Der große Manipulator - die köstliche Buchrezension von
Stephan Baier über Paul Zulehners Buch "Wie geht's, Herr Pfarrer? Ergebnis einer kreuz-und-quer-Umfrage: Priester wollen Reformen" (eigentlich muss man das Buch nicht lesen, es ist ja im Titel bereits alles gesagt, was der Herr Zulehner WILL) in der Tagespost ist ja leider nicht online zu haben, also ist Tipparbeit angesagt.
"Diese [Zulehners Kernthesen] spiegeln keineswegs ein - der österreichischen Wirklichkeit entsprechendes - buntes Bild von Kirche, sondern ein ideologieverdächtiges Schwarz-Weiß: "Hier sind die Kirchenmaurer", die Reform- und Modernisierungs-Feinde, dort sind diejenigen, die aus der subjektiven Sicht des Autors "auf dem konziliaren Kurs der Öffnung" bleiben. Wie gut, dass in dieser schwarz-weißen Welt die Bösen auf einen Blick erkennbar sind: "Wie sich ein Priester kleidet, lässt (mit hoher Wahrscheinlichkeit) erkennen, zu welchem Lager er neigt." Wenn also ein Priester als solcher erkennbar ist, steht er unter dem Verdacht, zu den "Antimodernen" zu gehören.
Jeder seriöse Soziologe würde vermutlich Zweifel am eigenen Modernitätsverständnis bekommen, wenn er feststellt, dass ausgerechnet die Jüngeren weniger "modern" sind. Er würde sich die Frage stellen, ob seine aus den 70 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammende Vorstellung von Modernität [*lol, der hat gesessen-Anm. Elsa] vielleicht nicht nur hinsichtlich der Musik und der Bekleidung, sondern auch im Welt- und Kirchenverständnis den Modernitäten jüngerer Jahrgänge gewichen sein könnte. Nicht so das Lehramt Zulehner [:-)]: "Je jünger ein befragter Pfarrer ist, desto größer ist seine Skepsis und Distanz zur modernen Kultur und zu Mondernisierungensvorschlägen anderer Pfarrer", stellt er fest, um dann die junge Generation - die er als Universitätsprofessor offenbar weniger (ver)formen konnte als er wollte - mit allerlei Unterstellungen zu überziehen: "Der Weg, den die jungen Pfarrer in die Weltabschottung gehen, wird sich nach und nach auch dadurch in den Pfarren nachereignen, weil die weltoffenen Pfarrmitglieder nach kurzzeitigem Widerstand nach innen oder nach draußen emigrieren [ochje ...]
Fazit: Nicht die seit Jahrzehnten wirkenden "modernen" Pfarrer fortgeschrittenen Alters sind also für die bisherige Massenflucht aus der Kirche - messbar in Messbesuchen und Beichtfrequenzen - mitverantwortlich, sondern die jungen Pfarrer sollen später einmal selbst daran schuld gewesen sein."
"Diese [Zulehners Kernthesen] spiegeln keineswegs ein - der österreichischen Wirklichkeit entsprechendes - buntes Bild von Kirche, sondern ein ideologieverdächtiges Schwarz-Weiß: "Hier sind die Kirchenmaurer", die Reform- und Modernisierungs-Feinde, dort sind diejenigen, die aus der subjektiven Sicht des Autors "auf dem konziliaren Kurs der Öffnung" bleiben. Wie gut, dass in dieser schwarz-weißen Welt die Bösen auf einen Blick erkennbar sind: "Wie sich ein Priester kleidet, lässt (mit hoher Wahrscheinlichkeit) erkennen, zu welchem Lager er neigt." Wenn also ein Priester als solcher erkennbar ist, steht er unter dem Verdacht, zu den "Antimodernen" zu gehören.
Jeder seriöse Soziologe würde vermutlich Zweifel am eigenen Modernitätsverständnis bekommen, wenn er feststellt, dass ausgerechnet die Jüngeren weniger "modern" sind. Er würde sich die Frage stellen, ob seine aus den 70 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammende Vorstellung von Modernität [*lol, der hat gesessen-Anm. Elsa] vielleicht nicht nur hinsichtlich der Musik und der Bekleidung, sondern auch im Welt- und Kirchenverständnis den Modernitäten jüngerer Jahrgänge gewichen sein könnte. Nicht so das Lehramt Zulehner [:-)]: "Je jünger ein befragter Pfarrer ist, desto größer ist seine Skepsis und Distanz zur modernen Kultur und zu Mondernisierungensvorschlägen anderer Pfarrer", stellt er fest, um dann die junge Generation - die er als Universitätsprofessor offenbar weniger (ver)formen konnte als er wollte - mit allerlei Unterstellungen zu überziehen: "Der Weg, den die jungen Pfarrer in die Weltabschottung gehen, wird sich nach und nach auch dadurch in den Pfarren nachereignen, weil die weltoffenen Pfarrmitglieder nach kurzzeitigem Widerstand nach innen oder nach draußen emigrieren [ochje ...]
Fazit: Nicht die seit Jahrzehnten wirkenden "modernen" Pfarrer fortgeschrittenen Alters sind also für die bisherige Massenflucht aus der Kirche - messbar in Messbesuchen und Beichtfrequenzen - mitverantwortlich, sondern die jungen Pfarrer sollen später einmal selbst daran schuld gewesen sein."
ElsaLaska - 1. Aug, 15:39
Danke, Elsa!