Beim lieben Kollegen
Alexander Kissler gibt es heute einen neuen Tagebucheintrag (ich trau mich nicht, das Blog zu nennen:-) ) zum Verhältnis von Martin Mosebach zur Madonna von Lourdes. Er schreibt:
>>Außerdem ist eine Ikone stets nach „strengen Gesetzen“ gearbeitet, ist „immer eine andere und immer dieselbe“, verbannt alles Zufällige zugunsten fest gebundener Formen, hat demnach einen geradezu antisubjektivistischen Zug; so auch die Lourdes-Madonna. Als bewusste Absage an den Individualismus werden die Ikonen vom Volk verehrt, von den Theologen und Künstlern des Westens aber beargwöhnt.
Dergestalt heilt die Lourdes-Madonna laut Mosebach einen kulturgeschichtlichen Bruch. Mit der weißen Frau in der Beterpose, den Rosenkranz über den gefalteten Händen tragend, ende ein fast tausendjähriger westlicher Sonderweg, die Abkehr von der „Tradition der Bilder der alten Kirche.“ Daraus darf man wohl folgern: Die oft belächelte Lourdes-Madonna nimmt eine Einheit vorweg, die es theologisch (noch) nicht gibt. Sie ist das Unterpfand der Hoffnung auf eine Versöhnung von westlicher und östlicher Kirche, von Katholizismus und Orthodoxie, letztlich deren vorauseilende Realpräsenz. Spe salvi. <<
Allerdings hat er bzw. Mosebach versäumt, auf die Signifikanz der Tatsache hinzuweisen, dass genau diese Ikone bzw. Statue kürzlich im Herbst in Rom, während der "Occupy"-Demonstrationen, die von "Linksautonomen" gekapert wurden, zu Boden geschmettert und deren kläglichen Reste mit stiefelbewehrten Füßen zertrampelt worden sind. Ich vergesse diese Bilder nicht - und weil die Italiener ein gutes, ein liebevolles Völkchen sind, war das Video dazu auch lange Platz Eins auf Corriere delle Sera. Die "Bewegung" hatte sich damit überhaupt keinen Gefallen getan - und die Italiener haben hier Antennen, die noch durchaus funktionieren. Wofür ich Gott allezeit danke.
>>Außerdem ist eine Ikone stets nach „strengen Gesetzen“ gearbeitet, ist „immer eine andere und immer dieselbe“, verbannt alles Zufällige zugunsten fest gebundener Formen, hat demnach einen geradezu antisubjektivistischen Zug; so auch die Lourdes-Madonna. Als bewusste Absage an den Individualismus werden die Ikonen vom Volk verehrt, von den Theologen und Künstlern des Westens aber beargwöhnt.
Dergestalt heilt die Lourdes-Madonna laut Mosebach einen kulturgeschichtlichen Bruch. Mit der weißen Frau in der Beterpose, den Rosenkranz über den gefalteten Händen tragend, ende ein fast tausendjähriger westlicher Sonderweg, die Abkehr von der „Tradition der Bilder der alten Kirche.“ Daraus darf man wohl folgern: Die oft belächelte Lourdes-Madonna nimmt eine Einheit vorweg, die es theologisch (noch) nicht gibt. Sie ist das Unterpfand der Hoffnung auf eine Versöhnung von westlicher und östlicher Kirche, von Katholizismus und Orthodoxie, letztlich deren vorauseilende Realpräsenz. Spe salvi. <<
Allerdings hat er bzw. Mosebach versäumt, auf die Signifikanz der Tatsache hinzuweisen, dass genau diese Ikone bzw. Statue kürzlich im Herbst in Rom, während der "Occupy"-Demonstrationen, die von "Linksautonomen" gekapert wurden, zu Boden geschmettert und deren kläglichen Reste mit stiefelbewehrten Füßen zertrampelt worden sind. Ich vergesse diese Bilder nicht - und weil die Italiener ein gutes, ein liebevolles Völkchen sind, war das Video dazu auch lange Platz Eins auf Corriere delle Sera. Die "Bewegung" hatte sich damit überhaupt keinen Gefallen getan - und die Italiener haben hier Antennen, die noch durchaus funktionieren. Wofür ich Gott allezeit danke.
ElsaLaska - 4. Mär, 20:23
leider dreidimensional