Die
Diskussion ist ja bereits in vollem Gang, vielen Dank für Eure Eindrücke.
Die Örtlichkeit, das Favorite-Schlösschen in Ludwigsburg - ich war zum ersten Mal dort - ist ja wirklich bezaubernd, und Sabines Partner hat mich liebenswürdigerweise vom Bahnhof abgeholt und hingefahren. Wir standen draußen, da kam der Van mit Sabine und Peter Seewald aus der Maske. So konnten wir noch ein paar Ermutigungsbussis austauschen, aber das wäre eh kein Problem gewesen, das Studio im Schlösschen ist so winzig, und ich hatte so einen hervorragenden Platz, dass ich fast David Berger auf dem Schoß gesessen bin. Die Atmosphäre war überaus entspannt und locker und nicht auf "Kampf" gedrillt, obwohl ich von Wieland Backes nicht so begeistert war, muss ich ihm das auf jeden Fall zu Gute halten. Insbesondere fand ich Alan Posener menschlich völlig sympathisch, ganz viele Lachfältchen um die Augen, total gut gelaunt, immer alle am Aufmuntern, überhaupt nicht verbissen, außer zu seinem Spezialthema - wo er natürlich unerträglichen Agitprop von sich gegeben hat - wie Peter Seewald ja in der Sendung, falls es nicht geschnitten wurde, zu Recht anmerkte.
Als Pressedame darf man natürlich nicht einfach so rumkreischen, aber als am Anfang an der Bar der junge Trompeter gefragt wurde, ob der Papst denn auf Jazz stehe, musste ich schon an mich halten, um nicht dazwischen zu brüllen: Unser Heiliger Vater ist ein HARDROCKER! :-)
Bischof Ackermann habe ich persönlich nach der Aufzeichnung noch gedankt. Natürlich ist es erstaunlich, dass nun Leute wie Seewald oder Beschmann das Lehramt konsequenter vortragen als letztlich ein katholischer Bischof, aber ich finde, er hat seine Sache wirklich gut gemacht - und wenn der Obersympath und Publikumsliebling Hochwürden Schießler sogar noch gegen den Papst schießt (angeblich kein Wort zu Missbrauch, zu hohe Kosten usw...), und Bischof Ackermann dann nonchalant entgegnet, er persönlich sei äußerst froh, eben KEINEN "blauen" Brief bekommen zu haben, denn das bedeute, dass die deutschen Bischöfe ihre Sache gut machten, dann finde ich das mindestens so erfrischend wie plausibel. Man muss immer auch an das säkulare Publikum denken, finde ich, und ohne Not braucht man seine Bischöfe nicht in die Pfanne hauen, die werden schließlich noch gebraucht. Viele Sachen sind ihnen auch einfach nicht geläufig - etwa als Beschmann von den Anfeindungen erzählte, denen sie als Katholikin alltäglich ausgesetzt ist - Stichwort: Gehörst Du immer noch zu diesem Pädo-Verein - ja, so sieht unser Alltag aus. Gut, dass das der Beauftragte der DBK auch einmal erfahren hat.
Peter Seewald ist natürlich Zucker gewesen, wir haben danach noch kurz geplauscht und befunden, dass wir uns das nächste Mal aber lieber wieder hinter den Kolonnaden in Rom treffen.
Ansonsten: Es war ja doch sehr moderat. Wenn auch schlecht moderiert. Dazu kommt aber noch was.
Hinterher waren Sabine, ihr Partner und ich noch in einem Biergarten auf ein schnelles Pils, da spielte eine Band. Und die brachte, obwohl eine Rockband, oder gerade deshalb, von Steeleye Span: Gaudete, gaudete, Christus est natus, ex Maria vergine, gaudete.
Naja, da wurde uns ganz weihnachtlich zumute.