Immer, wenn du denkst es geht nicht mehr...
kommt von irgendwo ein Evangelischer daher.
Neulich dachte ich mir so, auch Konvertiten sind ja auch nicht immer 24/7 feuereifrig für die katholische Kirche, insbesondere, wenn mal wieder der BDKJ oder das ZdK eine neue Religion erfinden möchte, wie schön es doch war bei den Protestanten in meiner Kindheit. Wir haben einen wirklich fundierten Religionsunterricht bekommen - okay, der Pfarrer hat NIE meine Fragen beantwortet, und ich hatte jede Menge - aber wir haben alles, was relevant war, auswendig gelernt. Davon zehre ich noch heute. Vaterunser, Glaubensbekenntnis, Psalm 23, Jesu Worte am Kreuz, sogar auf Aramäisch. Also wir haben NICHT über Weltreligionen diskutiert oder die Werthaltigkeit des Islam, und es hat mir unheimlich viel gebracht. Daneben haben wir wirklich tolle Lieder gesungen in der Kirche, die ich heute noch sehr gut singen kann - auch wenn ich sonst nur Kiekser zustandebringe.
In der ZEIT stand nun kürzlich laut Alipius ein Artikel, wonach die evangelisch-lutherische Kirche das Bischofsamt abschaffen möchte. Ganz ehrlich begrüße ich das. Es nimmt mich nur wunder, dass im Zeitalter der inklusiven Sprache nicht die Rede davon ist, das Bischöf_innenamt abzuschaffen. Vermutlich würden sich dann Proteste von unliebsamer Seite regen.
Also das BISCHOFSAMT soll abgeschafft werden. Eine prima Initiative, wenn der Ausdruck inkludierend gemeint war. Wovon ich jetzt einfach mal ausgehe.
Ich hatte diesen Eintrag begonnen und abgespeichert, weil ich ihn fundierter besprechen wollte.
Leider kam mir dann diese Meldung dazwischen, wonach ein ELTER bestimmen durfte, dass in der Albertus-Magnus-Schule-Regensburg bitte aufgehört werden solle zu beten plus das Kruzifix im Klassenzimmer abgehängt werden müsse. Im servilen und lieber linksfaschistisch als religiösverdächtigt sein wollenden Deutschland ist das natürlich ohne weiteres möglich, man kuscht selbstverfreilich vor anonym bleiben wollenden habilitierten Physikern, anstatt einfach - so wie in Italien - aus purem Trotz weitere hundertfünfzig Kruzifixe aufzuhängen und dem gratismutigen Physiker zu erklären, er solle doch einfach sein Kind auf eine andere Schule tun, an der traditionell nicht gebetet werde.
Nicht, dass es mich irgendwie aufregen würde, zu jeder andren Zeit im Jahr.
Nur zufälligerweise haben wir hier gerade Bombenopfer und niederträchtig ermordete kleine christliche Kinder IN EINER KIRCHE in Bagdad, und da werde ich bei solchen Meldungen schon langsam etwas empfindlicher als sonst unter der Zeit.
Dazu brauche ich nichtmal Physiker in Bagdad zu sein.
Und überhaupt, speien möchte man.
Neulich dachte ich mir so, auch Konvertiten sind ja auch nicht immer 24/7 feuereifrig für die katholische Kirche, insbesondere, wenn mal wieder der BDKJ oder das ZdK eine neue Religion erfinden möchte, wie schön es doch war bei den Protestanten in meiner Kindheit. Wir haben einen wirklich fundierten Religionsunterricht bekommen - okay, der Pfarrer hat NIE meine Fragen beantwortet, und ich hatte jede Menge - aber wir haben alles, was relevant war, auswendig gelernt. Davon zehre ich noch heute. Vaterunser, Glaubensbekenntnis, Psalm 23, Jesu Worte am Kreuz, sogar auf Aramäisch. Also wir haben NICHT über Weltreligionen diskutiert oder die Werthaltigkeit des Islam, und es hat mir unheimlich viel gebracht. Daneben haben wir wirklich tolle Lieder gesungen in der Kirche, die ich heute noch sehr gut singen kann - auch wenn ich sonst nur Kiekser zustandebringe.
In der ZEIT stand nun kürzlich laut Alipius ein Artikel, wonach die evangelisch-lutherische Kirche das Bischofsamt abschaffen möchte. Ganz ehrlich begrüße ich das. Es nimmt mich nur wunder, dass im Zeitalter der inklusiven Sprache nicht die Rede davon ist, das Bischöf_innenamt abzuschaffen. Vermutlich würden sich dann Proteste von unliebsamer Seite regen.
Also das BISCHOFSAMT soll abgeschafft werden. Eine prima Initiative, wenn der Ausdruck inkludierend gemeint war. Wovon ich jetzt einfach mal ausgehe.
Ich hatte diesen Eintrag begonnen und abgespeichert, weil ich ihn fundierter besprechen wollte.
Leider kam mir dann diese Meldung dazwischen, wonach ein ELTER bestimmen durfte, dass in der Albertus-Magnus-Schule-Regensburg bitte aufgehört werden solle zu beten plus das Kruzifix im Klassenzimmer abgehängt werden müsse. Im servilen und lieber linksfaschistisch als religiösverdächtigt sein wollenden Deutschland ist das natürlich ohne weiteres möglich, man kuscht selbstverfreilich vor anonym bleiben wollenden habilitierten Physikern, anstatt einfach - so wie in Italien - aus purem Trotz weitere hundertfünfzig Kruzifixe aufzuhängen und dem gratismutigen Physiker zu erklären, er solle doch einfach sein Kind auf eine andere Schule tun, an der traditionell nicht gebetet werde.
Nicht, dass es mich irgendwie aufregen würde, zu jeder andren Zeit im Jahr.
Nur zufälligerweise haben wir hier gerade Bombenopfer und niederträchtig ermordete kleine christliche Kinder IN EINER KIRCHE in Bagdad, und da werde ich bei solchen Meldungen schon langsam etwas empfindlicher als sonst unter der Zeit.
Dazu brauche ich nichtmal Physiker in Bagdad zu sein.
Und überhaupt, speien möchte man.
ElsaLaska - 13. Nov, 23:04
Konsequent
Diese Dinge werden aber wahrscheinlich eher diskutiert als die schreckliche Lage der Chris-ten im Irak.
Viele Grüße
Nikolaus
Also, ich denke..
@Bee
Gut, wie gesagt, mir soll es recht sein.
Ach, Elsa...
Friedrich I. hat, wie die Wikipedia so schön schreibt, "auf fragwürdiger Rechtsgrundlage" schnell mal je einen lutherischen und einen reformierten Bischof ernannt, weil die beiden Konfessionen in Preußen vertreten waren und er sich erinnert hat, daß eine Königskrönung ohne Bischof noch nie dagewesen war. (Der Fürstbischof von Ermland soll damals mitkrönen haben wollen, was man ihn nicht lassen hat.) Ansonsten gibt es die Nichtpriester-Bischöfe, gewissermaßen durchaus nicht unlogisch, erst seit der Novemberrevolution wieder in Deutschland.
Dennoch kann man dem Luthertum (was den Calvinismus betrifft, weiß ich das nicht so genau) nicht vorwerfen, auch in der Theorie die Kirche zu einem Staats-Departement gemacht zu haben. Ein lutherischer Landesfürst mußte sich für seinen Ungehorsam gegen den Bischof, und das war der katholische Bischof, und seine Anmaßung von dessen Gewalt, mit einem keine andere Abhilfe duldenden Glaubensabfall durch diesen (der natürlich nicht vorhanden war) herausreden. Nach einem Friedensvertrag in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf geltendes (allerdings staatliches) Recht, das aber immernoch de jure eine perpetuierte Notstandsgesetzgebung war. Im Alten Reich war nach der Reformation vieles Notstand und dauerte trotzdem 250 Jahre, z. B. auch das Ausbleiben der Kaiserkrönung oder der Krönungsort Frankfurt. Noch im 18. Jahrhundert mußte der Kurfürst von Sachsen bei jeder Königskrönung mal schnell protestieren, daß die kirchliche Einheit leider nicht gehalten werden könne wegen unüberwindbarer Differenzen. (Der Sachse war es zumindest im 17. Jahrhundert. Es würde mich aber nicht wundern, wenn er diese Rolle auch noch im 18. Jahrhundert ausgeübt hätte, als er Katholik geworden war.)
Übrigens, Notstand und so, erinnert uns das an etwas? "In a sense, Luther was the Lefebvre of his days." (Ritter E. M. von Kuehnelt-Leddihn)
Was verstehst Du denn darunter? Ein "Episkopos" (Aufseher) ist im Neuen Testament ein Gemeindeleiter. Der Begriff wird synonym zu "presbyteros" (Ältester) verwendet. Im 1. Brief an Timotheus nennt Paulus einige Eignungskriterien für Gläubige, die eine Leitungsfunktion in der Gemeinde anstreben. Unter anderen sollte derjenige ein treuer Ehemann und guter Familienvater sein. ;-)
Vielen Dank für den Hinweis
Wie es dazu kommt, dass diese Herren nicht verheiratet sind, dass kann man, denke ich, ganz gut historisch erklären und theologisch begründen. Dazu gibt es wirklich gute Literatur. Mail me, ich helfe gerne aus. Übrigens Paulus war selber ehelos und meinte, dass just diese Ehelosigkeit eine klasse Idee für jedermann wäre. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf verheiratete Bischöfe bestand, jedoch Polygamie ausschließen wollte.
BTW, Gemeindeleiter ist bei uns übrigens ein Gerät, welches sich in der Abstellkammer des Gemeindesaals befindet und was eine tragende Rolle beim anbringen der Weihnachtsdeko spielt.