Mein Syrien
Rosenmarmelade. Es war in Homs, im Hotel, da gab es einmal diese paradiesisch schmeckende Rosenmarmelade. Aufs gebutterte Fladenbrot. Und in Halab, Aleppo, hat mir ein fliegender Händler vor der Festung ein wunderschön gemustertes Seidentuch verkauft. In den Farben Rot-Weiß-Schwarz.
Und schauen Sie hier, sagte er, diese Qualität! Er zog sich einen Ring vom Finger. Sie erkennen die Qualität eines erstklassigen Seidentuches daran, dass es so fein gewebt ist - Sie können es, egal welche Größe - durch Ihren Fingerring ziehen! Sprach's und zog vor meinen Augen das feine Gewebe durch den Ring.
Ich hab es, nach angemessenem Gefeilsche natürlich, gekauft und niemals mehr eine feinere und kühlere, geschmeidigere und hauchzartere Seide gefunden als diese.
Gegenüber der Festung ein Café. Dort saßen nur Männer mit Wasserpfeifen und Teegläsern vor sich. Frauen gehen nicht ins Café. Aber ich hatte Durst. Mein Begleiter, der fließenderes Arabisch sprach als ich, kam ins Gespräch mit einem jungen Mann. Immer waren die Menschen so interessiert: Wo kommt ihr her, darf ich euch einladen, erzählt von eurem Land! Wie heißt ihr? Wie groß ist eure Familie? Warum reist ihr allein? Habt ihr kein Heimweh?
Ich bot dem jungen Syrer eine Camel-Zigarette an. Doch der lehnte höflich ab. Gut, denke ich. Dann nicht.
Mein Begleiter fixierte mich tadelnd, als ich die Packung zurückzog. Er zischte zwischen den Zähnen: Nochmal anbieten!
Ich also zum Syrer: Möchtest du wirklich keine Zigarette? Oh nein, wedelte der junge Syrer mit Händen und Füßen. Okay. Schulterzucken meinerseits. Packung wieder zurückgezogen.
Mein Begleiter stampft diskret aber wahrnehmbar mit dem Fuß auf: DREIMAL anbieten!
Ich: Wieso denn, ich komme mir ja JETZT schon total blöd vor!
Er: BIETE NOCHMAL AN.
Ich - zum Syrer: Hm. Möchten Sie wirklich keine Zigarette annehmen? Es wäre mir eine Freude.
Und laufe im Gesicht rot an, weil ich die nächste Ablehnung schon erahne und fürchte.
Der junge Syrer: Oh, aber das ist sehr liebenswürdig von Ihnen, vielen Dank. Möge Gott Sie segnen und stört es Sie, wenn ich vielleicht noch eine zweite für meinen Vater mitnehme?
Solche Sachen lernte ich in Halab, Aleppo, das heute nicht mehr mein Halab ist, und um das ich heute weine: Seidentücher durch Ringe ziehen und Geschenke immer dreimal anbieten, aus Gründen der Höflichkeit.
Und schauen Sie hier, sagte er, diese Qualität! Er zog sich einen Ring vom Finger. Sie erkennen die Qualität eines erstklassigen Seidentuches daran, dass es so fein gewebt ist - Sie können es, egal welche Größe - durch Ihren Fingerring ziehen! Sprach's und zog vor meinen Augen das feine Gewebe durch den Ring.
Ich hab es, nach angemessenem Gefeilsche natürlich, gekauft und niemals mehr eine feinere und kühlere, geschmeidigere und hauchzartere Seide gefunden als diese.
Gegenüber der Festung ein Café. Dort saßen nur Männer mit Wasserpfeifen und Teegläsern vor sich. Frauen gehen nicht ins Café. Aber ich hatte Durst. Mein Begleiter, der fließenderes Arabisch sprach als ich, kam ins Gespräch mit einem jungen Mann. Immer waren die Menschen so interessiert: Wo kommt ihr her, darf ich euch einladen, erzählt von eurem Land! Wie heißt ihr? Wie groß ist eure Familie? Warum reist ihr allein? Habt ihr kein Heimweh?
Ich bot dem jungen Syrer eine Camel-Zigarette an. Doch der lehnte höflich ab. Gut, denke ich. Dann nicht.
Mein Begleiter fixierte mich tadelnd, als ich die Packung zurückzog. Er zischte zwischen den Zähnen: Nochmal anbieten!
Ich also zum Syrer: Möchtest du wirklich keine Zigarette? Oh nein, wedelte der junge Syrer mit Händen und Füßen. Okay. Schulterzucken meinerseits. Packung wieder zurückgezogen.
Mein Begleiter stampft diskret aber wahrnehmbar mit dem Fuß auf: DREIMAL anbieten!
Ich: Wieso denn, ich komme mir ja JETZT schon total blöd vor!
Er: BIETE NOCHMAL AN.
Ich - zum Syrer: Hm. Möchten Sie wirklich keine Zigarette annehmen? Es wäre mir eine Freude.
Und laufe im Gesicht rot an, weil ich die nächste Ablehnung schon erahne und fürchte.
Der junge Syrer: Oh, aber das ist sehr liebenswürdig von Ihnen, vielen Dank. Möge Gott Sie segnen und stört es Sie, wenn ich vielleicht noch eine zweite für meinen Vater mitnehme?
Solche Sachen lernte ich in Halab, Aleppo, das heute nicht mehr mein Halab ist, und um das ich heute weine: Seidentücher durch Ringe ziehen und Geschenke immer dreimal anbieten, aus Gründen der Höflichkeit.
ElsaLaska - 24. Apr, 21:15