das ist tatsächlich die schönste Erklärung, die ich je gelesen habe. Bei uns (in Brasilien) wir das Tragen des Schleiers mit allen möglichen Argumenten durch "Traditionalisten" verbreitet. Dies war mir immer suspekt, weil dieser Brauch ein Kennzeichen der Häretiker in der alten Kirche war (Montanisten, wenn ich mich nicht irre). Mit dieser Erkläerung wird der Brauch einleuchtend und schön.

Danke!

wenn ich Wasser in den Wein gießen muß, aber die Erklärung mag wunderschön sein, aber zutreffend ist sie nunmal nicht.

Zwar ist die Verschleierung nicht Ausdruck einer Unterwerfung dem Mann gegenüber, sondern Gott gegenüber.

Zwar werden heilige Dinge verhüllt - der Tempelvorhang aber riß entwei, damit wir nun ungehindert Zugang haben. Aber "die Frau" ist kein "heiliges Ding", zumindest nicht per se und nicht heiligerals "der Mann". Warum verhüllt sich dann dieser nicht?

Gott mag eine Frau berühreren, aber ebenso einen Mann. Zum Hervorbringen neuen Lebens bedarf es nach Gottes Plan immer zwei. Die Frau hier zur Mitschöpferin zu erklären ist doch nur Fruchtbarkeitskult redivivus und reduziert sie ein Stück weit auf ihre Mutterschaft.

Die autorative Stelle zur Verhüllung im Gottesdienst ist 1 Kor 11, welche von obiger Erklärung ganz grundverschieden ist.

Mit der Stelle habe auch ich einige Probleme, vor allem weil mir unersichtlich ist, warum Paulus so gegen das Bedecken von Männern wettert (was sowohl in der jüdischen wie in der römischen Tradition gerade im sakralen Bereich gilt) und mit Sätzen wie, die Frau sei für den Mann geschaffen, nicht umgekehrt.

Aber man kann doch nicht eine hier begründete Praxis nehmen, ihrer Begründung entkernen und mit einer neuen, stückweit unchristlichen Begründung neuanfüllen.

Eben weil gilt "if [you] do, and you understand why you're veiled".

Die Kirche und das Christentum sind nicht und waren nie leibfeindlich. Aber die Sakralisierung von Sexualität und Fortpflanzung haben sie schon immer abgelehnt.

Ob sich eine Frau verhüllt oder nicht, sollte selbstverständlich ihr überlassen werden.