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Ich weiß noch, wie wir immer in Agadir landeten und sie deinen Pass drehten und wendeten, die marokkkanischen Mp's begleiteten unser Taxi an diese verwunschene Stadt im Atlantik und jedesmal hielten wir an bei den Bananenhändlern an der Abzweigung nach Ourzazate mit diesen winzigen, herrlich schmeckenden Früchten, von den wir uns ein Bündel kauften und im Taxi noch hungrig aufaßen. Ich weiß noch, das Haus in der Stadtmauer mit der Dachterrasse, die von der Salzgischt des Atlantiks besprüht wurde, die Rufe der Wasserhändler bei Tage unter dem Fenster, die Rufe der Muezzin in den Nächten, - und wenn Vollmond war, dann sangen sie die verwunschene Melodie zum Lobpreis Gottes in die hellen Sterne hinein, ohne uns aufzuwecken. Am nächsten Morgen waren wir wie unschuldige Kinder, wie wenn jemand unsere Sünden hoch hinauf und wieder herab gesungen hätte. Sie haben Rosenblätter auf unsere Bettstatt gestreut, und wollten uns dabei haben, als sie singend und trommelnd und rasselnd die Geburt Jesu Christi feierten. Musiker aus der Wüste, zwergenwüchsig und grotesk, statt Hirten und Herden. Doch den Kindern gefiel es. Nimm einen Zug, so ein alter Sufi mit einem Joint in der Hand, und du wirst einen herrlichen Kristall sehen, der im Herzen Gottes wohnt. Er drehte sich immer um seine eigene Achse und in der Nacht, in der der Erlöser geboren wurde, sah er Paläste aus Licht, und er hätte gerne gehabt, sie mit mir zu teilen. Doch ich ging in das Nebenzimmer mit den Frauen, die sangen und johlten, je lauter je weiter sie von der Feier ausgeschlossen wurden. Jede Frau im Nebenzimmer dort ist stolzer und freier als eine Europäerin sich je ausdenken kann. Gesegnete Weihnachten euch!
Ich kehre nie mehr zurück. Aber ich habe euch auch nie vergessen.
ElsaLaska - 2. Jan, 00:51
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