zur Debatte um Eva Herman:
Paranoide Reaktion
Zuvor hatte bereits ein Minister in Hessen die Schirmherrschaft für den katholischen Kongress „Freude am Glauben“ niedergelegt, nur weil Eva Herman dort als Rednerin auftrat. Wie ist es nur möglich, dass die Eliten derart paranoid auf eine Frau reagieren, die lediglich konservative Familienwerte einfordert und das Wohl von Kindern in den Mittelpunkt stellt.
Ist es das kollektive schlechte Gewissen über die Kollateralschäden der Selbstverwirklichung der letzten 30 Jahre? Ist es die Angst, sich auch nur einen Millimeter von der herrschenden Meinung zu entfernen und selber zur Unperson zu werden? Politisch korrekte Meinungsführer in Medien und Politik schließen auf beängstigende Weise die Reihen. Deutschland rückt ein Stück näher an das heran, was Martin Walser die „gestoppte Demokratie“ nannte.
Nein. Es geht darum, was jeder vernünftige Mensch weiß. Also wir brauchen weder Verweise und Hetze auf Naziideologien noch sonst was.
Der springende Punkt ist und bleibt einfach, und da lässt sich nichts schönreden: Wer Kinder verantwortungsvoll erziehen möchte, der muss durchaus mal ein Opfer bringen: Der hat kein eigenes Leben mehr.
Wer es richtig machen will, der gibt sich auf - im besten Sinne natürlich. Der bringt Opfer, ja, der übt auch mal VERZICHT. Er muss, sie muss, wenn was draus werden soll.
Wer auch nur ein einziges Kind hat, der weiß das doch ganz genau. Der Alltag wird ausgerichtet, alle Routinen werden ausgerichtet - also das hoffe ich und wünsche ich jedenfalls allen Beteiligten. Da ist nichts mehr mit Spaß haben und sein Ding machen, da ist ein kleiner, hilfloser Mensch, der fordert, Beachtung möchte, Ansprache haben möchte - 24h 7 days a week. So dass man sich zu einem gewissen Teil aufgibt - egal ob jetzt Mutter oder als zu Hause sorgender Vater. (Weshalb ich ja auch kinderlos bin, ich traue mir diese Aufgabe einfach nicht so zu.)
So. Und das könnte man doch einfach mal zugeben, das es SO IST. Und nicht immer einfordern, dass alles gehen muss: Ego verwirklichen, Spaß haben, alles für mich, die Welt wartet ja nur.
Und dass dieses Problem, heiße ich nicht grad Senta Berger oder so, ein ziemlich großes ist. Und das war es schon im 15. , im 16., im 17. und im 20. Jahrhundert, völlig ohne Nazis, 68er und was weiß ich.