und ich würde jetzt gerne mal das gläubige Laienvolk so fragen, was es sich von einem oberhirtlichen geführten Blog so wünschen und erwarten würde.
Stellt euch einfach vor, euer eigener Bischof würde ein Blog eröffnen wollen - was würdet ihr da gerne vorfinden?
ElsaLaska - 2. Aug, 23:09
Es ist kein Zufall, dass Bruder Alipius nun also, kurz vor seiner Diakonweihe, in selbstherrlichen Absolutismus verfällt. Hierarchisch-klerikal bis aufs Blut, er kann ja Demokratie nicht mal vortäuschen. Das sind die jungen Priester, vor denen uns Herr Zulehner bereits gewarnt hat.
Wer derart selbstherrlich mit 192 Stimmen mündiger Laien umgeht, der hat die capa magna im Geiste ja schon als Straßenkleidung parat! Ha!
ElsaLaska - 2. Aug, 22:36
Vorhin saß ich gerade gemütlich in einem Biergarten, da schoss mir aus unerfindlichen Gründen das Abtreibungsthema durch den Kopf. Ganz ehrlich, als ich vor drei Jahren katholisch wurde, sagte ich meinem Seelenführer mehr oder weniger klar: Ich habe erkannt, dass die katholische Kirche nicht dem Zerrbild entspricht, dass die schwarzen Legenden von ihr kolportieren. (Lesetipp dazu Hesemann: Die Dunkelmänner.) Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich in die katholische Kirche eintreten kann, wenn ich doch eigentlich Abtreibung noch für irgendwie vertretbar halte, jedenfalls innerhalb der Fristenregelung blablabla. Das war der einzige Punkt, wo ich vermutete, vielleicht einfach nicht mit der Kirchenlehre konform gehen zu können. Ansonsten bin ich übrigens katholisch geworden, weil ich die katholische Kirche als im Vollbesitz der Wahrheit erkannt habe, wie sie von Jesus Christus geoffenbart worden ist.
Damals schon aber war mir klar: Wenn du an Jesus Christus glaubst, kannst du weder die Pille danach, noch die Pille nehmen, noch abtreiben, denn das ist nicht das, was Jesus wollte, der in den höchsten Tönen von Kindern schwärmte, denen das Himmelreich gehört. In den drei Jahren weiterer Annäherung an die Lehre, auch in der Auseinandersetzung mit moraltheologischen Standpunkten dazu (gerade auch durch Kommentare hier auf dem Blog und durch die Berichte von mit mir befreundeten Bloggerinnen - Sarah!) , die für jeden nachvollziehbar und intellektuell erfassbar erläutern, warum Abtreibung in sich eine schlechte Handlung ist, verabschiedete sich meine Haltung "Entscheidungsfreiheit der Frau muss doch möglich bleiben" immer weiter. Und zwar deshalb, weil es für eine Frau, die ungewollt schwanger ist, überhaupt keine Freiheit mehr geben kann! In dieser Situation gibt es keine Entscheidungsfreiheit mehr, weil bereits ein Faktum eingetreten ist, welches mir eine freie Entscheidung völlig unmöglich macht. Es ist Augenwischerei, davon zu sprechen, es ist bigotte Heuchelei und Lüge. Insbesondere, wenn man sich mal vor Augen hält, wer alles auf eine Frau einwirkt, die unerwünscht schwanger geworden ist: Da sind Ärzte, die aus angeblich medizinischen Gründen unbedingt zur Abtreibung raten, der Kindsvater, aus finanziellen und anderen Interessen, die Familie usw. Ich las neulich einen Artikel dazu, wonach in Spanien 70 Prozent der Frauen auf "Fremdwunsch" hin abtreiben, und NICHT, weil sie Gebrauch von ihrer eigenen Freiheit gemacht haben. Freiheit besteht in einer solchen Situation einzig und alleine darin, sie tatsächlich anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Und nicht etwa, ein Recht auf Abtreibung für die Betroffene zu deklarieren, das hernach alle möglichen Leute für ihre Eigeninteressen benutzen, aber in den seltensten Fällen wirklich "Freiheit" für die Frau bedeutet. Zu schweigen von den Folgeschäden, körperlicher und psychischer Natur. Dagegen ist der Segen eines kleinen, nachher innig geliebten Kindes sicherlich die freiere Entscheidung! Und das muss sie tief in sich ja auch sein - wie bei allen Entscheidungen für das Leben und gegen den Tod.
(Josef, ungefähr ab dem letzten Drittel des Eintrags interessiert mich eine philosphische Stellungnahme dazu, also zu meiner These, dass es keine Freiheit ab einem gewissen Punkt mehr geben kann, ganz unabhängig von dem sozialen Umfeld der Frau, sondern in sich, aus der Situation heraus, die ja bereits dann eingetreten ist. Habe ich intuitiv recht?)
ElsaLaska - 2. Aug, 22:11
Ein lesenswerter Artikel im aktuellen Komma-Magazin von Peter Winnemöller, scheinbar nicht online zu haben, darum in einigen Passagen abgetippt:
>>Ein weiteres Beispiel ist die unsinnige These, Zölibat und Pädophilie stünden in einem unmittelbaren Zusammenhang. Auch hier weitestgehendes Schweigen auf allen hauptamtlichen Kanälen. Eine Ohrfeige für Tausende, die diese Lebensform aufrichtig und überzeugend leben. Im Ergebnis müssen sich Priester und Ordensleute in der Öffentlichkeit beschimpfen und beleidigen lassen ...
Das II. Vatikanische Konzil gibt den Laien eindeutig den Auftrag, auch am Verkündigungsdienst der Kirche mitzuwirken. Angestellte in kirchlichen Pressestellen sollten sich das auf die Fahnen schreiben. Teilnahme am Verkündigungsdienst heißt dann nicht, irgendein frommes Sprüchlein abzusondern, es heißt hier im ganz konkreten Fall, der Wahrheit verpflichtet zu sein. Entschieden und offensiv aufzutreten, wenn z. B. der Papst als unser sichtbares Oberhaupt, sowie die Bischöfe oder Priester unwahrhaftig angegriffen oder verleumdet werden ...
Unpopulär ist im Augenblick sicher auch, den Papst offen zu verteidigen. Warum meinen wir aber, gerad das nicht zu können. Eine große Anzahl katholischer Blogger macht es sich in Eigeninitiative und ohne jedes persönliche Interesse, ja sogar ohne einen persönlichen Vorteil davon zu haben, zum Anliegen, genau das zu tun, was kirchliche Medienarbeit nicht tut. An vielen Stellen kann man an diesen Privatinitiativen ablesen, wie es sein könnte. Aber nicht nur Verteidigung, sondern auch offensive Teilhabe am Verkündigungsdienst, Apologetik und gesellschaftliches Engagement aus christlicher Sicht finden sich dort. Statt aber diese Privatinitiativen wohlwollend anzunehmen und zu beachten, werden sie argwöhnisch beäugt und nur selten einmal wirklich gewürdigt. Dabei könnte gerade hier kirchliche Medienarbeit gute Verbreiter ihrer Informationen, aber auch Quellen, die ihr Ohr an der Basis haben, finden."<<
Hier geht es zum
Komma-Magazin - man kann sich ein Probeheft bestellen - und hier geht es nochmal auf das
Sendezeit-Blog, wo Peter Winnemöller als Gastautor einen ähnlichen Beitrag geschrieben hatte.
ElsaLaska - 2. Aug, 17:52
antwortet auf seinem Blog Fr. Thomas Doyle, der in The Tablet neulich geschrieben hatte, dass die Kirchenleitung nicht mehr fähig sei, das Volk Gottes zu führen. Es ist ganz interessant, zu verfolgen, wie ein Kirchenrechtler vorgeht, wenn er das Wort "grottoid" vermeiden möchte und möglichst sachlich und kanonisch einwandfrei einen Standpunkt widerlegt. (Außerdem kennt man ja diese Denke auch von gewissen Leuten im deutschsprachigen Einzugsgebiet).
Blogeintrag von Peters hier.
ElsaLaska - 2. Aug, 16:08
einen einzigen vernünftigen Grund, warum man die bisherige "Stille Anbetung" (vor ausgesetztem Allerheiligsten) im Pfarrbrief (in Deutschland) nun also als "Stilles Gebet" umtitulieren sollte?
Bitte gerne Antworten, danke.
ElsaLaska - 2. Aug, 00:30