Diesem Eintrag bei Bruder Geistbraus
entnehme ich, dass Jan Fleischhauer seinen Stab über Wladimir Putin gebrochen hat.
Nun gibt es genug, was man Putin - durchaus mit Recht - ankreiden könnte, es gibt auch genügend Dekadenz und soziale Sprengkraft in der russischen Gesellschaft, die vor allem gebildete und wache Menschen wie Fleischhauer durchaus wahrnehmen sollen und dürfen.
Nicht zu vergessen, dass dort der islamistischeTerrorismus vor der Tür steht, während Deutschland noch ein beliebtes Schläferland zu sein scheint - ich meine für Terroristen, das war jetzt ein bisschen doppeldeutig.
Geistbraus' Eintrag sehe ich selbst - er hat die Kommentare mittlerweile aus gutem Grunde wohl gesperrt, als eine poetische Impression.
Es ist immer ärgerlich, wenn man eigentlich in einem literarischen und überhöhten Sinne schreibt, und im Kommentarbereich dann erstarrte ideologische Gegenrufe hört, die den Herzschlag des Eintrags nicht verstanden haben. Wenn man etwas in lyrischer Prosa schreibt, so ist das niemals ein politisches Manifest - genau das war ja auch das Missverständnis mit der Lewitscharoff-Rede, wobei die Lewitscharoff auch hätte verstehen können, dass man Dinge, die man schreibt als Literat, nicht unbedingt auch in Form einer Rede transportieren kann. Das funktioniert nicht.
Zurück nun zu Fleischhauers Kommentar.
Von Russland hat er wenig Ahnung, aber das ist jetzt nicht das, was ich bemängele. Auch Fleischhauer hat ein Anrecht auf eine Wahrnehmung seiner geschriebenen Worte, die man subjektiv überhöht als literarisch nehmen darf.
Wo es nun aber unlogisch wird und kraus, wird es eben unlogisch und kraus und kraus politisch. Und zwar diese Passage, die ausgerechnet auch noch seine Conclusio ist:
>>"Der Tod ist schrecklich, nicht wahr?", fragte Putin seine Zuschauer am Ende seines Fernsehauftritts. "Aber nein, es scheint, er kann sehr schön sein, wenn er anderen dient: der Tod für einen Freund, für ein Volk oder für das Heimatland, um ein modernes Wort zu nutzen." Das ist nicht nur ein wenig, das ist lupenreiner Faschismus.<<
Okay. Ich denke, die Politikwissenschaft zumindest geht mit diesem Statement nicht eins zu eins d'accord.
Daneben sagt zunächst die Lesekompetenz: "Aber nein, ES SCHEINT". Dies steht vor der Hauptaussage. Ein lediglich rhetorisches Stilmittel, um noch mehr Zustimmung zu gewinnen, in dem man andeutet, man sei sich seiner Aussage eigentlich selbst nicht sicher? Vielleicht. Alles ist möglich, ich kenne den O-Ton nicht.
Ich gehe nur von einer anderen Perspektive heran als Jan Fleischhauer und transponiere mal diese Aussage, die er so unbedingt mit Faschismus und Putin verknüpft haben will.
Ich nehme diese Aussage und denke an Menschen, die tatsächlich bereit sind, für andere ihr Leben hinzugeben. Und zwar ganz konkret.
Ich denke an Personenschützer, an Soldaten, an Polizisten, an Feuerwehrleute. Falls diese Berufsgruppen des Faschismus per se verdächtigt sein sollten, gehe ich noch weiter: Ich denke an krebskranke Mütter, die keine Chemo machen, damit ihr Kind gesund zur Welt kommt. An Menschen in Katastrophengebieten, die ihr eigenes Leben einsetzen, um den blinden Rentner von nebenan aus dem überfluteten Haus zu retten.
Alles Faschisten?
Ich streue zu breit? Fleischhauer hat das nur auf Putin bezogen?
Natürlich. Aber nur weil Fleischhauer Putins Aussagen für falsch und faschistisch hält, sind es die TATSACHEN, über die Putin gesprochen hatte, noch lange nicht.
Nun gibt es genug, was man Putin - durchaus mit Recht - ankreiden könnte, es gibt auch genügend Dekadenz und soziale Sprengkraft in der russischen Gesellschaft, die vor allem gebildete und wache Menschen wie Fleischhauer durchaus wahrnehmen sollen und dürfen.
Nicht zu vergessen, dass dort der islamistischeTerrorismus vor der Tür steht, während Deutschland noch ein beliebtes Schläferland zu sein scheint - ich meine für Terroristen, das war jetzt ein bisschen doppeldeutig.
Geistbraus' Eintrag sehe ich selbst - er hat die Kommentare mittlerweile aus gutem Grunde wohl gesperrt, als eine poetische Impression.
Es ist immer ärgerlich, wenn man eigentlich in einem literarischen und überhöhten Sinne schreibt, und im Kommentarbereich dann erstarrte ideologische Gegenrufe hört, die den Herzschlag des Eintrags nicht verstanden haben. Wenn man etwas in lyrischer Prosa schreibt, so ist das niemals ein politisches Manifest - genau das war ja auch das Missverständnis mit der Lewitscharoff-Rede, wobei die Lewitscharoff auch hätte verstehen können, dass man Dinge, die man schreibt als Literat, nicht unbedingt auch in Form einer Rede transportieren kann. Das funktioniert nicht.
Zurück nun zu Fleischhauers Kommentar.
Von Russland hat er wenig Ahnung, aber das ist jetzt nicht das, was ich bemängele. Auch Fleischhauer hat ein Anrecht auf eine Wahrnehmung seiner geschriebenen Worte, die man subjektiv überhöht als literarisch nehmen darf.
Wo es nun aber unlogisch wird und kraus, wird es eben unlogisch und kraus und kraus politisch. Und zwar diese Passage, die ausgerechnet auch noch seine Conclusio ist:
>>"Der Tod ist schrecklich, nicht wahr?", fragte Putin seine Zuschauer am Ende seines Fernsehauftritts. "Aber nein, es scheint, er kann sehr schön sein, wenn er anderen dient: der Tod für einen Freund, für ein Volk oder für das Heimatland, um ein modernes Wort zu nutzen." Das ist nicht nur ein wenig, das ist lupenreiner Faschismus.<<
Okay. Ich denke, die Politikwissenschaft zumindest geht mit diesem Statement nicht eins zu eins d'accord.
Daneben sagt zunächst die Lesekompetenz: "Aber nein, ES SCHEINT". Dies steht vor der Hauptaussage. Ein lediglich rhetorisches Stilmittel, um noch mehr Zustimmung zu gewinnen, in dem man andeutet, man sei sich seiner Aussage eigentlich selbst nicht sicher? Vielleicht. Alles ist möglich, ich kenne den O-Ton nicht.
Ich gehe nur von einer anderen Perspektive heran als Jan Fleischhauer und transponiere mal diese Aussage, die er so unbedingt mit Faschismus und Putin verknüpft haben will.
Ich nehme diese Aussage und denke an Menschen, die tatsächlich bereit sind, für andere ihr Leben hinzugeben. Und zwar ganz konkret.
Ich denke an Personenschützer, an Soldaten, an Polizisten, an Feuerwehrleute. Falls diese Berufsgruppen des Faschismus per se verdächtigt sein sollten, gehe ich noch weiter: Ich denke an krebskranke Mütter, die keine Chemo machen, damit ihr Kind gesund zur Welt kommt. An Menschen in Katastrophengebieten, die ihr eigenes Leben einsetzen, um den blinden Rentner von nebenan aus dem überfluteten Haus zu retten.
Alles Faschisten?
Ich streue zu breit? Fleischhauer hat das nur auf Putin bezogen?
Natürlich. Aber nur weil Fleischhauer Putins Aussagen für falsch und faschistisch hält, sind es die TATSACHEN, über die Putin gesprochen hatte, noch lange nicht.
ElsaLaska - 4. Mai, 20:49
Janeeisklar - - 0 Trackbacks - 1366x gelesen
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