Wir waren essen.
Mamma, ich, und ein paar Freundinnen von ihr. Wie wir vor das Restaurant treten, sehen wir das Haus einer entfernten, alten und dementen Verwandten hell erleuchtet. Wie ich genauer hinsehe, sehe ich dazu noch eine Hand, die mit den Fingerknöcheln gegen die Scheiben schlägt. Wir gehen rüber. Mamma, die kaum noch laufen kann, weiß, wie sie das Hoftor öffnet. Wir finden die alte Frau total verstört vor. Sie hat ein Hütchen auf und eine Strickweste an. Man habe ihr alles weggenommen. Die alte Frau ist nur noch ein Schatten, ein halbes Hemd. Sie hat Flecken im Gesicht. Ich sage: Mamma, das ist deine Aufgabe, zieh sie fürs Bett an. Und gehe diskret hinaus. Meine alte Mamma schafft es tatsächlich, als ich wieder hereinkomme, hat sie ihr das Nachthemd übergezogen. Wir bräuchten einen Mann, um sie in die Bettmitte zu wuchten, aber es geht auch so. Ich nehme sie in den Arm. Die alte Dame wird ruhiger. Ich streichle sie sie, wie ein Kind. Es tut ihr gut. Wir packen sie in ihr Bett. Decken sie zu. Reden gut. Besänftigend. Ich kose sie. Ich will nicht, dass sie wieder um Mitternacht auf der Straße steht. Verwirrt, und jedem preisgegeben. Sie sagt immer wieder "Danke". Ich sage: Schlaf jetzt - und hätte mich am liebsten selbst neben sie gelegt.
Wir haben " eine gute Straße". Wir sagen dem italienischen Wirt Bescheid, dass er achtgeben soll. Das hat er schon mal gemacht. Hier - obwohl in Deutschland - achtet man immer noch aufeinander. Das ist nicht mehr selbstverständlich.
Wir haben " eine gute Straße". Wir sagen dem italienischen Wirt Bescheid, dass er achtgeben soll. Das hat er schon mal gemacht. Hier - obwohl in Deutschland - achtet man immer noch aufeinander. Das ist nicht mehr selbstverständlich.
ElsaLaska - 17. Jan, 22:10
Was vom Tage ... - - 0 Trackbacks - 540x gelesen
Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/615268095/modTrackback