Elsas Nacht(b)revier gratuliert von ganzem Herzen Navid Kermani,
dem Träger des diesjährigen "Friedenspreises des deutschen Buchhandels".
Ich bin ein klein wenig stolz darauf, dass er auch hin und wieder in unserem "Vatican-Magazin" veröffentlicht.
Kermanis geistige Weite und Unabhängigkeit, seine schriftstellerische Brillanz hat mich schon damals beeindruckt, als es noch einen - ziemlich überflüssigen - Streit um einen sehr gelungenen Text von ihm ging, die "Bildmeditation über die Kreuzigung von Guido Reni", wonach ein deutscher Kardinal und ein evangelischer Kirchenpräsident (von Hessen-Nassau) das Zicken bekamen: Beide wollten den Hessischen Kulturpreis gemeinsam mit Kermani deshalb nicht annehmen.
Aus seiner Rede zur Verleihung des Friedenspreises:
>>Tränen in der Frankfurter Paulskirche: So ein bewegendes Finale hat wohl noch keine Friedenspreisverleihung gefunden. Auf den Applaus möge man verzichten, bat Preisträger Navid Kermani, und statt dessen gemeinsam beten oder wünschen, dass die Geiseln des Islamischen Staates befreit werden und der Krieg in Syrien und im Irak ein Ende finde. „Gerne können Sie sich dafür auch erheben, damit wir den Snuffvideos der Terroristen“ – also den Videos von Ermordungen – „ein Bild unserer Brüderlichkeit entgegenhalten.“
Da erhob sich die Festversammlung im stillen Gedenken. Nicht wenige wischten sich die Tränen aus den Augen. Auch Kermani selbst war gezeichnet von der bewegenden Geschichte, die er vorgetragen hatte. Diese handelte von Pater Jacques Mourad, der als Christ in Syrien den Muslimen beisteht, von den Terroristen des Islamischen Staates mitsamt seiner kleinen christlichen Gemeinde entführt wird und der schließlich von Muslimen in einer Nacht- und Nebel-Aktion aus seinem Martyrium befreit wird – und der sich nun sorgt um den Rest der Gemeinde.
Kermani rief in seiner Ansprache eindringlich dazu auf, dem Islamischen Staat endlich entschlossen entgegenzutreten.<<
Friedenspreis Rede in der Frankfurter Paulskirche: Navid Kermani mahnt eindringlich, gegen den Terror des IS vorzugehen | Kultur - Berliner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/friedenspreis-rede-in-der-frankfurter-paulskirche-navid-kermani-mahnt-eindringlich--gegen-den-terror-des-is-vorzugehen,10809150,32188434.html#plx366485849
Grazie, Navid Kermani, für Ihren Einsatz und die Schönheit, mit der Sie - gerade uns Christen - in Ihren Texten beschenken, die uns helfen, einen neuen Blick, den Blick des "Anderen", auf unsere Kunst und Tradition zu werfen.
[Edit: Hier also der Link zur gesamten Rede im Wortlaut, veröffentlicht in der FAZ. Vielleicht mag und muss man auch in manchen Dingen im Detail nicht mit Kermani übereinstimmen - doch seine Rede ist eine der gewaltigsten und profundesten Äußerungen zu aktuellen Themen und schlicht ein Zeugnis von Menschlichkeit. Es lohnt sich, sie ganz zu lesen.]
Ich bin ein klein wenig stolz darauf, dass er auch hin und wieder in unserem "Vatican-Magazin" veröffentlicht.
Kermanis geistige Weite und Unabhängigkeit, seine schriftstellerische Brillanz hat mich schon damals beeindruckt, als es noch einen - ziemlich überflüssigen - Streit um einen sehr gelungenen Text von ihm ging, die "Bildmeditation über die Kreuzigung von Guido Reni", wonach ein deutscher Kardinal und ein evangelischer Kirchenpräsident (von Hessen-Nassau) das Zicken bekamen: Beide wollten den Hessischen Kulturpreis gemeinsam mit Kermani deshalb nicht annehmen.
Aus seiner Rede zur Verleihung des Friedenspreises:
>>Tränen in der Frankfurter Paulskirche: So ein bewegendes Finale hat wohl noch keine Friedenspreisverleihung gefunden. Auf den Applaus möge man verzichten, bat Preisträger Navid Kermani, und statt dessen gemeinsam beten oder wünschen, dass die Geiseln des Islamischen Staates befreit werden und der Krieg in Syrien und im Irak ein Ende finde. „Gerne können Sie sich dafür auch erheben, damit wir den Snuffvideos der Terroristen“ – also den Videos von Ermordungen – „ein Bild unserer Brüderlichkeit entgegenhalten.“
Da erhob sich die Festversammlung im stillen Gedenken. Nicht wenige wischten sich die Tränen aus den Augen. Auch Kermani selbst war gezeichnet von der bewegenden Geschichte, die er vorgetragen hatte. Diese handelte von Pater Jacques Mourad, der als Christ in Syrien den Muslimen beisteht, von den Terroristen des Islamischen Staates mitsamt seiner kleinen christlichen Gemeinde entführt wird und der schließlich von Muslimen in einer Nacht- und Nebel-Aktion aus seinem Martyrium befreit wird – und der sich nun sorgt um den Rest der Gemeinde.
Kermani rief in seiner Ansprache eindringlich dazu auf, dem Islamischen Staat endlich entschlossen entgegenzutreten.<<
Friedenspreis Rede in der Frankfurter Paulskirche: Navid Kermani mahnt eindringlich, gegen den Terror des IS vorzugehen | Kultur - Berliner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/friedenspreis-rede-in-der-frankfurter-paulskirche-navid-kermani-mahnt-eindringlich--gegen-den-terror-des-is-vorzugehen,10809150,32188434.html#plx366485849
Grazie, Navid Kermani, für Ihren Einsatz und die Schönheit, mit der Sie - gerade uns Christen - in Ihren Texten beschenken, die uns helfen, einen neuen Blick, den Blick des "Anderen", auf unsere Kunst und Tradition zu werfen.
[Edit: Hier also der Link zur gesamten Rede im Wortlaut, veröffentlicht in der FAZ. Vielleicht mag und muss man auch in manchen Dingen im Detail nicht mit Kermani übereinstimmen - doch seine Rede ist eine der gewaltigsten und profundesten Äußerungen zu aktuellen Themen und schlicht ein Zeugnis von Menschlichkeit. Es lohnt sich, sie ganz zu lesen.]
ElsaLaska - 18. Okt, 18:49
habe mich auch sehr gefreut über Kermani`s Ehrung,
und: es paßt zu unserer verrückten Gegenwart, daß so ein Mann zum Einenüber vertriebene Urchristen öffentlich trauert
(hat das schon mal ein nordeurop. Christ getan?) und zum Andern anmahnt, endlich zielführender gegen das Höllen-
Kalifat vorzugehen incl. militärischer Option.
bleibt zu hoffen, daß durch die Tränen im Publikum wenigstens EINER der verfolgten Christen vor der Kreuzigung bewahrt wird,
ansonsten wäre es vorweihnachtliches Selbstmitleid gewesen.