Ratzinger lesen.
Eben bin ich auf kath-info.de auf den Text einer Rede von Kardinal Ratzinger gestoßen, die er im Jahre 1988 vor den Bischöfen in Chile gehalten hat. Er geht dabei besonders auf das Problem mit den Lefebvre-Anhängern (FSSPX) ein, knapp zwei Wochen zuvor hatten die unerlaubten Bischofsweihen stattgefunden.
>>Eine der fundamentalen Entdeckungen der ökumenischen Theologie ist, daß Schismen nur dann entstehen können, wenn in der Kirche einige Wahrheiten und einige Werte des christlichen Glaubens nicht mehr gelebt und geliebt werden. Die an den Rand gedrängte Wahrheit verselbständigt sich, und von der Ganzheit der kirchlichen Struktur entwurzelt, bildet sich in ihrem Umfeld dann die neue Bewegung.
Die Tatsache, daß nicht wenige Menschen außerhalb des engen Kreises der Mitglieder der Priesterbruderschaft Lefebvres in diesem Mann eine Art Leitbild oder zumindest nützlichen Lehrer sehen, muß uns zu denken geben. Es reicht nicht, sich auf politische Motive oder auf Nostalgie und andere sekundäre Gründe kultureller Art zu berufen. Diese Gründe würden nicht ausreichen, um auch und besonders junge Menschen anzuziehen, die aus sehr verschiedenen Ländern mit den unterschiedlichsten politischen oder kulturellen Voraussetzungen stammen. Sicher bemerkt man überall die engstirnige, einseitige Betrachtungsweise.
Trotzdem wäre das Phänomen insgesamt nicht denkbar, wenn es nicht auch eine Reihe positiver Elemente gäbe, die in der heutigen Kirche im allgemeinen nicht den erforderlichen Lebensraum finden. Aus allen diesen Gründen sollten wir diese Situation vor allem als einen Anlaß zur Gewissensprüfung betrachten. Wir müssen uns ernsthaft zu den Mängeln in unserer Seelsorge befragen lassen, auf die alle diese Ereignisse hinweisen. So werden wir denen einen Platz bieten können, die innerhalb der Kirche fragen und suchen, und so wird es uns gelingen, das Schisma aus dem Innern der Kirche selbst heraus überflüssig zu machen.<<
Vermutlich konnten sich nur Menschen über seine Wahl zum Papst verwundern, die uns ständig weismachen wollten, dass man diesem Mann nicht zuhören brauche, weil er doch nur ein Großinquisitor sei.
In Wirklichkeit ist diese Rede eine Rede, die ihn "papabilissime" macht, wenn er es nicht schon vorher war.
Hier die vollständige Rede auf kath-info.de
>>Eine der fundamentalen Entdeckungen der ökumenischen Theologie ist, daß Schismen nur dann entstehen können, wenn in der Kirche einige Wahrheiten und einige Werte des christlichen Glaubens nicht mehr gelebt und geliebt werden. Die an den Rand gedrängte Wahrheit verselbständigt sich, und von der Ganzheit der kirchlichen Struktur entwurzelt, bildet sich in ihrem Umfeld dann die neue Bewegung.
Die Tatsache, daß nicht wenige Menschen außerhalb des engen Kreises der Mitglieder der Priesterbruderschaft Lefebvres in diesem Mann eine Art Leitbild oder zumindest nützlichen Lehrer sehen, muß uns zu denken geben. Es reicht nicht, sich auf politische Motive oder auf Nostalgie und andere sekundäre Gründe kultureller Art zu berufen. Diese Gründe würden nicht ausreichen, um auch und besonders junge Menschen anzuziehen, die aus sehr verschiedenen Ländern mit den unterschiedlichsten politischen oder kulturellen Voraussetzungen stammen. Sicher bemerkt man überall die engstirnige, einseitige Betrachtungsweise.
Trotzdem wäre das Phänomen insgesamt nicht denkbar, wenn es nicht auch eine Reihe positiver Elemente gäbe, die in der heutigen Kirche im allgemeinen nicht den erforderlichen Lebensraum finden. Aus allen diesen Gründen sollten wir diese Situation vor allem als einen Anlaß zur Gewissensprüfung betrachten. Wir müssen uns ernsthaft zu den Mängeln in unserer Seelsorge befragen lassen, auf die alle diese Ereignisse hinweisen. So werden wir denen einen Platz bieten können, die innerhalb der Kirche fragen und suchen, und so wird es uns gelingen, das Schisma aus dem Innern der Kirche selbst heraus überflüssig zu machen.<<
Vermutlich konnten sich nur Menschen über seine Wahl zum Papst verwundern, die uns ständig weismachen wollten, dass man diesem Mann nicht zuhören brauche, weil er doch nur ein Großinquisitor sei.
In Wirklichkeit ist diese Rede eine Rede, die ihn "papabilissime" macht, wenn er es nicht schon vorher war.
Hier die vollständige Rede auf kath-info.de
ElsaLaska - 7. Dez, 19:27
Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/6080623/modTrackback