Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



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"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


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Zitat des Tages.

>>Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Johannes Friedrich, hat Zweifel am Umgang mit Wundern bei katholischen Seligsprechungsverfahren geäußert

Die Tatsache, dass bei einem solchen Prozess eine medizinisch unerklärliche Heilung als Wunder des Kandidaten «scheinbar wissenschaftlich» bewiesen werden müsse, übersehe die Bedeutung Gottes als Begründer aller Wunder, sagte der bayerische Landesbischof am Sonntag laut vorab verbreitetem Redemanuskript in Rom.

Wunder ließen sich nicht mit den Mitteln der Vernunft beweisen, betonte Friedrich bei einem Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Christuskirche.<< Auf Jesus.de

[Aus Gründen der Fairness bitte den ganzen Artikel lesen, Herr Friedrich würdigt Johannes-Paul II. ausdrücklich noch.]

Ein Blick in den Tageskalender des Ökumenischen Heiligenlexikons zeigt mir, dass der heutige evangelische Tagesheilige Bischof Menno Simons ist. Das wirft die Frage auf, wie in der evangelischen Kirche eigentlich Heilige bestellt werden? Obwohl ich die Mennoniten wirklich außerordentlich schätze und große Stücke auf sie halte: Ist es ausreichend, die Gläubigen in möglichst große Verwirrung zu stürzen und eigene, besonders ausgefallene Lehren vorzutragen, oder im Dritten Reich Widerstand geleistet zu haben? Worin bestünde bei diesen beiden Vorgängen das besondere Eingreifen Gottes? Und worin besteht das Wunderbare? Bei den Blutzeugen gehen wir d'accord vermutlich, sie sind eine Sonderkategorie.
Bei allen anderen Heiligen behält die katholische Kirche sich vor, akkurat zu prüfen, ob aufgrund der Fürsprache des jeweiligen Heiligen bei Gott eine medizinisch unerklärliche Heilung stattgefunden hat. Und ja doch, das kann man überprüfen. Und zwar aufgrund der Aussagen der behandelnden Ärzte. Man kann diese Vorgehensweise auch verschroben finden, zu kritisieren ist sie jedenfalls nicht. Zu kritisieren wäre vielmehr, wenn die katholische Kirche aufgrund beliebigen Gutdünkens und besonderen Leistungen zu Lebzeiten ("Vorbildfunktion") ihre Seligen und Heiligen bestellte. Dann stünde der Willkür nämlich Tür und Tor offen. Was mich zu der Frage zurückführt, auf welchen Grundlagen die evangelische Kirche eigentlich ihre Heiligen kürt.
fbtde - 23. Jan, 21:56

Antwort: Soweit ich weiß, gibt es kein Verfahren.

ElsaLaska - 23. Jan, 22:14

So weit war ich auch schon, es gibt kein Verfahren wie bei uns freilich, aber irgendjemand, ein Gremium natürlich im Zweifel, muss doch dann festlegen, wer heilig ist und wer nicht?
Johannes (Gast) - 23. Jan, 22:50

Es gibt kein Gremium

nirgends. Heilige haben lediglich Vorbildcharakter, mehr nicht. Als braucht es auch kein Gremium, daß sich um die Auswahl heiliger Protestanten kümmert. Es braucht überhaupt kein Gremium für irgendetwas. Der protestantische Gläubige steht mutterseelenallein vor seinem Schöpfer, und muß sich um seinen Kram schon selber kümmern. Also mach dir keinen Kopf sondern schreib weiter. Meinswegen auch über evangelische Heilige. Wär doch passend, wenn eine Katholische über evangelische Heilige schreibt. Einen Evangelischen (Nigg) der über katholische und evangelische Heilige schreibt, gibt es ja schon. (Wenn Du so willst, ist eigentlich das Autorenteam des heiligenlexikon.de das Gremium, das Du suchst)
Johannes (Gast) - 23. Jan, 22:51

Ahhhrrrrggggg!!!

ein "ß" zu viel. Wie konnte das geschehen!
ElsaLaska - 23. Jan, 23:00

Hm. Das überzeugt mich jetzt aber nicht. Willkür hat mit GOTT auch nicht viel zu tun.
Aber mal was anderes - was würde man evangelischerseits tun, wenn ein Heiliger ausgegraben würde und sich als unverweslich erwiese? Okay, man kann das Problem umgehen und einfach keine ausgraben. Wenn Bischof Menno aber zu den Incorruptibles zählte, würde ich mir von seiten der EKD mal langsam Gedanken machen ;-)
Fidelis (Gast) - 23. Jan, 23:11

Hm darf ich mal so ketzerisch fragen, wozu man überhaupt Heilige braucht? Ehrlich gesagt würde ich mir nicht anmaßen wollen zu beurteilen, welcher Mensch ein "Heiliger" ist und wer nicht. Es gibt zwar Gläubige, die für mich einen besonderen Vorbildcharakter haben, weil in ihrem Leben das Wirken Gottes besonders sichtbar ist, aber ich würde sie deshalb nicht als Heilige bezeichnen und sie auch nicht verehren oder zu ihnen beten oder sie um Fürsprache bei Gott bitten. Der Sinn erschliesst sich mir irgendwie nicht.

ElsaLaska - 23. Jan, 23:30

Ja, da muss man weiter ausholen. Die katholische Kirche versteht sich ja auch als communio sanctorum, die Gemeinschaft der Heiligen (und der Sünder freilich). Da wir alle über das Haupt Christi dem mystischen Leib Seiner Kirche zugehören, sind wir alle auch quasi wie im Internet miteinander verbunden. Die noch Lebendenden Heiligen und Sünder treten für die Verstorbenen ein (die noch im Fegefeuer harren), die toten Heiligen (hier gibt es dann keine Sünder mehr, denn die sind ja nicht mehr bei Gott) treten für uns bei Gott ein. Sie sind schon im Himmel, wir pilgern halt noch auf Erden. Weil sie schon im Himmel sind, können sie aber unsere Anliegen vor den Thron Gottes bringen und sich für uns einsetzen. Gott ist dabei jederzeit natürlich direkt ansprechbar, aber vielleicht möchten wir darauf setzen, dass er einem Heiligen, den er besonders liebt, auch sehr gerne sein geschätztes Ohr neigt. Und manche Heilige in der katholischen Kirche haben eben schon definitiv erwiesen, dass sie ziemlich gute Fürsprecher sein können und unsere Anliegen besonders, eh, nachdrücklich vortragen können. Dazu gehört vor allem Mutter Maria.
Es gibt für dieses Prinzip sogar Bibelstellen, nachdem wir uns füreinander und gegenseitig einsetzen. Besonders kostbar sind dem Herrn natürlich seine Blutzeugen, auch dazu gibt es ein biblisches Zitat. Weshalb die heiligen Märtyrer - die auch keine offizielle Kanonisierung brauchen in dem Sinne - immer gerne angerufen worden sind.
Dybart (Gast) - 23. Jan, 23:17

Menno Simons ist nicht der evangelische Tagesheilige. Er steht halt einfach nur im "Ökumenischen Heiligenlexikon" an diesem Tag, weil das sein Todestag ist. Möglicherweise hat die EKD auch mal einen Kalender "Große Protestanten" oder so herausgebracht und da den 23. Januar als "Gedenktag" eingetragen. Heilig ist er aber auch bei den Protestanten nicht.
Allerdings haben die Prostestanten praktisch die Heiligen bis zur Kirchenspaltung 1517 übernommen, deshalb gibt es zumindest lutherischerseits etwa auch die Heilige Elisabeth von Thürigen und den Heiligen Augustinus.
Im übrigen sind die Gedenktage im "Ökumenischen Heiligenlexikon" nicht immer korrekt.

ElsaLaska - 23. Jan, 23:21

AHA! Also genügt es in der evangelischen Kirche, nicht wirklich evangelisch-landeskirchlich gewesen und bereits gestorben zu sein?
Bestens!
Dybart (Gast) - 23. Jan, 23:23

Es genügt offensichtlich dem "Ökumenischen Heiligenlexikon". Möglicherweise hat es mit der EKD nichts zu tun.
ElsaLaska - 23. Jan, 23:34

Ich habs nicht mehr aufgerufen, aber stand da nicht in KLammern EKD obendrüber, über Menno Simons?
Dybart (Gast) - 23. Jan, 23:43

Ja, stand da. Aber was heißt das schon?
Wie von Johannes schon gesagt: es gibt evangelischerseits keine Möglichkeit, irgendwelche Heilige zu bestimmen. Deshalb gibt es seit 1517 auch keine Heiligen mehr in den protestantischen kirchlichen Gemeinschaften.
Das Redaktionsteam des "Ökumenischen Heiligenlexikons" setzt an den einzelnen Tagen aber nach irgendwelchen Regeln oder eigenem Gutdünken auch bedeutende Protestanten ein. Ist ja schließlich ein "Ökumenisches Heiligenlexikon". Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, daß man bei den angegebenen Gedenktagen die selbe Skepsis walten lassen muß wie bei Artikeln aus der Wikipedia: immer nochmal gegenrecherchieren.
ElsaLaska - 23. Jan, 23:48

Gut. Aber es GIBT evangelische Heilige als solche, selbst wenn sie sich nur als Rudimente vor 1517 erhielten?
Joachim Schäfer (Gast) - 25. Jan, 21:24

Antwort auf "Dybart"

Der sich offenbar hinter seinem Pseudonym versteckende "Dybart" scheint ein "Fan" des "Ökumenisches Heiligenlexikons" zu sein: er kritisiert bei weitgehender Ahnungslosigkeit.
Er schreibt:
"Es genügt offensichtlich dem "Ökumenischen Heiligenlexikon". Möglicherweise hat es mit der EKD nichts zu tun."
und hat übersehen, was im "Ökumenisches Heiligenlexikons" ausdrücklich erläutert wird:
"Die Angaben für die EKD (Evang. Kirche in Deutschland) entsprechen dem Namenkalender, herausgegeben von der Evangelischen Michaelsbruderschaft des Berneuchener Hauses Kloster Kirchberg, 1969 vom Rat der EKD freigegeben."
Also nicht "eigenes Gutdünken"!
Lieber Dybart: meinungsstark bei völliger Ahnungslosigkeit - das Pseudonym ist begründet!
ElsaLaska - 23. Jan, 23:53

Nee, stimmt ja so auch nicht. Vorher sind es katholische Heilige :-)
Also was ist jetzt mit Dietrich Bonhoeffer zum Beispiel?

Dybart (Gast) - 23. Jan, 23:58

Es gibt eben vorbildhafte Christen, wie etwa Dietrich Bonhoeffer. Und natürlich einen Haufen in der einen oder anderen Weise bedeutenden protestantischen Prediger. Nach denen können dann auch schon mal Kirchen benannt werden, z. B. das Tersteegen-Haus.
Und es ist in evangelischen Kreisen schon üblich, etwa vom "Heiligen Augustinus" zu sprechen. Meines Wissens nach gibt es auch lutherische Kirchen, die "St. Irgendwas" heißen. Die sind aber meistens nach den Aposteln benannt.
ElsaLaska - 24. Jan, 00:00

Ich hatte schon im Alter von zehn Jahren Probleme mit diesen inkonsistenten theologischen Auffassungen.
Yon (Gast) - 24. Jan, 11:31

Also, ich erinnere mich da an die von mir sehr geschätzte protestantische Dekanin, der gegenüber zu einem Bonhoeffer-Gedenktag der Vorschlag geäußert wurde, sie möge über Bonhoeffer predigen.
Sagte sie: "Nö. Wir haben keine Heiligenverehrung. Es wird über den Predigttext gepredigt."
Fand ich gut.
kinder-sind-unschlagbar (Gast) - 24. Jan, 12:13

Elsa, wieso findest Du diese Auffassung "theologisch inkonsistent"?
Durch den Kreuzestod Christi haben wir Sünder direkten Zugang zum Vater über den Sohn. Deshalb brauchen wir nach evang. Theologie keine Heiligen, die uns diesen Zugang ermöglichen.
Trotzdem werden die Apostel mit diesem Atribut versehen. In meiner Heimatgemeinde gibt es eine wunderschöne Dorfkirche mit uralten Eporengemälden aus dem alten und dem neuen Testament. Dort sind die Apostel und die heilige Familie (und ausschließlich diese Personen) mit einem Heiligenschein dargestellt, die für mich ihre ganz besondere Nähe zu Christuns symbolisieren.
Ich finde das durchaus nicht "theologisch inkonsistent". Aber vielleicht liegt das ja an meiner laienhaften theologoschen Bildung...
str - 24. Jan, 16:39

KSU,

ich glaube mit "theologisch inkonsistent" meinte Elsa, daß man einerseits die Heiligenverehrung ablehnt, andererseits dann Kirchen nach solchen protestantischen Nicht-Heiligen benennt. Andererseits wäre es auch bei Peter-und-Pauls-Kirchen ein Problem, nicht erst bei Bonhoeffer.
Imrahil (Gast) - 24. Jan, 01:50

Na, damit hat unser hwst. Herr Landesbischof [ich befleißige mich mal ökumenischer Prädikatsvergabe] ja mal voll danebengelangt, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.

Ich erkenne fairerweise an, daß der Herr Landesbischof unseren ehemaligen Papst gewürdigt hat. Bloß, nix für ungut, interessiert mich das vergleichsweise wenig.

Wenn der Herr Landesbischof der Ansicht gewesen wäre, daß man einen Heiligen auch ohne Wunder verehren kann, akzeptiere ich das herzlich und verehre unseren lieben Pius XII oder meinen verstorbenen Großvater (Gott hab ihn selig), ohne das Fürbittgebet in diesen Fällen zu vergessen. Daß es für die offizielle Beatifikation schon ein bißchen eine Ausnahmssituation braucht, zweifelt wohl auch der Herr Landesbischof nicht an.
Ich werfe dem Herrn Landesbischof nicht vor, daß er etwas gegen unseren ehemaligen Papst gehabt hätte. Das wäre mir (verzeih mir ehrw. Papst Johannes Paul II.) vergleichsweise wurscht. Der Mensch kann, soweit es überhaupt notwendig ist daß er urteilt, über das Lebenswerk eines Mitmenschen zu verschiedenen Urteilen gelangen. Auf gut deutsch würde ich es verstehen, wenn ein lutherischer Bischof meinen würde, z. B. allein weil ein Mensch Papst war, könne er schon gar kein Heiliger sein (die Lutheraner haben doch etwas gegen den Papst, oder nicht?). Aber darum geht es unserem Herrn Landesbischof nicht, und das macht die ganze Sache *un*verständlicher.

Wenn der Herr Landesbischof meint, Gott ist der Urheber aller Wunder (was denn sonst?), stimme ich ebenfalls allerherzlichst zu. Ich habe nach persönlichem Ermessen schon (u. a.) mehrere typische St.-Antonius-Wunder an meiner eigenen Person erfahren dürfen (dank sei Gott!) und möchte sie nicht einer wissenschaftlichen Prüfung unterwerfen.

Aber wenn der Herr Landesbischof meint, Wunder könne man generell nicht und niemals wissenschaftlich beweisen - sorry, aber dann glaubt er entweder nicht, daß es wirkliche Wunder gibt, oder daß es Wunder wirklich gibt. *Und dem ist zu widersprechen!* Dann reduziert er unseren Herrgott in der Praxis (ich werfe ihm keinen Vorsatz vor) auf ein Produkt unserer Subjektivität. Und dem ist zu widersprechen.

Dem ist zu widersprechen.

Imrahil (Gast) - 24. Jan, 01:52

Nachtrag: Es wäre mir natürlich ebenso vergleichsweise wurscht, wenn der Herr Landesbischof bei dem konkreten Wunderanerkennungsverfahren konkrete Einsprüche anzumerken gehabt hätte. Das hat er soweit ersichtlich aber nicht, sondern er hat soweit ersichtlich den ganzen Prozeß an sich angegriffen.
Imrahil (Gast) - 24. Jan, 10:21

noch ein Nachtrag: es hätte mich auch nicht geärgert, wenn der Herr Landesbischof gesagt hätte: "es gibt keine Wunder, schluß aus." Das wäre eine Meinung gewesen, eine Glaubensäußerung, zwar nicht mein Glaube, aber bitteschön, darüber kann man in aller Ruhe diskutieren.

Ärgern tut einen bloß das ewige "aber brauchen wir die Wunder denn wirklich" und "ist nicht auch das nicht Wundersame schon wunderbar" usw., nicht weil es überhaupt nicht stimmen würde, sondern weil es offenkundig die Aussage "es gibt keine Wunder" machen will, aber sich um sie herumdrückt.

Und ärgern tut es einen auch, weil es von einem stammt, der mir bisher (nach beschränkten Medienberichten) wie die Stimme der Vernunft in der evangelischen Kirche vorkam. Um nun meinerseits fair zu bleiben.
kinder-sind-unschlagbar (Gast) - 24. Jan, 12:26

Das Problem ist, dass sich Wunder sehr schwer nachweisen lassen. Sonst wären es keine Wunder.
Und gerade weil sich Wunder schwer nachweisen lassen, wirkt die Suche nach Wundern, die für eine Heiligsprechung offenbar notwendig sind, auf Nichkatoliken manchmal etwas krampfhaft, Ich für meinen Teil kann theologisch nicht ganz verstehen, warum ein Wunder zur Heiligsprechung zwingend nachgewiesen werden muss. Ich könnte Mutter Teresas beispielsweise auch ohne nachgewiesene Wunder verehren.
Imrahil (Gast) - 24. Jan, 13:46

*Das* ist eine gänzlich andere Frage.

>>Ich könnte Mutter Teresas beispielsweise auch ohne nachgewiesene Wunder verehren.

Hau rein! (Ich weiß nicht, wo Du herkommst, das soll jedenfalls so viel heißen wie: dann tu das ohne größere Bedenken.)

Daß man zur Heiligsprechung ein Wunder braucht, ist ein Gesetz der Kirche, daß wohl auch geändert werden könnte; wenn es auch eine gewisse Logik hat, daß (in verkrüppelter Wiedergabe einer Erklärung aus einem Zeitungsbericht) die Stimme des Volkes und das Urteil der kirchlichen Autoritäten eben noch ergänzt werden sollten durch den Stempel (verzeiht den Ausdruck) Gottes selbst.

Meine Meinung, ist, mit der Bitte um Verzeihung für die streitende Gesinnung, die folgende: Es wäre höchst unklug, das Gesetz zu ändern, weil diejenigen, die sich mit solchen Wünschen in der Praxis oft zu Gehör meldet, in der Praxis dies oft deswegen tut, weil sie Wunder für ein subjektivistisches Undefinierbares hält und damit im Endeffekt keine Wunder. (Daß nicht alle Wunder nachweisbar sind, vollkommen d'accord.)
str - 24. Jan, 16:47

Ja, Imrahil da stimme ich Dir ganz zu.

Und warum sollen sich Wunder nicht nachweisen lassen.

Dem ganzen liegt doch die enge Wunderdefinition à la "natürlich nicht erklärbar" zugrunde. Das schließt ja nicht aus, das man auch etwas was natürlich-kausal erklärbar ist wie der Zug durchs Rote Meer (wenn auch der passende Zeitpunkt dann eben wunderverdächtig ist) ein Wunder ist, aber hier geht es ja darum, Wunder mit Sicherheit festzustellen. Und da paßt die enge Definition.

Ich sehe es auch so, daß Herr Friedrich hier dem modernen Wischi-Waschi huldigt, das meint im "religiösen" sei alles subjektiv und unbeweisbar. Katholische Theologie war da schon immer handfester.

Warum ist das Wunder zur Heiligsprechung nötig. Nun weil die Heiligsprechung nichts weiter ist als die kirchliche Erlaubnis, jemanden öffentlich als Heiligen zu verehren, auch im Gottesdienst etc. Und da will man verständlicherweise verhindern, daß einer verehrt wird, der nicht bzw. noch nicht bei Gott ist. Und nur weil halt jemand Großes gilt in der ja oft wankelütigen öffentlichen Meinung ist er noch lang kein Heiliger.

Sicher könnte man es auch anders handhaben. Hat man ja auch getan, bevor das Verfahren so formalisiert wurde. Aber ich halte es für besser als alle Alternativen.

PS. Und wenn es durch dieses Verfahren immer mal wieder in Erinnerung kommt, daß Gott auch heut noch Wunder tut, dann finde ich das einen schönen Nebeneffekt. Denn ein Gott, der es nicht täte, der vielleicht allgütig aber im Endeffekt machtlos ist, wäre bedeutungslos.
str - 24. Jan, 16:31

1. Elsa, es ist doch zunächst einmal ganz einfach: Es gibt so etwas wie protestantische Heilige eben nicht, daher auch kein Verfahren, Gremium, Kriterien. Das ist jetzt erstmal gesamtprotestantisch gesprochen.

Bei jeder einzelnen protestantischen Gruppe müßte man noch mal schauen, ob es offizielle Heilige mit Heiligenkalender gibt. Gerade im anglikanischen und lutherischen Bereich gibt es diese, wenn es auch erstmal nur jene von vor der Kirchenspaltung sind, vielleicht um einige protestantisch nicht tragbare bereinigt und um einige Größen der eigennen Kirche ergänzt. Nach welchen Kriterien das z.B. die Church of England macht, weiß ich nicht, aber es scheint mir da eher nach Größen im literarischen Bereich zu gehen (George Herbert) etwa. Ach ja, und einen königlichen Märtyrer hat die CoE ja auch.

Dann gibt es etwas, was man vielleicht das "sektenhafte" Element nennen könnte. Jede Einzelgruppe verehrt natürlich ihren Gründer und seine Gefährten. Also die Lutheraner Luther, Melanchthon etc., die Calvinisten Zwingli und Calvin etc.

Und dann gibt es denn Ökumenischen Heiligenkalender, der einfach zusammenträgt, bei den protestantischen Heiligen eben mit sehr schwacher Grundlage. Ekklektizismus scheint das Prinzip.

2. Warum muß man sich mit "Incorruptibiles" herumschlagen? Das mag ja ein Hinweis auf etwas übernatürliches sein (oder auch nicht), aber sagt herzlich wenig darüber, ob jemand bei Gott ist.

3. Und da sind wir schon bei dem, was Herr Friedrich nicht versteht. Nicht der Heilige macht das Wunder sondern eben Gott der Herr. Aber wenn nun Schwester X den verstorbenen Papst um Fürsprache anruft und daraufhin geheilt wird, dann hat entweder Johannes Paul der Bitte entsprochen und beim Herrn Fürsprache eingelegt, die dann erhört wurde - was belegen würde, daß er bei Gott ist - oder aber Gott hat direkt die Fürsprache erhört, was aber dafür spricht, das er nichts dagegen hat, das Johannes Paul angerufen wird. Und das ist die Grundlage für die Rolle von Wundern bei der Heiligsprechung.

4. Ich nehme es Herrn Friedrich nicht übel, daß er darüber nicht bescheid weiß. Dennoch frage ich mich, was ihn katholische Verfahrensweisen denn angehen? Und wenn wir Heilige auswürfeln würden - es hat ihn nicht zu interessieren.

Joachim Schäfer (Gast) - 25. Jan, 21:33

Antwort auf STR

STR schreibt:
"Es gibt so etwas wie protestantische Heilige eben nicht, daher auch kein Verfahren, Gremium, Kriterien. ... Und dann gibt es den Ökumenischen Heiligenkalender, der einfach zusammenträgt, bei den protestantischen Heiligen eben mit sehr schwacher Grundlage. Ekklektizismus scheint das Prinzip."
STR meint natürlich Eklektizismus, Kirche schreibt man auch nicht mit 2K!
Zur Sache hat er nicht Recht, vgl. Heilige: die Quellen. STR und andere kann dort auch ersehen, dass die Heiligen und Seligen der Orthodoxen Kirche ebenfalls in einem vom katholischen unterschiedlichen Verfahren benannt werden.
Joachim Schäfer (Gast) - 25. Jan, 21:39

Antwort auf STR

STR schreibt:
"Es gibt so etwas wie protestantische Heilige eben nicht, daher auch kein Verfahren, Gremium, Kriterien. ... Und dann gibt es den Ökumenischen Heiligenkalender, der einfach zusammenträgt, bei den protestantischen Heiligen eben mit sehr schwacher Grundlage. Ekklektizismus scheint das Prinzip."
STR meint natürlich Eklektizismus, Kirche schreibt man auch nicht mit 2K!
Zur Sache hat er nicht Recht, vgl. Heilige: die Quellen. STR und andere kann dort auch ersehen, dass die Heiligen und Seligen der Orthodoxen Kirche ebenfalls in einem vom katholischen unterschiedlichen Verfahren benannt werden.
str - 26. Jan, 18:33

Antwort an Joachim

"STR meint natürlich Eklektizismus, Kirche schreibt man auch nicht mit 2K!"

Ups, ein Vertippsler. Eklektizismus schrebt man natürlich mit einem "k" vorne.

Aber in Sache "Ekklesia" muß ich widersprechen - die schreibt man wirklich mit "kk", vorher wohl mein Verschreiber kam.

Aber das eine Wort hat ja auch mit dem anderen nichts zu tun. Meine Griechischkenntnisse sind zwar homöopathisch, aber das "ek" in beiden Wörtern scheint das "ex", also heraus, zu sein, womit sich dann Ex-LEKTIZISMUS und Ex-KLESIA ergäben.

"Zur Sache hat er nicht Recht, vgl. Heilige: die Quellen."

Und warum noch mal habe ich nicht recht? Eine Begründung sollte man schon liefern. Der Verweis ist für mich unverständlich.

"STR und andere kann dort auch ersehen, dass die Heiligen und Seligen der Orthodoxen Kirche ebenfalls in einem vom katholischen unterschiedlichen Verfahren benannt werden."

Um die Ostkirchen geht es hier doch nicht, sondern um Protestantische Heilige. Daß es außerkatholische Heilige nicht gäbe, habe ich nie gesagt.
ElsaLaska - 24. Jan, 17:42

Kommentatorin MCWolpers schrieb vorhin diesen Eintrag,

der versehentlich gelöscht wurde. Ich gebe ihn hier nochmals wieder.

>>Ein Leserbrief aus der FAZ
( dies schrieb ich am 15.1. 2011 an die FAZ, es wurde am 20.1. 2011 unter dem Titel "Heiligkeit und Glückseligkeit" -gekürzt um den vorletzten Absatz- veröffentlicht):
Nach einer Würdigung der Person von Karol Wojtyla beendet Daniel Deckers seine Kolumne damit, dass "der auf Besonderheit zielende Akt" der Selig- und Heiligsprechung dadurch entwertet werde, dass "Päpste ihre Vorgänger mittlerweile nacheinander zur Ehre der Altäre erheben" und dadurch ein "Schatten auf Johannes Paul " falle, der „das Amt, nicht die Person“ treffe.
Das Verständnis von einer Heiligsprechung in der katholischen Kirche bedeutet keine postume Verleihung eines Preises, der durch inflationäre Verleihung entwertet werden könnte.
Vielmehr sind nach katholischem Verständnis (und wohl auch nach dem vieler anderer christlichen Konfessionen) alle Menschen zur Heiligkeit berufen. Es stellt also eher den betrüblichen Ausnahmefall dar, wenn jemand nicht heilig wird.
In der frühen Kirche nannten sich die Mitglieder Heilige. An Allerheiligen wird all der Heiligen gedacht, die nicht namentlich erwähnt, aber deshalb nicht weniger "heilig" sind.
Heilig bedeutet, dass sie bei Gott sind, in einem Zustand der Vollendung und "Glückseligkeit" der auch mit "Paradies " beschrieben wird. Die offizielle Anerkennung dieses Zustandes durch eine „Heilig- oder Seligsprechung“, der in einem Verfahren von der katholischen Kirche festgelegt wurde, ändert nichts am Zustand der betroffenen Person, sie ruft sie aber für die Mit- und Nachwelt ins Gedächtnis, stellt sie auch als ein Bespiel gelungenen Lebens vor.
Es sind unzählbar viele unterschiedlichste Menschen aus verschiedenen Ländern, Zeiten, Altersstufen, sozialem Status. Die Anerkennung der "Heiligkeit" zielt auch nicht auf besondere Leistungen, Begabungen oder Verdienste im Leben, sondern eher darauf, wie jeder einzelne Mensch in seiner konkreten Situation mit den ihm zur Verfügung stehenden Fähigkeiten den Willen Gottes erfüllt hat- säkular würde man vielleicht sagen: seinen ganz individuelle Auftrag erkannt, seinen Lebenssinn gefunden und gelebt hat.
Dass Johannes Paul zum Erstaunen oder Missfallen vieler Menschen so viele Heilige und Selige "zu den Ehren der Altäre " erhoben hat, ist nach meinem Verständnis auch aus dieser Sicht -nämlich der Berufung aller zur Heiligkeit- zu erklären. Einen dadurch abzuleitenden Schattenwurf kann ich nicht erkennen.<<

Fidelis (Gast) - 24. Jan, 18:32

So wirklich verstehe kann ich das nicht mit den Heiligen. Wenn ich eine Bitte an Gott habe, dann richte ich das im Gebet persönlich an ihn. Wozu brauche ich da einen Heiligen, der meine Bitte dann Gott vorträgt und ihn versucht zu überzeugen ihr zu entsprechen? *gg* Nein das passt überhaupt nicht zu meinem Gottesbild.

Ich glaube auch nicht daran, dass es im Himmel Menschen gibt, die höher stehen als andere, bei Gott sind alle gleich.

Und ich weiss auch nicht wie man es als Mensch wissen sollte, wer nun heilig ist und wer nicht. Denken wir nur mal an die vielen Märtyrer der Täuferbewegung, die in Europa verfolgt und von Katholiken und Protestanten ermordet wurden. Die werden z.b. nicht als Heilige verehrt, obwohl deren christliches Leben und Sterben für ihren Glauben sehr beeindruckend waren.

Bee (Gast) - 24. Jan, 20:16

Haken und so

Vllt. liegt das protestantische Unverständnis ja in der doch recht unterschiedlichen Jenseitsvorstellung. Erstmal fehlt das Fegefeuer als Zustand des Dahingeschiedenen. Was zu dem Schluss führt, dass man nach dem Sterben entweder im Himmel oder in der Hölle landet oder alle bis zum Jüngsten Gericht "schlafen", was dann auch heißt, dass niemand Fürbitte halten kann der verstorben ist und jeder Versuch mit den Verstorbenen in Kontakt zu treten Totenbeschwörung wäre, was bekannterweise von der Bibel scharf verurteilt wird. Dazu gesellt sich dann noch der Grundsatz, dass der Mensch -egal ob tot oder lebendig- nichts tun kann, was Gnade bewirkt oder zugänglicher macht. Wo sich bei mir dann die Frage stellt, warum man überhaupt beten sollte, wenns eh niemanden was bringt, weil das Beten ja auch irgendwie ein menschliches Tun ist. Gerade dort wo man ein eine doppelte Prädestination glaubt, finde ich, wird es schwierig zu begründen, warum man überhaupt beten soll. Aber das ist halt mein Problem. Wir erinnern uns an den geknechteten Willen und die Sache mit Ross und Reiter. Verdienste im katholischen Sinn gibt es im Protestantismus nicht, also auch niemanden der für das was er getan hat geehrt werden kann. Ein freiwillige Hingabe des Menschen an Gott und das Mitwirken und Mitarbeiten an Gnade, wird von den Reformatoren bestritten. Auch gingen Luther z.B. nicht davon aus, dass Gnade den Menschen verwandelt. Wir erinnern uns an den schneebedeckten Berg ... . Was meint, dass es im Grunde nur Sünder gibt, denen die Heiligkeit Christi übergestülpt wird, der Mensch unter diesem Gnadengewand allerdings der selbe Sünder ist und bleibt. Eine Verwandlung des inneren Menschen hin zum Ebenbild Christi, das nach außen strahlt und Christus in Worten und Werken sichbar macht, gibt es bei den Reformatoren so nicht. Während Wandlung ja nicht nur in der Feier der hl. Eucharistie ein katholisches Schlüsselwort ist.
Wenn der Mensch vor Gott keine freie Glaubensentscheidung treffen kann, weil Gott schon vor aller Zeit ausgewählt und verworfen hat und selbst der Auserwählte sich an sich nicht oder besser in sich nicht vom Verworfenen unterscheidet, sind zwar alle Menschen gleich, aber im Grunde gleich unheil(ig), was eine Verehrung total sinnfrei macht.
Nun, könnte man die Bibel aufschlagen und mit Johannes einen Blick in den Himmel und auf den himmlischen Gottesdienst werfen und - wenn man denn möchte - sehen kann wie Heilige und Engel Gebete vor Gott bringen. Überhaupt könnte man dort eine hohe Ähnlichkeit mit der katholischen Messe und eine Übereinstimmung mit der katholischen Lehre sehen, aber das muss man nicht und vondaher können einem Heilige auch total egal sein.
Was mich schon sehr wundert ist, dass man hier bei den Wundern eingehakt hat und an der Verehrung der Heiligen selber rumgemotzt hat. Allerdings scheint es eine feste Regel in der EKD zu geben, nämlich, wenn der Papst/Rom was sagt, man direkt anmerken muss, dass man das nicht so dolle findet. Wir erinnern uns an die Kritik an Ablässen für WJT-Besucher oder ähnlichem.
Bee (Gast) - 24. Jan, 20:21

ups

dass man hier bei den Wundern eingehakt hat und an der Verehrung der Heiligen selber NICHT rumgemotzt hat.
so wärs besser...
Imrahil (Gast) - 24. Jan, 21:22

wobei das mit den Ablässen war konsequent... ich mein, auslösermäßig ist das ja die protestantische raison d'être.

Vor Gott sind alle gleich? Meinst Du das im Ernst? Soll es mich etwa auch noch freuen, wenn ich (was ich hoffe; und hier einmal als Hypothese angenommen sei) dereinst in den Himmel komme und dann feststellen muß, daß mir gegenüber die allerseligste Jungfrau nicht einmal ein bißchen vorgezogen wird? Soll es mich etwa freuen, wenn [...] [Fortsetzung ausgelassen]?

Nein nein. Das würde keinen Spaß machen. Wir bekommen doch keine Gleichheit verordnet, die wir selber nicht wollen. Wir wollen die entsprechend ehrwürdigen Heiligen schon auch entsprechend ehren. Und ich brauche glaubich nicht mit Bibelversen daherkommen, wo ganz klar gesagt wird, daß Gott den Menschen für das und das ewigen Lohn verspricht.

Als Mensch weiß man nicht, wer heilig ist - obwohl man auch als Mensch das vermuten kann. Wir sind ja nicht blöd, gewissermaßen. Die Santo-subito-Rufer waren z. B. höchst vernünftige Leute. Als Kirche weiß man das aber schon besser. Als Papst wendet man bei den Heiligsprechungen (nicht den Seligsprechungen) traditioneller Lehre zufolge die amtliche Unfehlbarkeit an.

Ob wir Heiligverehrung brauchen, lasse ich mal offen (ich vermute, es gibt katholische Lehraussagen, daß wir sie auch tatsächlich brauchen, aber für die kann ich jetzt erstens nicht argumentieren und zweitens): regt einen da die ganze Frage schon auf. (Bitte nicht böse nehmen!)

Brauche ich ein Glas Bier zum Essen oder kann ich auch ein Wasser trinken? Brauche ich die Diskothek besuchen oder kann ich mich auch noch auf die Vorlesung vorbereiten? Brauche ich ein feierliches Hochamt am Sonntag oder könnte man die Heilige Messe nicht auch bloß werktagsmäßig gestalten? Brauche ich ein geistliches Buch lesen [und da schließe ich übrigens definitiv Chesterton mit ein] oder kann ich auch einfach das Apostolicum beten? Und wenn ich menschlich gesprochen von Gott etwas will, muß ich da die Bitte unbedingt nach dem Stile einer bürokratischen Eingabe machen oder kann ich da auch noch vertrauensvoll und demütig ein paar himmlische Freunde mitnehmen, zumal es ohnehin heißt, daß wir gemeinsam um etwas beten sollen und uns die katholische Kirche diese Art und Weise zu beten gelehrt hat.

[Bemerkung: St. Thomas würde übrigens sagen, daß wir das Bier, als Notwendigkeit des angenehmen Lebens, tatsächlich brauchen.]
str - 25. Jan, 09:05

Fidelis,

es geht doch nicht darum, ob man die Heiligen braucht, um zu Gott zu beten. Dieses "nicht nötig, also weg damit", ist eine mir zunehmend auf den Wecker fallende Haltung - die ich Dir hier nicht unterstelle. Es geht hier um Realitäten, nicht um schlaue Ausgedachtes.

Die Heiligen erschöpfen sich ja nicht im Fürsprache halten, sondern sind eben auch Vorbild und Objekt von Verehrung. Durch Fürsprache geschehene Wunder sind halt nur für den Heiligsprechungsprozess zentral. Andererseits sprechen z.B. die Apokalypse und das Buch Daniel, das die Heiligen mit Gott herrschen werden - zumindest nach meiner Auslegung ist genau das hier (mit)gemeint.

Einem "vor Gott sind alle gleich" widerspricht das nicht. Meiner Meinung nach sind zwar alle im Himmel (und nachher, im Neuen Jerusalem) - und die Heiligen sind ja alle, die dort sind, nicht nur die Kanonisierten - alle gleichwertig, doch sind sie keine amorphe Masse, die passiv Gott als dem alleinigen Macher gegenüberstehen. Stattdessen steht jeder da als ganz besondere Person mit seiner ganz eigenen Geschichte.

(Und die Gottesmutter hier in Anschlag zu bringen, halte ich für falsch. Es ist eine Unsitte der letzten 200 Jahre, Maria zur Überheiligen zu machen, die noch weit über die anderen gehoben wird. Sie ist aber nicht die Superheilige sondern wesensmäßig genauso ein heiliger Mensch wie der hl. Apostel Thomas oder den uns namentlich nicht bekannten.)

Daß Du die Täufermärtyrer nennst ist richtig. Nur zeigt sich hier ein Problem: nur weil jemand sein Leben hingibt ist er noch kein Heiliger, wenn nicht der Kirche angehört. Hat er denn sein Leben für den Glauben an Christus gegeben oder aus häretischer Verstocktheit? (Und damit, um das gleich zu sagen, heiße ich nicht Unterdrückungsmaßnahmen gut.) Hier wird man, jenachdem, wie man kirchlich steht, andere Meinungen haben. Wie steht es denn mit Thomas Müntzer? Mit den Täufern von Münster. DIe Wiedertäufer waren (zumindest anfangs) eine gewaltätige Bewegung. Wie mit Thomas Cranmer, der daran führend mitgewirkt hat, ein ganzes katholisches Land autoritär zu protestantisieren und dann später hingerichtet wurde. Will man jeden Christen, der für seine Glaubensüberzeugungen gestorben ist, als Märtyrer ansehen, kommt man nicht umhin auch König Karl I. von England als solchen zu verehren, der ja - das wird oft übersehen - aus religiösen Gründen sich seinen Feinden verweigert hat.

Bee,

ich stimme Dir zwar zu, aber man sollte nicht derart die Protestanten alle über einen Leisten schlagen. Heiligenverehrung lehnen fast alle ab, Seelenschlaf lehren nur wenige und doppelte Prädestination ist eine calvinistische Spezialität, die nicht nur die Heiligenverehrung sondern eigentlich jedwedes Glaubensleben irrelevant macht. Das Purgatorium fehlt zwar auch allen Protestanten, doch spielt das für unsere Frage hier gar keine Rolle.

Was das Objekt der Kritik angeht: es wird halt immer kritisiert, was gerade aktuell ist. Ablaß ist gerade nicht präsent, also Heiligsprechung. Und natürlich gewohnt inkompetent.

Der Ablaß ist übrigens kein Zentralpunkt der protestantischen Lehre, Imrahil, sondern eher der gesamtprotestantischen Mythologie: als er wider den Ablaß stritt, war Luther nämlich noch katholisch. Und für die zwingcalvinisch-reformierten (und das sind weltweit die Mehreren) hat das eigentlich gar keine Bedeutung. Dennoch nehmen alle gerne Luther als Posterboy.
kinder-sind-unschlagbar (Gast) - 25. Jan, 11:50

str, es ist sehr schwierig für Menschen Kriterien zu finden, wer bei Gott (heilig) ist und wer nicht. Weil jeder Mensch nur aus Gnade zu Gott kommen kann, gleich ob es sich um Mutter Teresa oder A.Hitler handelt. Nun glaube ich zwar (auch), dass Mutter Teresa bei Gott ist und A. Hitler nicht. Aber es ist nicht an mir, festzulegen, wie Gott seine Gnade verteilt.
Mit Christen, die für ihre Glaubensüberzeugung gestorben sind, ist das auch so eine Sache. Im Mittelalter glaubte man sicher bei Gott zu sein, wenn man auf einem Kreuzzug starb. Heute glaubt ein islamistischer Selbstmordattentäter, dass er im Paradies mit 77 Jungfrauen belohnt wird. (Deislaimer: Wenn ich etwas vergleiche, dann setze ich das nicht gleich. Ist zwar eigentlich klar, aber man muss immer mal wieder darauf hinweisen.) Kein Mensch kann Gottes Gnade erfassen und keiner kann sagen, wer diese Gnade bekommen wird.

Luther: Natürlich war er katholisch, als er gegen den Ablaß stritt. Er wollte die Kirche ja nicht splaten, sondern reformieren. Und der Ablaß war ein Auslöser, der für ihn deutlich machte, wie nötig diese Reformen sind.
str - 25. Jan, 17:46

KSU,

Natürlich ist es nicht an Menschen festzulegen, wen Gott begnadet. Aber er kann dennoch auf ein, soweit es die Erdenzeit angeht, abgeschlossenes Leben zu betrachten und es für gut, vorbildhaft, heiligmäßig etc. zu erachten. Wobei auch Heilige nicht sündlos sind. Und es steht der Kirche zu, über die Zulässigkeit von Verehrung eines solchen Menschen nach ihren Kriterien zu entscheiden.

Niemals - hört! hört - ist dagegen überirgendjemand ein Urteil, er sei sicher nicht bei Gott, ergangen. Denn bis zur letzten Sekunde des Lebens steht der Weg zur Umkehr offen. Auch für Hitler stand er offen - ich glaube aber nicht, daß er ihn gegangen ist - und werden im Himmelreich (und damit meine ich am Ende das Neue Jerusalem) Mörder und Mordopfer miteinander feiern werden.

"Im Mittelalter glaubte man sicher bei Gott zu sein, wenn man auf einem Kreuzzug starb."

Und wenn man die Idee des Kreuzzugs als Wallfahrt in Waffen verstanden hat und jemand reinen Herzens daran teilgenommen hat, ist das meines Erachtens auch vollkommen richtig so. Ich weiß nicht, warum immer auf die ach so bösen Kreuzzüge abgehoben wird.

Auch wenn es wohl nicht der Inbegriff zeitloser christlicher Frömmigkeit sein mag. Andererseits kann etwa ein diensttuender Soldat nun ins Himmelreich kommen oder nicht?

"Heute glaubt ein islamistischer Selbstmordattentäter, dass er im Paradies mit 77 Jungfrauen belohnt wird."

Nur ist er halt ein Mörder, sowohl seiner selbst als auch der anderer. Der Islam hat einen anderen "Märtyrer"-begriff (man sollte eigentlich das arabische Wort verwenden, doch ist es mir gerade entfallen), bei dem das Kämpfen (auch Töten) für Gott im Mittelpunkt steht. Traditionelle Islamische Theologie lehnt Selbstmordattentate ab, aber nicht wegen des Tötens anderer sondern wegen des Selbstmordes.

"(Deislaimer: ..." Okidoki!

"Luther: Natürlich war er katholisch, als er gegen den Ablaß stritt. Er wollte die Kirche ja nicht splaten, sondern reformieren. Und der Ablaß war ein Auslöser, der für ihn deutlich machte, wie nötig diese Reformen sind."

Aber ein halbes Jahr später war er eben nicht mehr katholisch und hat seine (pardon!) spinnerte Privatmeinung für höher als die Lehre von Kirche, Tradition (und letztlich auch Bibel) erachtet. Das war ihm wichtiger als ein bißchen Kirchenspaltung, Lassen wir doch dieses ständige Lutherexkulpieren - er trägt zwar nicht die alleinige Schuld, aber er trägt seinen Teil. Und dieser ist größer als der vieler anderer.
Imrahil (Gast) - 25. Jan, 23:20

noch eine kleine Nachbemerkung: Daß ich die allerseligste Jungfrau in Anschlag genommen habe, liegt praktischerweise vor allem daran, daß ich den Kommentar nicht überdehnen wollte. Ich hatte schon eine halbe Litanei von anderen Heiligen auf der Zunge, äh Tastatur. (Abgesehen davon, daß die Hyperdulie so ganz untraditionell nun auch nicht ist.)

Die Heiligen sind insofern alle gleich und gleich würdig, als sie alle gleichermaßen heilig sind - demgegenüber die dann etwa noch bestehenden Unterschiede etwa ausschauen wie 42 im Vergleich mit oo. Aber trotzdem glaube ich nicht, daß wir in Anbiederung an die zeitgenössische politische Philosophie (das Grundgesetz gemäß der mE unglücklichen 1994er-Änderung nur eingeschränkt, in der 1949er-Verfassung gar nicht) sagen müssen, wir seien "alle gleich" ohne diesen Ausdruck zugleich genauer zu erläutern. Alle gleich und trotzdem keine amorphe Masse geht nicht.

Übrigens: der erste und offenkundigste Unterschied zwischen einem Selbstmordattentäter und einem Kreuzfahrer ist, daß der letztere in einem zumindest militärisch zweckmäßigen Feldzug (ob moralisch ein gerechter Krieg, bleibe außen vor) kämpft und (in heutiger Sprache) Kombattantenstatus hat. Das kann selbst wenn wir aus Moslemsicht Ziele wie die Verbreitung des Weltislams usw. in Augenschein nehmen, vom Selbstmordattentäter mitnichten behauptet werden. Deshalb kann er schon einmal gar nichts anderes sein wie ein Mörder.
ElsaLaska - 25. Jan, 23:33

Ich muss mal anmerken,

dass, wenn man die Situation der Kreuzzüge betrachtet, sie durchgeführt wurden, weil die Muslime in ihrer vorangegangen Invasion des Heiligen Landes christliche Stätten zerstörten, christliche Kirchen niederrissen und Christen im Heiligen Land entweder ermordeten oder vergewaltigten und in die Sklaverei verschleppten. Tatsächlich waren zumindest ein Teil der Kreuzzüge- vielleicht nicht allesamt, irgendwelche haben sich ja dann auch in Konstantinopel verirrt und sich gegenseitig abgeschlachtet - jedenfalls eine humanitäre Intervention. Es ist Zeit, dass man mal die historischen Fakten dazu wahrnimmt und nicht immer so tut, als sei das alles eine rein europäische Aggression und an Terror grenzende Willkürmaßnahme gewesen. Dem war nicht nämlich nicht so. Im Gegentum.
str - 26. Jan, 18:51

Was die Kreuzzüge angeht, Elsa, will ich hier noch mal zwei Elemente differenzieren:

1. die Kreuzzüge als militärische Auseinandersetzungen mit ihren entsprechenden Motivationen etc., wie Du sie ja schilderst. Hier könnte eigentlich nur ein prinzipieller Pazifismus Einwänder erheben.

2. die Kreuzzüge als religiöses Phänomen, welches ja dem Teilnehmer unter bestimmten Voraussetzungen eine heilsmäßige Belohnung verspricht. Dies ist aber nicht gleichbedeutend mit dem, was dem Moslem im Djihad versprochen wird.

Das (katholische) Christentum lehrt, das wir aus Gnade und durch das Opfer Christi gerettet werden, vulgo: in den Himmel kommen. Wir müssen diese Gnade nur annehmen und in ihr leben.

Sünden können unser Verhältnis zu Gott stören, doch wenn wir ehrlich bereuen, wird Gott uns vergeben. Wir müssen dann aber auch Buße tun, auf das wir dereinst rein vor unseren Herrn treten können. (Ansonsten erfolgt - wenn das grundlegende Verhältnis zu Gott da ist - die Reinigung posthum, das nennt man dann "zeitliche Sündenstrafen".) Und diese Buße kann (und sollte) in einem gottgefälligen Leben liegen, in Abkehr von der Sünde, in Wiedergutmachung, in Gebet und Wohltätigkeit und eben u.U. auch in Wallfahrten. Es geht hier darum, daß man sich müht und dadurch reinigt.

Der Kreuzzug ist nun eine Variante der Wallfahrt, die aber ob der Gefährlichkeit der Route und der Fremdbeherrschung des Zieles in Waffen geschah. Es geht beim Kreuzzug nicht ums Töten, schon gar nicht um Glaubensverbreitung sondern um eine Wallfahrt, um die Mühe, um die Buße, um die Reinigung.

Und wer nun sein Leben verliert, während er diese Mühe/Buße/Reinigung auf sich nimmt, der stirbt ganz rein vor Gott.

Voraussetzung ist natürlich, daß er unter diesen Voraussetzungen aufbrach und sein Verhältnis zu Gott grundlegend intakt war, d.h. daß keine unbereute Todsünde ihn vom Herrn trennte. (Das ist genau die gleiche Voraussetzung wie beim Ablaß.)

Diesen Glauben kann man nun teilen oder nicht - aber bevor man locker-flockig darüber spricht, muß man ihn erstmal verstehen.

Unbenommen bleibt davon, daß auch solche mit unlauteren Motiven an Kreuzzügen teilnahmen, Bohemund etwa.

Das Wort "Gegentum" gefällt mir übrigens.
ElsaLaska - 26. Jan, 19:11

@str.

Gute Differenzierung. Danke.
Schlicht gesagt war mit der Fahrt ins Heilige Land einfach ein vollkommener Ablass verbunden auf sehr schwerwiegende Sünden wie Mord und Ehebruch. Der war aber GENAUSO auch für ZIVILE Pilger drin, wenn ich recht informiert bin?
Johannes (Gast) - 24. Jan, 22:32

Eieiei,

das ist ja richtig ausgeufert. Nun gibt es ja ein sehr lesenswertes Buch eines auch noch calvinistischen (die mit der doppelten Prädestination) Pfarrers über Heilige. Walter Nigg, Große Heilige. Sehr sorgfältig erarbeitet, flüssig geschrieben, ja, nur endet bei Walter Nigg das Leben der Heiligen eben mit dem Tod. Und nach katholischer Sich beginnt es da ja gerade. Wir feiern den Todestag jedes Heiligen nicht, weil früher Geburtstage nicht registriert wurden, sondern weil dieser Tag der Tag der Geburt des Heiligen ist, seiner Geburt am ersten Tag des ewigen Lebens.

Bei Nigg gibt es natürlich auch einen protestantischen Heiligen, nämlich Gerhard Tersteegen. Aber der Versuch, nun zu definieren, was das denn ist, ein protestantischer Heiliger, scheitert der große Schriftsteller Nigg, muß Nigg scheitern, denn schon nach wenigen mühevollen Sätzen gesteht Nigg ein, daß allenfalls die Hoffnung besteht, daß die Protestanten sich die "Idee des Heiligen" eines Tages zu eigen machen. "Wenn an Stelle des langjährigen Übersehens ein neues Verstehen jener Gestalten, die innerhalb des Protestantismus das Leben von Heiligen geführt haben, treten würde, könnte sich dies nicht anders denn als zweiter Frühling auswirken." (Walter Nigg, Der Heilige im Protestantismus)

Nun frage ich mich allerdings, als als Lutheraner getaufter, was denn der erste Frühling gewesen sein soll, wo ich rückblickend eigentlich immer nur Herbst und Winter sehe, aber über den zweiten Frühling des Protestantismus muß man sich angesichts solcher "Bischöfe" eigentlich keine Gedanken machen.

str - 25. Jan, 09:21

Johannes,

"Und nach katholischer Sich beginnt es da ja gerade. Wir feiern den Todestag jedes Heiligen nicht, weil früher Geburtstage nicht registriert wurden, sondern weil dieser Tag der Tag der Geburt des Heiligen ist, seiner Geburt am ersten Tag des ewigen Lebens."

Nunja, es gibt diesen Ausdruck "dies natalis" zwar, aber das alles ist theologisch nicht durchdacht und auch nicht haltbar.

Wiedergeburt zum ewigen Leben gibt es nur eine - und das ist die Taufe. Wenn das Leben eines Heiligen irgendwann beginnt, dann dann.

Der Todestag eines Heiligen wird deshalb begangen, weil die Heiligenverehrung von den Märtyrern herrührt und das Martyrium eben einen Sieg über unser aller Feind darstellt. Aber der Tod ist nicht "erster Tag des ewigen Lebens".

Nicht sterben ist das Ziel, nicht das aus dieser Welt kommen. Mit dem Tod beginnt kein Leben, sondern durch den Tod hindurch geht es weiter.

Und auch die Heiligen im Himmel sind noch nicht am letzten Ziel, so lange die Welt noch unerlöst ist. Auch die Heiligen im Himmel warten inständig auf die Wiederkunft des Herrn.
Imrahil (Gast) - 25. Jan, 23:10

Genau das hab ich mir auch schon gedacht.
ElsaLaska - 25. Jan, 23:16

Ahja, str, Du hattest es ja auch erwähnt. Das war aber nicht die Quelle, die ich meinte, als ich in dem "Binnenkatholischen Posting" nachfragte. Aber es brachte mich wieder darauf.
Danke.
(Die Aussage: Auch die Heiligen warten auf die Wiederkunft des Herrn).

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