Kirchenbild.
Ich habe heute - es ist schließlich Aschermittwoch - ein Fastenopfer erbracht, in dem ich mir dieses Interview mit Hans Küng durchgelesen habe. Da wir Katholiken an Aschermittwoch kaum etwas essen, geschah es auf nüchternen Magen - und das war auch gut so.
Danach überlegte ich mir, dass ich gewiss ein vollständig falsches Kirchenbild habe, denn an Hw. Küng kann es ja nicht liegen. Ich habe die Schuld bei mir gesucht - das ist vielleicht noch ein altes protestantisches Wurzelübel von mir - und dabei fiel mir ein Beitrag aus dem Jahre 2008 ein, mit dem ich mir praktisch alles erklären kann, was zwischen Hans Küng und mir schiefgelaufen ist.
Ich kopiere ihn nochmal hier ein, er wurde anlässlich der Aktion "Katechismus für Bittlinger" geschrieben:
Neulich erhielt ich einen spirituellen Impuls.
Per Mail. Es gibt ja solche Online-Services, bei denen man sich anmelden kann und man bekommt jeden Tag ein Wort aus der Hl. Schrift, eine Meditation über eine Heiligenvita oder ein Gleichnis aus den Evangelien etc. zugeschickt. Als spirituellen Impuls für den Tag. Nun hatte ich mich zwar nirgendwo angemeldet, aber den spirituellen Impuls bekam ich trotzdem. Ich erhalte oft spirituelle Impulse, ohne danach gefragt zu haben. Seit neuestem sogar von Katholiken.
Ob mir nicht klar sei, dass ich der Kirche schade.
Nanu, wunderte ich mich, ist es denn um die katholische Kirche schon so schlecht bestellt, dass ein mittelmäßiges Weib wie ich ihr schaden kann? Um was für ein prekäres, fragiles Gebilde muss es sich wohl dabei handeln, wenn es aufgrund meiner schieren Existenz schon anfängt, zu beben und zu wackeln?
Ich will aber ganz ehrlich sein. Ich hab nicht "fragiles Gebilde" gedacht, sondern "Was soll das denn für eine Kirche sein, der ich kleines Licht schaden könnte? Eine Kirche von Rehpinschern?".
So konnte es nicht gehen, das war der falsche Ansatz, aber die richtige Richtung. Denn offenbar gibt es verschiedene Kirchenbilder und meins ist, so fand ich durch weiteres, tiefes (und möglichst unpolemisches) Nachdenken heraus, literarisch überhöht.
Wenn die Kirche die Braut Christi ist, dann denke ich an eine edle Frau aus einem Jugendstilgemälde, hochbeinig, feinknochig, mit üppigem Haar und in einem goldenen Kleid, und nicht an eine gendermainstreamende Gremiumsvorsitzende in einem Hosenanzug wie Angela Merkel.
Wenn die Kirche ein Gebäude ist, dann denke ich an die Kathedrale von Chartres, Notre-Dame, den Dom von Florenz oder auch an die Christi-Verklärungskirche von Kischi, und nicht an einen 70er Jahre Bau aus Waschbeton mit abgehängten Decken, Glockenturm aus schiefwinkligen Betonstreifen und einer Kreuzesplastik aus Stacheldraht über dem Volksaltar.
Wenn die Kirche die Menschen sind, dann denke ich an Apostel, Jünger, Heilige, Mystikerinnen, Gottesnarren, große bekehrte Sünderinnen und Sünder, mutige Märtyrer und feige Soldaten Christi (und umgekehrt), hassende Liebende und liebende Hassende, Mütter und Väter, Asketen und Häretiker, Wüstenväter und Straßenbahnschaffner, KZ-Insassen und LKW-Fahrer, Ehebrecherinnen und Pharisäer, und das alles polyglott und international. Und nicht an deutsche Verwaltungsfachangestellte und Sozialarbeiter.
Das war ein fruchtbarer Impuls. Vielen Dank dafür.
Danach überlegte ich mir, dass ich gewiss ein vollständig falsches Kirchenbild habe, denn an Hw. Küng kann es ja nicht liegen. Ich habe die Schuld bei mir gesucht - das ist vielleicht noch ein altes protestantisches Wurzelübel von mir - und dabei fiel mir ein Beitrag aus dem Jahre 2008 ein, mit dem ich mir praktisch alles erklären kann, was zwischen Hans Küng und mir schiefgelaufen ist.
Ich kopiere ihn nochmal hier ein, er wurde anlässlich der Aktion "Katechismus für Bittlinger" geschrieben:
Neulich erhielt ich einen spirituellen Impuls.
Per Mail. Es gibt ja solche Online-Services, bei denen man sich anmelden kann und man bekommt jeden Tag ein Wort aus der Hl. Schrift, eine Meditation über eine Heiligenvita oder ein Gleichnis aus den Evangelien etc. zugeschickt. Als spirituellen Impuls für den Tag. Nun hatte ich mich zwar nirgendwo angemeldet, aber den spirituellen Impuls bekam ich trotzdem. Ich erhalte oft spirituelle Impulse, ohne danach gefragt zu haben. Seit neuestem sogar von Katholiken.
Ob mir nicht klar sei, dass ich der Kirche schade.
Nanu, wunderte ich mich, ist es denn um die katholische Kirche schon so schlecht bestellt, dass ein mittelmäßiges Weib wie ich ihr schaden kann? Um was für ein prekäres, fragiles Gebilde muss es sich wohl dabei handeln, wenn es aufgrund meiner schieren Existenz schon anfängt, zu beben und zu wackeln?
Ich will aber ganz ehrlich sein. Ich hab nicht "fragiles Gebilde" gedacht, sondern "Was soll das denn für eine Kirche sein, der ich kleines Licht schaden könnte? Eine Kirche von Rehpinschern?".
So konnte es nicht gehen, das war der falsche Ansatz, aber die richtige Richtung. Denn offenbar gibt es verschiedene Kirchenbilder und meins ist, so fand ich durch weiteres, tiefes (und möglichst unpolemisches) Nachdenken heraus, literarisch überhöht.
Wenn die Kirche die Braut Christi ist, dann denke ich an eine edle Frau aus einem Jugendstilgemälde, hochbeinig, feinknochig, mit üppigem Haar und in einem goldenen Kleid, und nicht an eine gendermainstreamende Gremiumsvorsitzende in einem Hosenanzug wie Angela Merkel.
Wenn die Kirche ein Gebäude ist, dann denke ich an die Kathedrale von Chartres, Notre-Dame, den Dom von Florenz oder auch an die Christi-Verklärungskirche von Kischi, und nicht an einen 70er Jahre Bau aus Waschbeton mit abgehängten Decken, Glockenturm aus schiefwinkligen Betonstreifen und einer Kreuzesplastik aus Stacheldraht über dem Volksaltar.
Wenn die Kirche die Menschen sind, dann denke ich an Apostel, Jünger, Heilige, Mystikerinnen, Gottesnarren, große bekehrte Sünderinnen und Sünder, mutige Märtyrer und feige Soldaten Christi (und umgekehrt), hassende Liebende und liebende Hassende, Mütter und Väter, Asketen und Häretiker, Wüstenväter und Straßenbahnschaffner, KZ-Insassen und LKW-Fahrer, Ehebrecherinnen und Pharisäer, und das alles polyglott und international. Und nicht an deutsche Verwaltungsfachangestellte und Sozialarbeiter.
Das war ein fruchtbarer Impuls. Vielen Dank dafür.
ElsaLaska - 9. Mär, 23:21
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