ein hochinteressanter Artikel,
es gibt aber auch Gegenstimmen
www.sixmillioncrucifixions.com/blog/?p=251
die besagen, dass es sich nur um getaufte Juden gehandelt haben soll ... *seufz*

Hatte in Rom zwei sehr emotionale Pio Dodicesimo-Erfahrungen. Ich liebe diesen Menschen, das sei vorher dazu gesagt.

Zum einen durfte ich vor seinem Grab beten. Klingt jetzt nicht gerade spannend, aber das Grab ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich, wir wurden durch einen wunderschönen, ebenfalls nicht öffentlichen Gang von einem freundlichen Wachhabenden dorthin geführt. Das war einfach nur sagenhaft toll...! Ich habe den Herrn u.a. gebeten, Pius bald als Heiligen verehren zu dürfen.

Zweites Erlebnis: Wir waren bei einer Führung in der jüdischen Synagoge Roms dabei. Die Führerin war ungefähr Anfang 20.

Einführung in die Geschichte der römischen Juden, welche nicht immer toll war. Die Dame war verständlicherweise auf manche "Evangelisierungmethoden" der damaligen Katholiken nicht sehr gut zu sprechen, wie insgesamt auf das Christentum nicht. Zumindest entstand dieser Eindruck.

Als ich sie nach der Führung darauf ansprach, wie sie die Rolle Pius' bewerten würde [dass das nicht neutral geht, konnte ich mir denken, war auch nach ihrer Führung zu erwarten, da sie einige Fakten nicht erwähnte, ob wissentlich oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen], antwortete sie mir, dass er auch heute noch sehr kontrovers behandelt werden würde. Sie sagte, dass die einzelnen Pfarreien Roms Juden geholfen haben, aber dass das auch ohne "Befehl von oben" passiert sein könnte.

Sie warf ihm dann vor, nicht genug getan zu haben und mit den Deutschen in Kontakt gestanden zu haben. Beides kann man aus ihrer Sicht gelten lassen, auch wenn ich es als traurig ansehe, wenn man ihm daraus einen Strick dreht, dass er mit den Deutschen verhandelt hat (zumal es dabei beispielsweise auch darum ging, wie man die Juden retten kann...). Sie hat dann noch gemeint, dass seine Heiligsprechung mit den Juden besprochen werden muss und dass der jetzige Papst einen sehr guten Weg des Dialogs beschreite, welcher weitergehen muss.

Wie gesagt, ich stimme damit nicht überein, was ich ihr aber nicht krumm nehmen konnte, da sie einerseits als Jüdin niemals objektiv über die Shoa reden kann (sowie ich niemals über Pio oder Benedetto) und andererseits während sie redete sie die Tränen in die Augen bekam und ich dann auf keinen Fall, obwohl ich mich im Recht sah, irgendwas Dummes sagen wollte, weswegen ich mich dann für ihre Offenheit etc. bedankte und grübelnd weg ging.


Aber warum man jemandem, der tausende Todgeweihte gerettet hat, das einfach nicht zugestehen kann und immer noch schreit "ZU WENIG!" [und damit meine ich nicht jene, deren Verwandten und Glaubensbrüder ermordet wurden!], das will mir einfach nicht in den Kopf. Santo subito.

Ich finde man kann immer ganz politisch korrekt fragen, was der Gesprächspartner, jüdisch oder nicht, von dem Buch des jüdischen Autors Pinchas Lapide "Rom und die Juden" (oder so) hält. Man kann Lapide wirlich nicht übergroße Christenliebe unterstellen und trotzdem listet er mit enormer Akribie die in die Hunderttausende gehenden Fälle auf, die direkt oder indirekt von Pius XII gerettet wurden. Dem fügt die neue Entdeckung von Hesemann nur wenig hinzu.