecht es sogar wie schwelendes Papier, glimmender Salbei, alle Paletten dieser Röstaromen sind vertreten und sorgen für Erdenschwere und Bauchgefühl.
Perfekt dazu der fast volle Mond, und beinahe scheint es, als würde selbst sein Licht weizengelber, gerstenvoller und roggenschwerer leuchten als sonst. Vom unten besungenen Julimond unterscheidet er sich nur unwesentlich - könnte man den Duft des Augustmondes wahrnehmen, er müsste vielleicht so sein wie Safranfäden in brauner Butter.
Der Brand der Bougainvilleen
schlägt aus über verlassenen Portalen
in prachtvollen Flammen
lodert es über hölzernen Schwellen
die niemand mehr
wagt zu übertreten
mit menschlichen Füßen.
Dahinter gilben mürbe Mauern
im Wettstreit mit den Knochen
ihrer ehemaligen Erbauer.
Die Felder mit Gerstenstroh lohen
hinauf zu einem Julimond
der über dem Rand der Welt hängt
wie ein vergoldeter Spiegel.
ElsaLaska - 16. Aug, 16:16
Wunderschön geschrieben…