Sieben Jahre Benedikt XVI. - Teil 2
Der zweite wundervolle Artikel zum Tage stammt aus der Feder von Alexander Kissler für den Focus. Er hat sich die Mühe gemacht, die sieben wesentlichen Punkte dieses Pontifikats aus glaubensmäßiger bzw theologischer Sicht aufzuführen und zu erläutern.
Diese sieben Punkte nach Kissler sind:
1. Liebt die Welt!
2. Schützt die Natur und den Menschen!
3. Seid Lebenskünstler und Nonkonformisten!
4. Drängt die Religion nicht aus der Öffentlichkeit!
5. Zügelt den Kapitalismus!
6. Macht die Kirche nicht zum Sozialverein!
7. Sucht die Stille!
Punkt Drei ist vermutlich der originellste, wenn man sich mit Benedikts Auffassungen nicht so gut auskennt. Ein Papst, der möchte, dass wir Lebenskünstler und Nonkonformisten sind? Dabei sind doch die Katholiken immer so eine angepasste graue, konform herumblökende Schäfchenmasse, oder nicht? Von wegen.
Aufgemerkt:
>>Menschliche Schönheit definiert der Theologenpapst als Eigenschaft der Seele, nicht als Oberflächenphänomen. Nicht der Schminke oder dem Körperkult redet er das Wort, sondern dem Zusammentreffen von Wahrheit und Liebe. „Die Schönheit der Wahrheit und der Liebe“, sagt er, „muss unser Herz im Innersten treffen und es menschlicher machen.“ Dann könne jede Existenz, auch die am Rand, im Schatten, in der Bedrängung, schön werden. Dann könne jeder Mensch das Leben zu einem Meisterwerk machen und sich selbst zum „außerordentlichen Künstler“: Liebe macht schön.
Eine solche Lebenskunst führt schnurstracks zu einem nonkonformistischen Dasein. Benedikt hofft, dass Schönheit aus christlichem Geist gegen die Konventionen unserer Tage immunisiert – etwa gegen die Verlockungen des Geldes, des Ruhms, des Applauses der Menge. „Wir wollen“, erläuterte er vor zwei Monaten, „nicht immer konform, angepasst sein, gelobt werden, wir wollen nicht den Schein, sondern die Wahrheit, und das gibt uns Freiheit, und zwar die wahre christliche Freiheit: das Freisein von dieser Notwendigkeit, gefallen zu wollen, so zu reden, wie die Masse denkt, dass es sein müsste.“ Dieser Nonkonformismus führe zur Erneuerung des Denkens und zur Humanisierung der Welt. Mit anderen Worten: Weil im Christentum das Gute und das Wahre und das Schöne zusammenfallen können, gewinnt der Christ eine maximale Freiheit zu allem, was die Welt ihm vorplappert.<<
Zum ersten Teil des Artikels und von dort weiter geht es hier.
Diese sieben Punkte nach Kissler sind:
1. Liebt die Welt!
2. Schützt die Natur und den Menschen!
3. Seid Lebenskünstler und Nonkonformisten!
4. Drängt die Religion nicht aus der Öffentlichkeit!
5. Zügelt den Kapitalismus!
6. Macht die Kirche nicht zum Sozialverein!
7. Sucht die Stille!
Punkt Drei ist vermutlich der originellste, wenn man sich mit Benedikts Auffassungen nicht so gut auskennt. Ein Papst, der möchte, dass wir Lebenskünstler und Nonkonformisten sind? Dabei sind doch die Katholiken immer so eine angepasste graue, konform herumblökende Schäfchenmasse, oder nicht? Von wegen.
Aufgemerkt:
>>Menschliche Schönheit definiert der Theologenpapst als Eigenschaft der Seele, nicht als Oberflächenphänomen. Nicht der Schminke oder dem Körperkult redet er das Wort, sondern dem Zusammentreffen von Wahrheit und Liebe. „Die Schönheit der Wahrheit und der Liebe“, sagt er, „muss unser Herz im Innersten treffen und es menschlicher machen.“ Dann könne jede Existenz, auch die am Rand, im Schatten, in der Bedrängung, schön werden. Dann könne jeder Mensch das Leben zu einem Meisterwerk machen und sich selbst zum „außerordentlichen Künstler“: Liebe macht schön.
Eine solche Lebenskunst führt schnurstracks zu einem nonkonformistischen Dasein. Benedikt hofft, dass Schönheit aus christlichem Geist gegen die Konventionen unserer Tage immunisiert – etwa gegen die Verlockungen des Geldes, des Ruhms, des Applauses der Menge. „Wir wollen“, erläuterte er vor zwei Monaten, „nicht immer konform, angepasst sein, gelobt werden, wir wollen nicht den Schein, sondern die Wahrheit, und das gibt uns Freiheit, und zwar die wahre christliche Freiheit: das Freisein von dieser Notwendigkeit, gefallen zu wollen, so zu reden, wie die Masse denkt, dass es sein müsste.“ Dieser Nonkonformismus führe zur Erneuerung des Denkens und zur Humanisierung der Welt. Mit anderen Worten: Weil im Christentum das Gute und das Wahre und das Schöne zusammenfallen können, gewinnt der Christ eine maximale Freiheit zu allem, was die Welt ihm vorplappert.<<
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ElsaLaska - 19. Apr, 20:17
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