Katholische Kirche lehrte jahrhundertelang, die Erde sei eine Scheibe,
so hört man es ja hin und wieder noch tönen.
Es gibt einen Spiegel-Artikel darüber, warum sich diese Behauptung gar nicht halten lässt - warum sie aber immer noch die Runde macht.
>> Was Krüger erstmals in einer breit angelegten Untersuchung beweist: Kein kirchlicher oder weltlicher Gelehrter in Spätantike und Mittelalter glaubte, die Erde sei eine Scheibe - mit Ausnahme des ägyptischen Mönchs Kosmas Indikopleustes und der Kirchenväter Laktantius und Severianus von Gabala. Deren Weltsicht galt jedoch stets als abseitig und wurde im Mittelalter nicht gelehrt - bis neuzeitliche Gelehrte verstreute Dokumente von Laktantius und Indikopleustes fanden, ihnen zu unverdienter Aufmerksamkeit verhalfen und so den Mythos vom scheibengläubigen Mittelalter schufen.
"Seit der Aufklärung wollen wir uns als naturwissenschaftlich gebildet verstehen und werten die Vormoderne ab. Was aber ist das für ein Wissensstand, der sich auf Mythen gründet?" << Von hier.
Den wohl eindeutigsten Beleg dafür müsste aber die heilige Alpais von Cudot abliefern, die um 1150 geboren wurde und 1211 verstarb. Alpais war eine Inklusin, das heißt, sie lebte in einer wahrscheinlich zugemauerten Zelle mit einer spaltbreiten Öffnung, durch die ihr Wasser und Speise gereicht werden konnte. In ihren Visionen schaut sie die Erde vom All aus:
"wie eine Kugel, aufgehängt in einem Meer von Blau",
weshalb sie heute die Schutzpatronin der Astronauten ist.
Eine Inklusin, eingemauert in einer Zelle, lebenslang. Aus dem 12. Jahrhundert. Hat eine solch großartige Vision und selbstverständliche Auffassung über die Kugelgestalt der Erde.
Da kann man sich manchmal schon fragen, wenn manche Zeitgenossen ihre merkwürdigen Thesen über das, was die "Kirche" gelehrt habe, abliefern, wer nun eigentlich genau in einem eng vermauerten Raum lebt.
[Danke für den Hinweis an Alfred Sobel!]
Es gibt einen Spiegel-Artikel darüber, warum sich diese Behauptung gar nicht halten lässt - warum sie aber immer noch die Runde macht.
>> Was Krüger erstmals in einer breit angelegten Untersuchung beweist: Kein kirchlicher oder weltlicher Gelehrter in Spätantike und Mittelalter glaubte, die Erde sei eine Scheibe - mit Ausnahme des ägyptischen Mönchs Kosmas Indikopleustes und der Kirchenväter Laktantius und Severianus von Gabala. Deren Weltsicht galt jedoch stets als abseitig und wurde im Mittelalter nicht gelehrt - bis neuzeitliche Gelehrte verstreute Dokumente von Laktantius und Indikopleustes fanden, ihnen zu unverdienter Aufmerksamkeit verhalfen und so den Mythos vom scheibengläubigen Mittelalter schufen.
"Seit der Aufklärung wollen wir uns als naturwissenschaftlich gebildet verstehen und werten die Vormoderne ab. Was aber ist das für ein Wissensstand, der sich auf Mythen gründet?" << Von hier.
Den wohl eindeutigsten Beleg dafür müsste aber die heilige Alpais von Cudot abliefern, die um 1150 geboren wurde und 1211 verstarb. Alpais war eine Inklusin, das heißt, sie lebte in einer wahrscheinlich zugemauerten Zelle mit einer spaltbreiten Öffnung, durch die ihr Wasser und Speise gereicht werden konnte. In ihren Visionen schaut sie die Erde vom All aus:
"wie eine Kugel, aufgehängt in einem Meer von Blau",
weshalb sie heute die Schutzpatronin der Astronauten ist.
Eine Inklusin, eingemauert in einer Zelle, lebenslang. Aus dem 12. Jahrhundert. Hat eine solch großartige Vision und selbstverständliche Auffassung über die Kugelgestalt der Erde.
Da kann man sich manchmal schon fragen, wenn manche Zeitgenossen ihre merkwürdigen Thesen über das, was die "Kirche" gelehrt habe, abliefern, wer nun eigentlich genau in einem eng vermauerten Raum lebt.
[Danke für den Hinweis an Alfred Sobel!]
ElsaLaska - 13. Nov, 19:56
Kugeln haben auch keine Peripherien, an die man hinausgehen könnte.
@clamormeus
Ich würde sagen, die gehen als Peripherien durch.