Eine Gratwanderung.
In eigener Sache.
Es ist eine kleine Debatte entstanden, inwiefern es angebracht ist, Messfotos einzustellen, insbesondere Fotos von der Wandlung. Thomas erinnerte das an "Pornografie", er möchte solche Fotos nicht sehen müssen.
Ich möchte das in Zukunft auch gerne berücksichtigen, denn ich kann ihn zwar weniger in der Sache verstehen, aber dem Gefühl nach sehr gut. Ich habe ähnlich abgestoßen reagiert, als ich des bekannten Fladenbrot-in-Grillzange-Foto ansichtig wurde - wobei es da um etwas anderes ging, aber das Gefühl war da und es war ziemlich heftig.
Zurück zu den Fotos von der Wandlung. Ich habe bisher zwei eingestellt - und zwar eines von einem Priester in den Abruzzen, der inmitten der Trümmer des Erdbebens steht, unter freiem Himmel, und das Allerheiligste im Moment der Wandlung emporhält - weil es mich berührt hat. Berührt deshalb, weil ich auf ein solches Foto natürlich gläubig schaue und es für mich zu diesem Zeitpunkt kein Besseres gab, welches ausdrücken konnte, dass Jesus Christus auf jeden Fall bei diesen Menschen in dieser Situation DA IST.
Das zweite Foto habe ich kürzlich eingestellt, es zeigt Benedikt bei der Wandlung in der Sistina versus Deum - auch dieses Foto hat mich erfreut, weil ich den Heiligen Vater gerne sehe und mich mit der Zelebration in "Fahrtrichtung" wohler fühle, als mit der anderen. Dazu eben das Allerheiligste vor einem wunderschönen Meer von Blumen. Persönlich neige ich dazu, je nach Tagesform, entweder den Blick gesenkt zu halten während der Wandlung oder staunend und mit großen Augen das Mysterium zu betrachten, das ich nie begreifen werde.
Nie habe ich dabei das Gefühl des "pornografischen Blicks" und eigentlich würde ich wohl während dieses Momentes als Mitfeiernde nicht aufspringen, um das jetzt schnell mit der Kamera einzufangen, weil ich schließlich auch mit Knien und Beten beschäftigt bin.
Unabhängig von dieser speziellen Problematik habe ich in letzter Zeit viele Bilder von der Messe in Campocavallo eingestellt. Üblicherweise fotografiere ich während der Messe natürlich nicht - so habe ich es bisher gehalten, so halte ich es weiter! Für das Fotografieren dieses liturgischen Großereignisses sprach auch nur, dass ich wusste, es gibt viele Menschen, die nicht in Campocavallo dabei sein können - der Wunsch, die Eindrücke und die Schönheit zu teilen, zugänglich zu machen. Natürlich habe ich schon andächtiger die Messe mitgefeiert als am 6. Januar, unbenommen. Doch ehrlich gesagt waren soviel Kameraleute da und Mitmessbesucher, die privat knippsten und filmten, wo sie konnten, dass ich mich selbst nur über die Leute geärgert hätte, wenn ich mit dem Anspruch dorthingegangen wäre, eine ungestörte "normale" Messe zu feiern.
Eine Kardinalsmesse wie die erlebte ist deshalb aber auch nicht irgendwie unandächtiger. Es ist halt nur mehr los. Dafür ist die Musik schöner, das Orgelspiel himmlischer, der Choral paradiesischer - und der Weihrauchaufwand entsprach in etwa dem Jahresverbrauch einer deutschen Diözese. Es ist halt - anders.
Daneben finde ich es wichtig und richtig, dass solche Ereignisse dokumentiert werden, um die Freude an und die Schönheit unserer Liturgie zu vermitteln. Ich sehe das auch als Ziel innerhalb der Bandbreite des katholischen Journalismus. Letztlich denke ich mir auch, es ist gut, den Menschen, die vielleicht an der katholischen Kirche und ihrem Glauben interessiert sind, zu zeigen, dass es da eben nicht darum geht, dass jeder ein Stückchen Brot auf die Hand bekommt.
Nachdem ich jetzt also alles Mögliche erläutert, betrachtet, konstatiert und auch teils wieder zurückgenommen habe, nun also die Frage an die Leser:
- Die Frage, ob man Fotos von der Zelebration generell machen soll, halte ich für obsolet im Zeitalter der Fernsehgottesdienste. Wie ist es bei euch aber mit Fotos, die offensichtlich den Moment der Wandlung zeigen?
[Die aber ja auch übrigens selbstverständlicher Teil des katholischen Fernsehgottesdienstes, besser gesagt der vom TV übertragenen Hl. Messe, wohl auch ist, fällt mir gerade auf.]
Es ist eine kleine Debatte entstanden, inwiefern es angebracht ist, Messfotos einzustellen, insbesondere Fotos von der Wandlung. Thomas erinnerte das an "Pornografie", er möchte solche Fotos nicht sehen müssen.
Ich möchte das in Zukunft auch gerne berücksichtigen, denn ich kann ihn zwar weniger in der Sache verstehen, aber dem Gefühl nach sehr gut. Ich habe ähnlich abgestoßen reagiert, als ich des bekannten Fladenbrot-in-Grillzange-Foto ansichtig wurde - wobei es da um etwas anderes ging, aber das Gefühl war da und es war ziemlich heftig.
Zurück zu den Fotos von der Wandlung. Ich habe bisher zwei eingestellt - und zwar eines von einem Priester in den Abruzzen, der inmitten der Trümmer des Erdbebens steht, unter freiem Himmel, und das Allerheiligste im Moment der Wandlung emporhält - weil es mich berührt hat. Berührt deshalb, weil ich auf ein solches Foto natürlich gläubig schaue und es für mich zu diesem Zeitpunkt kein Besseres gab, welches ausdrücken konnte, dass Jesus Christus auf jeden Fall bei diesen Menschen in dieser Situation DA IST.
Das zweite Foto habe ich kürzlich eingestellt, es zeigt Benedikt bei der Wandlung in der Sistina versus Deum - auch dieses Foto hat mich erfreut, weil ich den Heiligen Vater gerne sehe und mich mit der Zelebration in "Fahrtrichtung" wohler fühle, als mit der anderen. Dazu eben das Allerheiligste vor einem wunderschönen Meer von Blumen. Persönlich neige ich dazu, je nach Tagesform, entweder den Blick gesenkt zu halten während der Wandlung oder staunend und mit großen Augen das Mysterium zu betrachten, das ich nie begreifen werde.
Nie habe ich dabei das Gefühl des "pornografischen Blicks" und eigentlich würde ich wohl während dieses Momentes als Mitfeiernde nicht aufspringen, um das jetzt schnell mit der Kamera einzufangen, weil ich schließlich auch mit Knien und Beten beschäftigt bin.
Unabhängig von dieser speziellen Problematik habe ich in letzter Zeit viele Bilder von der Messe in Campocavallo eingestellt. Üblicherweise fotografiere ich während der Messe natürlich nicht - so habe ich es bisher gehalten, so halte ich es weiter! Für das Fotografieren dieses liturgischen Großereignisses sprach auch nur, dass ich wusste, es gibt viele Menschen, die nicht in Campocavallo dabei sein können - der Wunsch, die Eindrücke und die Schönheit zu teilen, zugänglich zu machen. Natürlich habe ich schon andächtiger die Messe mitgefeiert als am 6. Januar, unbenommen. Doch ehrlich gesagt waren soviel Kameraleute da und Mitmessbesucher, die privat knippsten und filmten, wo sie konnten, dass ich mich selbst nur über die Leute geärgert hätte, wenn ich mit dem Anspruch dorthingegangen wäre, eine ungestörte "normale" Messe zu feiern.
Eine Kardinalsmesse wie die erlebte ist deshalb aber auch nicht irgendwie unandächtiger. Es ist halt nur mehr los. Dafür ist die Musik schöner, das Orgelspiel himmlischer, der Choral paradiesischer - und der Weihrauchaufwand entsprach in etwa dem Jahresverbrauch einer deutschen Diözese. Es ist halt - anders.
Daneben finde ich es wichtig und richtig, dass solche Ereignisse dokumentiert werden, um die Freude an und die Schönheit unserer Liturgie zu vermitteln. Ich sehe das auch als Ziel innerhalb der Bandbreite des katholischen Journalismus. Letztlich denke ich mir auch, es ist gut, den Menschen, die vielleicht an der katholischen Kirche und ihrem Glauben interessiert sind, zu zeigen, dass es da eben nicht darum geht, dass jeder ein Stückchen Brot auf die Hand bekommt.
Nachdem ich jetzt also alles Mögliche erläutert, betrachtet, konstatiert und auch teils wieder zurückgenommen habe, nun also die Frage an die Leser:
- Die Frage, ob man Fotos von der Zelebration generell machen soll, halte ich für obsolet im Zeitalter der Fernsehgottesdienste. Wie ist es bei euch aber mit Fotos, die offensichtlich den Moment der Wandlung zeigen?
[Die aber ja auch übrigens selbstverständlicher Teil des katholischen Fernsehgottesdienstes, besser gesagt der vom TV übertragenen Hl. Messe, wohl auch ist, fällt mir gerade auf.]
ElsaLaska - 12. Jan, 20:27
Für gewöhnlich
Danke,
Ist das wirklich so? Persönlich kenne ich mich nicht so gut aus, mein Plädoyer lautete ja auch, dass es sich eventuell gar nicht um den eigentlichen Moment der Wandlung handeln würde, nur weil die Hostie/das Allerheiligste emporgehoben gezeigt wird, meinem Gefühl nach, ohne das rubrizistisch verifizieren zu können, meinte ich aber schon, das Hochheben sei eben der Moment, nicht der des Niederlegens. Wenn es so wäre, wie du sagst, Johannes, dann wäre die Beer ja sowieso geschält?
Danke, Gregor.
So habe ich es auch empfunden, war mir allerdings nie wirklich ganz sicher.