Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.
Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.
1 Kön 19,11-13
ElsaLaska - 3. Jul, 15:21
Ich hatte das Meer ja nicht erwähnt, weil ich es nicht beschämen wollte. Mit Streifen bedeckt stand es vor mir am Himmel. Weiße Streifen für die Nähe zum Strand, graphitblaue für die Nähe dahinter. Zweigeteilt als sei es ein Harlekin und beim nächsten Hinschauen gäbe es Karos. So zog es sich zurück. Denn es ist schließlich nicht Karneval. Wie ich dem ernsthaften Donnern des Unwetters entnahm, das sich von den Bergen her in die Wasser stürzte.
ElsaLaska - 3. Jul, 02:17
kranken schweinen
rede nicht weiter zu
blutiger ausfluss aus ihrem kolon
spricht bände.
ElsaLaska - 3. Jul, 01:58
von Vatikanthrillern - und man muss dazu auch recht hartgesotten sein, wie ich zugebe - , und habe in dieser Richtung schon einiges gelesen, was ich einfach nur so grottenschlecht fand, dass es schon wieder lustig war, wenn man sich einen schrägen Sinn für Humor bewahrt hat. Und den habe ich. Sowohl gegenüber hilflosen Versuche wie gegenüber verzweifelten Versuche, die katholische Kirche zu schmähen. Am traurigsten sind natürlich die sowohl hilflosen wie verzweifelten Versuche, als echter Katholik sollte man dann auch beten, aber ich habe dringendere Anliegen als diese.
Es gab auch mal eine Persiflage als Blog-Novela dazu, allerdings habe ich mich nie so weit verstiegen, böse Kardinäle in Damenstrümpfe zu stecken und einer Domina die Stiefel lecken zu lassen oder sich ein kleines Piranha-Becken zu halten, in dem in Anfällen von bösartiger Lust dann kleine bepelzte Wesen versenkt werden. (Philipp Vandenberg!). Ja, ich gehöre sogar zu den Menschen katholischen Glaubens, die Dan Brown durchaus so etwas wie Bewunderung für einen an sich ideenreichen Plot mit phantasievollen Wendungen zollen können, aber ich bin ja auch noch nicht so lange dabei (bei den Katholiken).
Wobei ich jetzt eher den Plot von Illuminati meine als den von Da Vinci Code. Mal ehrlich, die Rede des Camerlengo, die ist schon erstklassig, da hat jemand mit Leidenschaft geschrieben und nicht einfach irgendwas dahingeschlunzt. Aber wie komme ich auf dieses Thema? Ich hatte mir heute mal typische show-downs in Vatikanthrillern angesehen, speziell den ORT und das WIE, also wie der Bösewicht zur Strecke gebracht wird, um der poetischen Gerechtigkeit Genüge zu tun. Und dabei stieß ich auf Steve Berrys Urbi et Orbi, erschienen bei blanvalet. Hat auf den ersten Blick alles, was ein durchschnittlicher Vatikanthriller so braucht: Fatima, Die Liste der Malachias-Päpste kommt vor, ein codierter Text, ein smarter Papstsekretär (!) und all so was. Die beste Profilerin Italiens ermittelt - achnee, das war der andere Thriller - also egal, irgendeine toughe Frau ermittelt halt mit, schnickschnack und so weiter. Und dann folgende, untoppbare Schmarrn-Stelle, die man tatsächlich nur als Katholik mit Freude an der Brachialsatire voll würdigen kann:
[Es geht um die vom Vatikan geheimgehaltene und zu vertuschende "zehnte Botschaft von Maria aus Medjugorje" - Spoiler: Katholische Leser, die sich bereits über Dan Brown schon bis zur Ohnmacht empören konnten, bitte nicht weiterlesen, das ist es nicht wert. Achtung jetzt:]
"Das zehnte Geheimnis von Medjugorje. Er faltete die Seite auf und las die Botschaft erneut.
Fürchte dich nicht, ich bin die Mutter Gottes und fordere dich auf, meine Botschaft der ganzen Welt bekannt zu geben. Höre gut zu und merke auf das, was ich dir sage. Die Menschen müssen besser werden. Demütig müssen sie um Vergebung ihrer Sünden bitten, der schon begangenen wie der zukünftigen. Verkünde in meinem Namen, das ein schlimmes Strafgericht die Menschheit heimsuchen wird; nicht heute und nicht morgen; aber bald, wenn sie meinen Worten nicht glaubt. All dies habe ich schon den Gesegneten von La Salette enthüllt, dann in Fatima, und heute wiederhole ich es, weil die Menschheit gesündigt und das Geschenk, das Gott ihr gab, mit Füßen getreten hat. Die Zeit der Zeiten und das Ende aller Enden wird kommen, wenn sich die Menschheit nicht bekehrt; und wenn alles so bleibt etc.etc...
Warum verfolgt ihr den Mann und die Frau, die anders lieben als andere? Solche Verfolgung missfällt dem Herrn. Wisse, dass das Sakrament der Ehe allen ohne Einschränkung zu teil wird. Verbote entspringen der Torheit des Menschen, nicht dem Wort Gottes. Gottes Auge ruht wohlgefällig auf den Frauen. Ihr Dienst wurde zu lange verboten und dieses Verbot missfällt dem Himmel.Die Priester Jesu sollten glücklich sein und das Leben in seiner Fülle kennen. Die Freude der Liebe und der Elternschaft sollte ihnen nicht verwehrt werden. Der Hl. Vater ist gut beraten, wenn er dies versteht. Meine letzten Worte sind die wichtigsten: Wisse, dass ich mich aus freiem Willen entschied, die Mutter Gottes zu sein. Die Entscheidung für ein Kind liegt bei der Mutter, und niemand soll hier eingreifen. Gehe nun hin und verkünde die Botschaft!. Etc Etc.
Ist das nicht klasse? Gottes Wille ist eine Mischung aus dem Geschwätz von Drewermann und Alice Schwarzer! Das ist so herrlich, dass ich mich kaum zu fassen weiß.
Und das war der Moment, wo ich mir dachte, okay, Vatikanthriller? Das kriegst du besser hin.
In MEINEM Vatikanthriller baue ich nämlich noch Eva Herman und Johannes Baptist Kerner mit ein!
ElsaLaska - 1. Jul, 02:34
Kurz nahm es gestern Abend noch die blauschattigen Umrisse des Monte Conero weit entfernt an, so dass es aussah, als gäbe es eine hohe Tide in Form eines Walbuckels und in der Nacht dachte ich mir schon, dass es wieder aufgetaucht sei jetzt, sonst wäre der orangefarbene Wurm, der über die Nachtschwärze schwamm, ein UFO gewesen, und nicht ein Supertanker. Ein kurzes Intermezzo, ein Aufgleißen, mehr im Ahnen als im Existenten, und nun ist es wieder weg, aufgelöst im fahlen Gelb eines schwachen Himmels.
ElsaLaska - 29. Jun, 14:25
Zwischen den Lorbeerblättern
hörnt der Mond, als entdeckte er
gerade, dass er bittriger sein müsste
in der Erinnerung an seine Fülle.
ElsaLaska - 29. Jun, 00:40
triefgreinendes verseiern
stumpft miefmäßig den öd
kleinmadiger scheinexistenzen
wo zerfleddertes proberäuchern
intellektualität verweiht.
oh doch so elitär jogürts darob
darmzotten
grottab
ElsaLaska - 28. Jun, 23:56
der rand der welt nicht steil genug
kein abgrund kann mich halten
zyklopenmauern fug an fug
und alle widrigkeiten walten
geh hin und weck die bären auf
die wölfe, luchse, tiger
dann hetz ich mit in ihrem lauf
und blieb ich dort noch sieger
so zünd doch die vulkane an
spreng brücken, pfade, stege
kein mensch kein gott kein übermann
vermag so viel
Du hältst mich ganz
mit sanftem herz
und zarter süßer rede
ElsaLaska - 28. Jun, 22:44
Das Meer ist verschwunden. Der Horizont sieht aus, als hätte er es nie gekannt. Als hätte es nie dort sein Stückchen Blau reserviert gehabt. Vielleicht, weil es seit dem Gewitter gestern endlich abgekühlt hat und niemand mehr den Anblick braucht, der Frische und Kühlung versprach? Wird es seinen Platz wieder einnehmen? Oder soll ich vorsorglich rasseln und flöten, wie die alten Völker bei einer Sonnenfinsternis, damit es wieder erscheint?
ElsaLaska - 28. Jun, 11:53