- Seewald vertritt die katholische Lehre klarer als Bischof Ackermann. Das ist einerseits schön (wegen Seewald), andererseits etwas peinlich (wegen Ackermann). Warum können viele Bischöfe diesen windelweichen Diplomatenmodus nicht einmal abschalten, wenn es nötig ist?

- Der Münchner Priester... wieso ist er eigentlich katholischer Priester geworden, wenn er vom Katholizismus nix hält?

- Der Moderator neigt zum Flegelhaften, jedenfalls dann, wenn er Frau Beschmann das Wort abschneidet.

- Berger... naja, ist halt Berger. Inzwischen ziemlich abgenutzt, seine Masche.

Ich finde solche Sendungen mittlerweile absolut witzlos. Die Gesprächsrunde ist viel zu gross, jeder Diskutant kann maximal 5 Sätze am Stück sprechen und wird dann sofort wieder unterbrochen. Irgendwelche Themen werden in die Runde geworfen und man hat überhaupt keine Zeit sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen.

Das macht keinen Sinn. In so eine Sendung gehören 2 Diskutanten, die dann 2 Stunden lang die einzelnen Themen ausführlich besprechen und Argumente austauschen können, mäglichst ohne große Interventionen einen selbstdarstellerischen Moderators.

Inhaltlich auch nix neues:

Posener wirft seine Verschwörungstheorien in den Raum. (Der Papst war früher Marxist???)

Berger bewirbt seine Bücher.

Ein Pfarrer, der eigentlich gar nicht katholisch sein will.

Ackermann ringt diplomatisch um Sympathiepunkte.

Seewald ist positiv herausgestochen.

Die "Pro Papa"-Frau tat mir leid. Irgendwie kam sie kaum richtig zu Wort und wurde vom Moderator ziemlich dreist und unhöflich behandelt.

Naja, alles in allem mal wieder eine Sendung, die die Welt nicht braucht.

Nach den 3 Kommentaren muß ich wohl nicht bedauern, daß der SWR hier nicht auf im Kabelprogramm eingespeist ist,es keinen Livestream gab und daß ich die gegenüber Yon angekündigte "Warum ich keine Talk - Shows sehe" - Ausnahme nicht wahrmachen konnte :-)
Dennoch neugierig auf weitere Eindrücke.

Sabines Einwurf an Berger war klasse. Und Seewald war richtig gut drauf, Respekt! Warum Bischöfe bei Talkshows regelmäßig vorher ihr Gebiss rausnehmen weiß ich leider auch nicht. Bischof Ackermann hat sich zwar gut verkauft, aber ich wünsche mir dann doch, dass Blödsinn mal Blödsinn genannt werden darf.

Ansonsten ist es wirklich wahr, dass solche Veranstaltungen nicht sehr produktiv sind. Da schmeißt der Moderator ein Reizwort in die Runde, wirft gleich hinterher, dass man sich jetzt nicht ausführlich damit beschäftigt, und nennt gleich das nächste Reizwort. Sowas schwankt zwischen Sinnlosigkeit und Unredlichkeit, meiner Meinung nach.

Absolut verlorene Zeit. Bischof Ackermann mit der meisten Redezeit der Katholiken: einach schwach. Natürlich wollte er Punkte machen für die Kirche. Mit teilweisem Anbiedern, um Verständnis werben, Verständnis zeigen, statt klare Standpunkte zu äußern, spiegelt er die deutschen Bischöfe wider. Wenigstens die Mehrheit.
Peter Seewald: Wirkte ein wenig gehemmt. Aber wie zu erwarten: Überzeugend, eindeutig. Musste noch teilweise die Bischof-Ackermann-Rolle mit übernehmen und Poseners Lügen zurückweisen.
Sabine Beschmann: Hätte sehr stark werden können. Wenn Backes sie nicht flegelhaft unterbrochen oder sie überhaupt hätte zu Wort kommen lassen. Aber das war Backes wie er leibt und lebt. Auch mit seinen vielen boshaften kleinen Zwischenbemerkungen.
Sein Insistieren darauf, wie (angeblich) fern der Papst der katholischen Basis ist. Ich glaube, vor allem deshalb hat er geradezu unverschämt Sabine Beschmann nicht zu Wort kommen lassen.
"Die roten Schuhe" zum Schluss. Typisch Backes. Warum habe ich mir das angetan? Fernsehen lohnt eh kaum, und das Nachtcafe´ schon gar nicht.

Zum bayerischen "Priester": Zeichen der Dekadenz in unserer Kirche in Deutschland sind nur zu übersehen, wenn man sie partout nicht sehen will...

Das hätte man sich ersparen können, Moderator keinerlei Neutralität, hat keinen Austausch zugelassen.
Es ging nur darum Stimmung gegen unseren hl. Vater und den katholischen Glauben zu machen,

Dieser angebliche katholische ?? Gottesvertreter, einfach nur traurig.
Vielleicht sollte er bedenken, ob er nicht besser umschwenken und seiner eigentlichen Berufung, des Unterhalters und Kellners nachgeht.

Die wichtigsten Sätze konnte Sabine Beschmann dennoch sagen: ...Dass der Papst sich zwar über die Unterstützung freue, dass die Unterstützung aber für die Katholiken sei... für die, die nicht im medialen Rampenlicht stehen wie das ZdK...die unter der Medienhetze gegen die Kirche, den Papst gelitten hätten beim Missbrauchsskandal...

Bischof Ackermann hat ihr aufmerksam zugeschaut. Ob er irgend etwas begriffen hat, ob er kapiert hat, dass die Bischöfe auch für diese Katholiken, die "schweigende Mehrheit", da zu sein haben, muss ich bezweifeln.
Es kann gut sein, dass er bei "neutralen" Zuschauern für sich persönlich Punkte gesammelt hat. "Ach, was für ein freundlicher, menschlicher Bischof.." .

Peter Seewalds Mundwinkel gingen meistens nach unten. Kein Wunder, bei der grundsätzlich antikatholisch-antipäpstlichen Einrahmung dieser Sendung.

Kommentar zu nachtschlafender Zeit hat Cinderella verfasst:

http://blog.freiburgbaerin.eu/blog/nachtkritik-am-nachtcafe

Liebe Grüße

Freiburgbärin

Zwei Anmerkungen:
1) Bischof Ackermann: Es kommt ganz darauf an, welche Erwartungen man an einen katholischen Bischof hat. Natürlich hat er auch Alan Posener widersprochen. Bei den dick aufgetragenen Unterstellungen ist das kein Kunststück. Das ist ja wohl das Mindeste, was man erwarten muss. Ich erwarte von einem Bischof, dass er die Art, wie diese antikirchlich-antipäpstliche Sendung gestaltet war, anspricht. Ich erwarte von einem katholischen Bischof, dass er den Moderator auf seine immer wieder eingestreuten Gehässigkeiten gegen den Papst und die katholische Kirche anspricht. Höflich und direkt. Ich habe keine Silbe von Bischof Ackermann gehört.
b) Sabine Beschmann: Ich habe sie nicht unprofessionell wahrgenommen. Sie hat sich gewehrt, sie hat sich verbeten, dass ihr ins Wort gefallen wird. Sie hat weitergesprochen, auch als ihr der Moderator das Wort abschneiden wollte. Er hat sie dann quasi ausgeschlossen, indem er keine Frage mehr an sie gerichtet hat.

Meine Meinung: Ich habe Sabine Beschmanns souveräne Haltung bewundert. Ich meine auch ihre Körpersprache. Wenn schon Talk-Show, diese Frau würde ich gern öfter sehn!

überfiel mich schon, als ich nach einer halben Stunde einschaltete und nur 5 Minuten zuhörte (Gefühlt waren es mindestens eine Milliarde Jahre). Ich kann es definitiv nicht mehr hören, IMMER das gleiche:
ein sich windender Bischof, um nur nicht zu sehr anzuecken
ein dogmatischer, scheuklappentragender pseudointellektueller Kämpfer gegen die ach so dogmatische Kirche
ein/zwei ach so bemitleidenswerte Opfer der Kirche, die nach mehreren Dekaden feststellen, dass es auch in der Kirche Spielregeln gibt, an die man sich - welche Überraschung - sogar halten muss
ein Moderator, der eigentlich am liebsten sich selbst reden hört und seine Gäste nur als Stichwortgeber betrachtet (wehe, wenn nicht!)
und als einziger Lichtblick: ein katholischer Laie, der die Lehre der Kirche und den Papst verteidigt.
Wer will das eigentlich sehen?