Monika Metternich: Dass sie Gerechtigkeit erfahren.
In ihrem Kommentar schreibt die Autorin des Buches "Lob des Sonntags" völlig zu Recht:
>>Dass aber die Partei mit dem christlichen „C“ im Namen sich nicht (mehr) als Partei des Sonntagsschutzes, sondern als die Partei des ungehemmten Konsums präsentiert, ist schon erstaunlich. „Wir beobachten auch, dass Familien gemeinsam einkaufen gehen, wozu in der Woche oftmals gar keine Zeit besteht“, schiebt der CDU-Mann Klaus Franz beim „Domradio“ nach. Vielleicht darf er an dieser Stelle daran erinnert werden, dass der Samstag in unseren Breiten für fast alle – wieder einmal ausgenommen die Verkäuferinnen und Verkäufer – ein arbeitsfreier Tag ist, an dem nach Herzenslust mit der ganzen Familie eingekauft werden kann. Die Gerechtigkeit erfordert es aber, dass an einem einzigen Tag in der Woche auch diejenigen, die ständig dem Konsum anderer zu dienen haben, einen freien Tag für sich und ihre Familien reklamieren können. Und das ist der Sonntag. <<
Ein weiterer Auszug aus ihrem pointierten Artikel:
>>In der Geschichte hat sich gezeigt, dass es die Christen sind, die sich gegen schreiendes Unrecht einsetzen müssen, wenn Produktion, Handel und Profit über die Humanität gestellt wurden. Während der Industrialisierung, als Menschen zugunsten von Profit und Marktwettbewerb versklavt wurden, und gegen die Rechte der Arbeiterschaft genau dieselben Argumente vorgebracht wurden, die heute Verkäuferinnen und Verkäufer zur Sonntagsarbeit zwingen, war es Bischof Emmanuel von Ketteler, der sich an die Seite der Arbeiterbewegung stellte: „Als ich zum Bischofe geweiht wurde hat mir die Kirche, ehe sie mir die bischöfliche Weihe und Vollmacht erteilte, unter anderem die Frage vorgelegt: Willst du den Armen und den Fremdlingen und allen Dürftigen im Namen des Herrn liebevoll und barmherzig sein? – Und ich habe geantwortet: Ich will. Wie könnte ich also, nach diesem feierlichen Versprechen, bei einer Frage teilnahmslos sein, die mit den wesentlichsten Bedürfnissen mit einer so zahlreichen Klasse der Menschen sich beschäftigt? Wenn auch die Trennung im Glauben eine beklagenswerte Scheidewand zwischen uns errichtet hat, die noch fortbesteht, so hat doch die christliche Liebe keine Grenzen.“
Die Partei mit dem christlichen „C“ im Namen sollte sich von dieser Sichtweise eine große Scheibe abschneiden. Und Christen aller Konfessionen sollten sich auch heute wieder entschieden an die Seite all derer stellen, die zugunsten des Konsums in der Sonntagsdebatte nicht einmal mehr in der Debatte vorkommen: Die der Verkäuferinnen und Verkäufer. Auf dass sie Gerechtigkeit erfahren.<<
Ganz lesen hier.
>>Dass aber die Partei mit dem christlichen „C“ im Namen sich nicht (mehr) als Partei des Sonntagsschutzes, sondern als die Partei des ungehemmten Konsums präsentiert, ist schon erstaunlich. „Wir beobachten auch, dass Familien gemeinsam einkaufen gehen, wozu in der Woche oftmals gar keine Zeit besteht“, schiebt der CDU-Mann Klaus Franz beim „Domradio“ nach. Vielleicht darf er an dieser Stelle daran erinnert werden, dass der Samstag in unseren Breiten für fast alle – wieder einmal ausgenommen die Verkäuferinnen und Verkäufer – ein arbeitsfreier Tag ist, an dem nach Herzenslust mit der ganzen Familie eingekauft werden kann. Die Gerechtigkeit erfordert es aber, dass an einem einzigen Tag in der Woche auch diejenigen, die ständig dem Konsum anderer zu dienen haben, einen freien Tag für sich und ihre Familien reklamieren können. Und das ist der Sonntag. <<
Ein weiterer Auszug aus ihrem pointierten Artikel:
>>In der Geschichte hat sich gezeigt, dass es die Christen sind, die sich gegen schreiendes Unrecht einsetzen müssen, wenn Produktion, Handel und Profit über die Humanität gestellt wurden. Während der Industrialisierung, als Menschen zugunsten von Profit und Marktwettbewerb versklavt wurden, und gegen die Rechte der Arbeiterschaft genau dieselben Argumente vorgebracht wurden, die heute Verkäuferinnen und Verkäufer zur Sonntagsarbeit zwingen, war es Bischof Emmanuel von Ketteler, der sich an die Seite der Arbeiterbewegung stellte: „Als ich zum Bischofe geweiht wurde hat mir die Kirche, ehe sie mir die bischöfliche Weihe und Vollmacht erteilte, unter anderem die Frage vorgelegt: Willst du den Armen und den Fremdlingen und allen Dürftigen im Namen des Herrn liebevoll und barmherzig sein? – Und ich habe geantwortet: Ich will. Wie könnte ich also, nach diesem feierlichen Versprechen, bei einer Frage teilnahmslos sein, die mit den wesentlichsten Bedürfnissen mit einer so zahlreichen Klasse der Menschen sich beschäftigt? Wenn auch die Trennung im Glauben eine beklagenswerte Scheidewand zwischen uns errichtet hat, die noch fortbesteht, so hat doch die christliche Liebe keine Grenzen.“
Die Partei mit dem christlichen „C“ im Namen sollte sich von dieser Sichtweise eine große Scheibe abschneiden. Und Christen aller Konfessionen sollten sich auch heute wieder entschieden an die Seite all derer stellen, die zugunsten des Konsums in der Sonntagsdebatte nicht einmal mehr in der Debatte vorkommen: Die der Verkäuferinnen und Verkäufer. Auf dass sie Gerechtigkeit erfahren.<<
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ElsaLaska - 12. Feb, 09:34
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