Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



elsalaska[at]tiscali[punkt]it

Aktuelle Veröffentlichungen

"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


il cinguettio

ufficio

Du bist nicht angemeldet.

Tahani al-Gebali beim Meeting in Rimini!

>>Die Vizepräsidentin des Obersten Verfassungsgerichts in Ägypten, Tahani al-Gebali, hat die Absetzung von Präsident Mohamed Mursi als eine unvermeidliche Notmaßnahme bezeichnet. Das sagte Gebali am Freitagabend beim italienischen Katholikentreffen der Bewegung „Comunione e Liberazione“ in Rimini. „Wir konnten nicht zulassen, dass Ägypten in die Hände von religiösen Extremisten fällt. Wir wollen einen modernen Staat“, betonte Gebali. Ihr tue es weh, dass viele westliche Medien behaupten, es sei ein Putsch gewesen. Die Wahrheit sei vielmehr, dass die Armee dem Willen von 40 Millionen nachgekommen sei, die sich gegen Mursi ausgesprochen hätten. (kap)<<

via Radio Vatikan
Fidelis (Gast) - 25. Aug, 14:37

"Die Wahrheit sei vielmehr, dass die Armee dem Willen von 40 Millionen nachgekommen sei, die sich gegen Mursi ausgesprochen hätten."

Auf welche Quelle bezieht sich die Frau denn bei dieser Behauptung, 40 Millionen seien gegen Mursi gewesen?

Und wann werden denn nun endlich freie Neuwahlen stattfinden? Dann wird man doch sehen, wen das Volk nun will.

Und wird nach den Neuwahlen dann endlich der demokratische Wille des Volkes von der Armee akzeptiert, wenn die Muslimbrüder wieder gewinnen würden?

Bei den Parlamentswahlen 2012 hat das Bündnis der Muslimbrüder 38% der Stimmen bekommt. Zweitstärkste Kraft waren die Salafisten mit 28%.

Das heisst 66% der Wähler haben islamistisch gewählt. Die Islamisten haben zusammen eine 2/3-Mehrheit im Parlament.

Offenbar hat die grosse Masse der Ägypten ganz einfach eine islamtistische Gesinnung und wünscht sich einen islamistischen Staat und eben keinen säkular-liberalen Staat.

Taras Sirko - 25. Aug, 15:30

Das Wahlergebnis für die Moslembrüder, 38 Prozent, sind gleichbedeutend mit 13 Millionen Stimmen, das Ergebnis der Salafisten, 28 Prozent, entpricht 9,5 Millionen Stimmen. Das sind zusammen 22,5 Millionen Stimmen. Die anderen Gruppierungen, die sich zur Wahl gestellt hatten, verfügten vor einem Jahr über keinerlei Organisation und konnten sich auch nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Daher gingen rund die Hälfte der Ägypter gar nicht erst wählen, weil sie niemanden zum wählen hatten.

Die ägyptischen Salafisten sind im Gegensatz zur Muslimbruderschaft verhandlungsbereit, akzeptieren einen säkularen Staat (der ohnehin muslimisch geprägt bleiben wird), sitzen mit den Säkularen an einem Tisch und sind keine Partner der Muslimbrüder, sondern deren Widersacher. Islamist ist nicht gleich Islamist.

Woher eine ägyptische Verfassungsrichterin die Zahlen hat? Die lebt dort und hat eine maßgebliche Position inne. Woher aber hast du deine Zahlen? Mit Prozenten, wie oben dargestellt, kannst du die Gesamtsituation ohnehin nicht beschreiben, weil eben rund die Hälfte der Ägypter in deiner Rechnerei überhaupt nicht auftaucht, sondern nur die damaligen Wähler. Gemäß aller Aussagen aus dem Land selbst sind gut zwei Drittel der Ägypter gegen die Muslimbrüder. Auch die Salafisten.

Der großen Masse der Ägypter der Anhängergschaft zu einer radikalen Form des Islam, des Islamismus, zu bezichtigen, ist mal wieder eine 'reife' Leistung. Langsam wird es echt peinlich. Die Ägypter sind nicht auf die Straße gegangen, um von einer Despotie in die nächste zu geraten, sondern wollen einen Staat, in dem Religion ebenso eine Rolle spielt wie die Menschenrechte. Die Muslimbrüder stehen dagegen, die wollen einen 'Gottesstaat', der die Menschenrechte nicht berücksichtigt, sondern einzig und allein im Rahmen der Scharia agiert. Und eben das, Fidelis, will die große Masse der Ägypter nicht.
Fidelis (Gast) - 25. Aug, 15:52

Es sind bei der letzten Parlamentswahl viele Parteien angetreten. Liberale Parteien, sozialdemokratische Parteien, linke Parteien, nationalliberale Parteie, gemäßigte islamische Parteien.....da war genug Auswahl für die Bürger.

Die Wähler haben zu 2/3 islamistische Parteien gewählt und eben nicht die linken, liberale, säkularen Parteien, die auch zur Wahl standen.

Die Salafisten streben übrigens einen islamischen Gottesstaat wie in Saudi-Arabien an, also die Scharia als Rechtsgrundlage und eine salafistische Auslegung des Islam als Staatsreligion.

Aber ok, wenn du sämtlich Wahlen in Ägypten seit der Revolution 2011 als nicht bindend ansieht...

Warum macht man dann nun nicht faire, freie Neuwahlen?

Die Armee soll alle Muslimbrüder sofort freilassen und sofort aufhören ihre Mitglieder zu verfolgen und zu ermorden.

Es soll völlig Pressefreiheit und Demonstrationsfreiheit herrschen, damit ein fairer Wahlkampf möglich ist.

Und dann macht man Ende des Jahres Parlamentswahlen und Präsidentschaftswahlen.

Und das Ergebnis wird dann ohne wenn und aber als demokratischer Wille des Volkes akzeptiert, auch wenn die Muslimbrüder oder ein islamistisches Lager wieder gewinnt.

Aber das scheint ja nicht der Plan der aktuellen Militär-Junta zu sein. Die wollen wohl die Muslimbrüder jetzt liquidieren, damit bei der nächsten Wahl dann das Ergebnis herauskommt, was die Armee will.

Armee-Chef al-Sisi hat ja schon angekündigt für die Präsidentschaftswahl zu kandidieren. Der neue Mubarak.
Taras Sirko - 25. Aug, 16:01

Du willst einfach das Wesentliche nicht sehen. Demokratisch gewählt zu sein, ist nicht gleichbedeutend mit Demokratie. Ansonsten wäre das Dritte Reich eine Demokratie gewesen. Ein Land, in dem die Menschenrechte nicht geachtet werden, kann auch dann nicht demokratisch sein, wenn das Parlament frei gewählt wurde, aber ansonsten keinerlei Elemente, die eine Demokratie ausmachen, vorhanden sind. Dies wäre eine Ochlokratie, und die ist negativ bewertet. In den USA gibt es die Wahlmänner (und -frauen) deshalb, um notfalls eine Ochlokratie verhindern zu können, in dem man anders stimmt als die Mehrheit.

Ich kann hier gewiss nicht für Generaloberst al-Sisi sprechen. In der gegenwärtigen Situation wäre eine Parlamentswahl nur sehr schwer realisierbar, da sich das Land in völliger Unordnung befindet. Ich denke, hier ist auch nicht der Ort für Forderungen an die ägyptische Übergangsregierung, denn die liest hier nicht mit.

Aber mal ehrlich: Eine gewählte Muslimbruderregierung, die Minderheiten verfolgt und diskrimiert, wäre für dich okay, ein gewählter Präsident al-Sisi hingegen nicht? Wie passt das?

Und da du Mubarak erwähnst - er hat auch noch zahlreiche Anhänger, die nicht gewählt haben, weil ihr Idol im Gefängnis saß und deshalb nicht gewählt werden konnte. Und zu Saudi-Arabien: das Land unterstützt die Übergangsregierung, hat aber nicht die Muslimbrüder unterstützt.
Gerd (Gast) - 26. Aug, 11:12

@Fidelis

>>Und das Ergebnis wird dann ohne wenn und aber als demokratischer Wille des Volkes akzeptiert, auch wenn die Muslimbrüder oder ein islamistisches Lager wieder gewinnt.<<

Wenn in Ägypten Kirchen abgefackelt werden, ist das also der demokratische Wille des Volkes? Oder anders gefragt: Was erdreisteten sich die Amerikaner, Engländer, Kanadier und die Russen, vor 70 Jahren den demokratischen Willen des deutschen Volkes, nämlich ihren geliebten Führer, anzugreifen? Oder nehmen wir mal an, der demokratische Wille des Volkes ist die Fidelis dieser Welt zum Schweigen zu bringen?
Imrahil (Gast) - 26. Aug, 17:15

Es ist halt eine Definitionsfrage von Demokratie. Man müßte hier ersteinmal Erörterungen darüber betreiben, was man bitte genau unter Demokratie versteht. Daß hier der liebe @fidelis einen Punkt hat, braucht dabei gar nicht abgestritten zu werden.

Andererseits könnte genauso behauptet werden, daß die Einfrierung des Wahlergebnisses für die Dauer einer Legislaturperiode, ungeachtetdessen daß sich die Mehrheitsmeinung des Volkes ändern könnte, an sich eine undemokratische Maßnahme sei.

Die Diskussion leidet freilich daran, daß das Wort "Demokratie" heute nicht ein neutrales Wort zur Beschreibung einer Staatsform ist, sondern einen moralischen Charakter angenommen hat.

Im Jahre 1933 hätte Reichspräsident Generalfeldmarschall v. Hindenburg den Reichskanzler General v. Schleicher diktatorische Vollmachten übertragen, die NSDAP verbieten, den Reichstag auflösen, Neuwahlen auf unbestimmte Frist vertagen (dies aber nicht als einen Vorwand) und die Ordnung mit Hilfe der Reichswehr sicherstellen müssen. Dabei, jawohl, hätte dieselbe eine etwa zu erwartende Rebellion der SA auch mit Waffengewalt niederschlagen sollen.

(Für das Niederschlagen gelten die Schranken der gerechten Kriegsführung.)

Wir alle wissen, daß der Reichspräsident es damals vorzog, verfassungsmäßig und demokratisch zu handeln.

Ich würde allerdings persönlich nicht bestreiten, daß das letztere Vorgehen verfassungsbrechend und undemokratisch gewesen wäre.
Taras Sirko - 26. Aug, 17:41

Aus der Wikipedia:
»Demokratie ist ein politisches System, bei dem das Volk eine wesentliche, mitbestimmende Funktion einnimmt. Typische Merkmale einer Demokratie sind freie Wahlen, das Mehrheitsprinzip, die Respektierung politischer Opposition, Verfassungsmäßigkeit und Schutz der Grundrechte (bzw. nur den Staatsbürgern vorbehaltenen Bürgerrechte) und Achtung der Menschenrechte.«

Das Problem an dieser Debatte ist die Verengung der politischen Systeme auf ganze zwei: Demokratie und Diktatur. Es gibt aber derer mehr. Unter der Herrschaft Mursis fehlten übliche Elemente einer tatsächlichen Demokratie, nämlich die Respektierung der politischen Opposition, der Schutz der Grundrechte und die Achtung der Menschenrechte. Ägypten war unter den Muslimbrüdern eine Ochlokratie, eine 'Pöbelherrschaft', also das negative Gegenstück der Demokratie, in der allein der Wille einer gegenwärtigen Mehrheit zählt und die die Belange von Minderheiten nicht berücksichtigt.

Eine bloße Mehrheitenherrschaft (die es in Ägypten nur als Ergebnis der Wahl gab, aber nie als Willensbildung ALLER Ägypter) ist nun mal keine Demokratie. Es fehlen wesentliche Elemente. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
clamormeus (Gast) - 26. Aug, 18:01

@Imrahil

Dein Beispiel trifft es auf den Punkt: die Frage, ob Tyrannen formal rechtmäßig an die Macht kamen oder nicht, ob in einer Demokratie oder einem anderen Herrschaftssystem, kann doch wohl bitte nicht das einzige, noch nicht mal das Entscheidende sein! (obwohl sie natürlich etwas Gewichtiges ist).

Außerdem finde ich, es ist eine gewagte These davon auszugehen, daß im Falle der Demokratie alle Wähler der Regierungspartei eine Hinwendung dieser Regierung zur Tyrannei auch gewollt und gebilligt hätten.

Im Fall Ägypten stand z.B. in keinem Wahlprogramm der MB: wir werden massenhaft christliche Kirchen abfackeln, plündern, vergewaltigen u.s.w.
ElsaLaska - 26. Aug, 00:09

Schön.

Schön, dass hier auf diesem Blog Leute mitreden, die anscheinend weitaus besser informiert sind, als die Vizepräsidentin des obersten Verfassungsgerichtes Ägyptens.
Bemerkenswert.

clamormeus - 26. Aug, 01:08

@Fidelis - mir graut vor Dir

Wenn eine mehrheitliche gewählte Regierung entgegen ihrer Wahlaussagen noch dazu, beschließt, diverse Minderheiten zu entrechten bis liquidieren, und dreißg bis vierzig Millionen Ägypter auch dagegen offen protestieren, dafür gibt es Zeugnisse glaubwürdiger ägyptischer Muslime, Säkularer und Christen, dann Du kommst Du an und sagst "Mehrheit ist Mehrheit", böse antidemokratische Putschisten?

Ich fasse es nicht!

Fidelis (Gast) - 26. Aug, 21:40

@Clamormeus

Wo gibt es denn einen seriösen Beleg dafür, dass angeblich 30 - 40 Millionen Ägypter gegen Mursi demonstriert hätten?

Und ich sehe auch nicht, wo in einem Jahr Mursi-Präsidentschaft zigtausende Menschen angeblich liquidiert worden sein sollen.

Aber gut, ich stelle einfach nur an dich die Frage, wie es nun weitergehen soll in Ägypten.

Bist du für Neuwahlen oder bist du für eine dauerhafte Militärdiktatur in Ägypten?

Und falls du für Neuwahlen bist, soll das Ergebnis der Neuwahl dann endlich als demokratisch legitimierter Volkswille akzeptiert werden, auch wenn die Islamisten wieder die Wahl gewinnen?

Oder willst du dann so lange wählen lassen, bis dir irgendwann das Ergebnis gefällt?

Dann kann man sich das mit der Demokratie ja auch gleich sparen, wenn nach jeder Wahl die neugewählte Regierung sofort wieder weggeputscht wird.
Taras Sirko - 26. Aug, 21:56

Nichts für ungut,

Fidelis, aber vermutlich könnten noch eine Million Leute sagen, dass bis zu 40 Millionen Ägypter gegen die Mursi-Ochlokratie demonstriert haben, du würdest es nicht glauben wollen. Daher schlage ich vor, du fliegst mal kurz nach Kairo und zählst einfach nach.
Fidelis (Gast) - 26. Aug, 22:17

Eine seriöse Quelle würde ich schon akzeptieren, Taras Sirko. ;-)

Dass es Massenproteste in Kairo gab, bestreite ich nicht. Es mögen vielleicht 100.000 oder 500.000 oder meinetwegen auch 1 Mio. gewesen sein.

Das ist nichts ungewöhnliches in einer Demokratie, siehe Massenproteste in Frankreich gegen Hollande, in USA gegen Obama usw.

Übrigens Kairo ist keine Hochburg der Muslimbrüder. Die haben ihre meisten Anhänger auf dem Land und in einigen anderen Städten.

Aber dass 40 Mio. Ägypter, also gut die Hälfte des ganzen Volkes auf der Strasse waren, dafür habe ich noch keine seriöse Quelle gesehen.

Unter Mursi konnten die Menschen wenigstens frei demonstrieren. Die Muslimbrüder, die heute gegen die Militärjunta demonstrieren, werden von der Armee regelrecht abgeschlachtet.
Taras Sirko - 26. Aug, 22:23

Taras reicht.

Bisher haben alle, aber auch wirklich alle, die damit zu tun haben, von rund 30 Millionen gesprochen. Die 40 Millionen kommen nicht von mir, ich kenne nur die Zahl 30. Diese Angabe kommt von Muslimen, Christen, Säkularen, Medien, Übergangsregierung, allen möglichen Gruppierungen.

Auch besagen alle Quellen, dass zwei Drittel der Bevölkerung gegen die Muslimbrüder sind. Klar, da sind auch andere islamistische Gruppen, wie die Salafisten, enthalten, aber das ändert nichts an der Tatsache des verlorenen Rückhalts der Bruderschaft. Es ist doch schon bezeichnend, wenn selbst andere islamistische Organisationen sich gegen die Muslimbrüder wenden. Es ist halt so, dass die Mursi-Regierung durch ihr Handeln zahllose Anhänger eingebüßt hat. Gerade auf dem Land hat man aus sozialen Erwägungen heraus die MB gewählt - und wurde enttäuscht. Ist so. Da kannste noch so mosern ;-)
clamormeus (Gast) - 26. Aug, 22:33

@fidelis

Danke erstmal, daß Du mir nach meiner zuspitzenden Wortwahl antwortest.

Für was ich bin - natürlich nicht für eine dauerhafte Militärregierung - ist schlicht, daß die Ägypter sich zusammenfinden und obsiegen werden, die in aller Unterschiedlichkeit zu einem friedlichen Miteinander entschlossen sind und das schließt nun mal mit ein, daß die rechtliche Verfaßtheit des Landes alle Ägypter gleichermaßen umfaßt, auf deutsch, das Mehrklassenrecht der Scharia muß weg.

Die 30- 40 Millionen kann ich natürlich nicht beweisen, ich bin dabei auf persönliche Glaubwürdigkeiten angewiesen, und wenn das, was christliche Vertreter sagen auch von Muslimen und Säkularen bekräftigt wird, habe ich erst recht keinen Grund, daran zu zweifeln.

Ich habe mehrfach Vorträge von orthodoxen Kopten hier erleben dürfen, und ich weiß eines: die lügen nicht.

Von zigtausenden Opfern hab ich nicht gesprochen, aber all das das, was sich nach dem Militäreingreifen im Exzeß beschleunigt hat, lief schon kurz vor der Wahl. und auch unter der Regierung Mursi gesteigerter als zuvor weiter: Anschläge auf Kirchen, Wohnungen, Geschäfte, Entführungen koptischer Mädchen, Vergewaltigungen, Morde. Und bitte, halte Dir das mal vor Augen: das alles geschieht, und Du weißt: wenn Du versuchst, irgendwie rechtlich dagegen vorzugehen, wird es nur noch schlimmer.
Taras Sirko - 26. Aug, 22:33

Also ...

>>Die BBC beschrieb die Zahl der Demonstranten gegen die Moslembrüder als „die höchste in einem politischen Ereignis in der Geschichte der Menschheit.“<< Quelle: http://www.wsws.org/de/articles/2013/07/04/egyp-j04.html

Und hier ein Eindruck per Video: https://www.youtube.com/watch?v=Vux_-vJvHww&feature=youtube_gdata_player
Fidelis (Gast) - 26. Aug, 22:38

Die Zahlen von 30 - 40 Millionen Demonstranten kommen ausschliesslich von den bekennenden Mursi-Gegnern.

Bei wikipedia steht:

"Kreisen der Armee hieß es, es könnten landesweit bis zu 14 Millionen Menschen an den Protesten teilgenommen haben. Allein auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo hatten sich mehr als eine halbe Million Menschen versammelt."

Also selbst die Armee, die Grund genug hat die Zahlen zu übertreiben um ihren Putsch zu rechtfertigen, geht höchstens von 14 Millionen aus.

Die Wahrheit liegt dann wohl irgendwo im unteren Millionenbereich, die landesweit gegen Mursi demonstriert haben.

Genauso viele demonstrieren aktuell gegen die Militärjunta und werden deshalb von der Armee niedergemetzelt.

Aber nun mal Klartext:

Bist du für Neuwahlen oder nicht?

Bist du für fairen, freien Wahlkampf?

Und bist du bereit das demokratische Ergebnis dann ohne wenn und aber anzuerkennen, auch wenn der Wahlsieger nicht deinem persönlichen Wunsch entspricht?
Fidelis (Gast) - 26. Aug, 22:44

@Clamormeus

Nehmen wir an, es gibt Neuwahlen. Und die Islamisten einigen sich auf einen islamistischen Kandidaten "Mursi 2.0". Und der würde dann die Mehrheit erhalten und wäre demokratisch gewählter Präsident.

Was dann? Wieder Putsch oder was?
Taras Sirko - 26. Aug, 22:45

Was hat denn Ägypten davon, wofür oder wogegen ICH bin? Meinst du, das spielt irgendeine Rolle?

Ich sehe im Moment eher die Möglichkeit eines Bürgerkrieges als die Voraussetzungen für faire und freie Wahlkämpfe. Das ist ja eben das Problem. Die Situation ist viel zu aufgeheizt und muss sich vor Neuwahlen schlicht und ergreifend normalisieren. Das wäre aber nur möglich, wenn man sich an einen Tisch setzt, anstatt weiter aufeinander loszugehen.

In der Wikipedia steht auch, dass 22 Millionen die Petition für Mursis Rücktritt unterzeichnet haben. Das sind neun Millionen Menschen mehr als Mursi Wähler hatte. Über die Anzahl der Demonstranten können wir noch ewig debattieren, die genaue Zahl werden wir nie erfahren. Übereinstimmend sind aber sämtliche Aussagen, dass zwei Drittel der Ägypter die Muslimbrüder nicht mehr wollen.
clamormeus (Gast) - 26. Aug, 23:00

@Fidelis

Okay, wenn Du so fragst, frage ich Dich zurück:

Recht oder Unrecht ist scheißegal, Hauptsache Mehrheit, formale Legitimität? Die SED lag in schlechten Zeiten so bei 99. 4%, der Staat, wie hieß er doch gleich, war formal eine demokratische Republik. Kann man so stehen stehen lassen mit bedingungsloser Akzeptanz einer rein positivistischen Rechtsauffassung.

Lies bitte noch mal Imrahils Kommentar zu 1933.

Oder Taras Sirko.
Fidelis (Gast) - 27. Aug, 00:49

@Clamormeus

Entweder man ist für Demokratie oder eben nicht.

Wenn man für eine Demokratie ist, dann muss man es ertragen, wenn die Mehrheit sich für einen Kandidaten oder eine Partei entscheidet, die einem persönlich nicht gefällt.

Und Fakt ist, dass die Muslimbruderschaft in Ägypten eine Volkspartei ist. Von der Masse ihrer Anhängerschaft ist sie mit der CDU in Deutschland vergleichbar.

Also was würdest du nun vorschlagen?

Freie Wahlen? Ja oder Nein?

Schreib doch mal Klartext, wofür du bist.

Gegenwärtig schlachtet die Militärjunta die Muslimbruderschaft ab, erschiesst ihre Anhänger und verfolgt ihre Funktionäre, verbietet ihre Zeitungen und TV-Sender... ein Parteiverbot steht nun im Raum.

Dieselben kriminellen Schergen aus dem alten Mubarak-System sitzen jetzt wieder an den Schalthebeln der Macht.

Also wie stehst du dazu?

Militärdiktatur a la Mubarak?

Oder Demokratie mit der Möglichkeit, dass die Muslimbruderschaft nach der Neuwahl wieder den Präsidenten und stärkste Kraft im Partlament stellt?
clamormeus (Gast) - 27. Aug, 01:15

Ich hab doch "Klartext" geschrieben, Du drückst Dich rum:

Darf irgendeine Mehrheit beschließen, daß Christen keine Rechte gegenüber Muslimen haben, christliche Mädchen Sexsklavinnen sind, Kirchen niedergebrannt werden?

Ja oder nein?

Und auch nochmal: was sagst Du zu 1933, Hindenburg war doch in Deiner Lesart ein lupenreiner Weimarer Demokrat?
Ebenso wie Honnecker ein legitim gewählte Regierungschef, mitt 99 komma irgendwas Prozent. Ja? Nein?
Imrahil (Gast) - 27. Aug, 03:07

>>Entweder man ist für Demokratie oder eben nicht.

Lieber @fidelis, nicht daß das wichtig wäre, aber es gibt überhaupt nur drei Dinge, für die ich bedingungslos bin:
1. das Wahre,
2. das Gute,
3. das Schöne.

(Man lasse mir das jetzt als rhetorisch durchgehen. Ob es nicht etwas anderes auch noch gibt, möchte ich nicht formell aussagen... nur meinen Punkt machen.)

Ich lehne es grundsätzlich ab, irgendetwas zu vergötzen - auch die Demokratie, jawohl auch die.

Jemanden, der "das demokratische Ergebnis dann ohne wenn und aber anerkennt, auch wenn der Wahlsieger nicht seinem persönlichen Wunsch entspricht", kann ich nicht ernstnehmen. Die Demokratie besteht gerade darin, daß jeder für seinen "persönlichen Wunsch" kämpft, und dazu muß man so einen Standpunkt erst einmal haben!

Wenn man dann verloren hat, dann kann man - ich spitze zu und lasse moralischen Frage à la Gehorsamspflicht, die aber gegenüber einem Monarchen ebenso besteht (gell?), mal aus dem Spiel, denn das sind dann ziemlich kasuistisch zu entscheidende Detailfragen, die hier zur grundsätzlichen Sache im Ergebnis schon allein deswegen nichts tun, weil der Gehorsam fast immer auch das Bequemere ist - immer noch entscheiden, ob Aushalten oder Rebellion das ist, was zu tun ist. Aber das erste Menschenrecht und eines, das gegenüber weltlichen Autoritäten immer besteht, ist innerlich "Nein" sagen zu dürfen! Wo dieses nicht besteht, braucht man von Freiheitseinschränkungen gar nicht mehr zu reden, sondern ist die Freiheit samt und sonders und ausnahmslos vor die Hunde gegangen!

Es ist mir persönlich ganz wurscht, ob jemand, der zu mir "Deine Freiheit besteht gerad darin, daß Du zu dem 'ja' sagen darfst, was ich sage", sagt sich "Mehrheit" nennt und ob das ganze dann als Demokratie zu bezeichnen ist, das sind Definitionsfragen. Dagegen bin ich egal wie's heißt.

Wikiquote hat da noch was: "Die Demokratisierung der Gesellschaft ist der Beginn der Anarchie, das Ende der wahren Demokratie. Wenn die Demokratisierung weit genug fortgeschritten ist, dann endet sie im kommunistischen Zwangsstaat." (FJS)

Das waren wohlgemerkt alles grundsätzliche Bemerkungen. Zur konkreten Sache kann ich nicht viel sagen.

Was soll passieren? Tja. Neuwahlen? Warum nicht. Vielleicht mit Verzögerzung. Parteiverbot? Mag sinnvoll sein. Ist was relativ normales, wir ziehen das für die Nazis auch durch und haben es darüberhinaus auch für die Kommunisten gemacht. In Frankreich lebt auch noch ein König. Ich habe wirklich keine Ahnung.

Jedenfalls aber rechtfertigt das Erfüllen eines formalen Demokratiebegriffs kein Opfer am (Natur-)Recht.
Taras Sirko - 27. Aug, 11:27

Fidelis, auch wenn man grundsätzlich für eine Demokratie ist, muss man weder eine Ochlokratie noch einen 'Gottesstaat' ertragen, schon gar nicht herbeiwünschen, weil beides nun mal keine Demokratien sind. Eine Demokratie besteht doch nicht aus der reinen Wahl eines Parlaments und eines Präsidenten, nach der die Mehrheit die Minderheiten diskriminiert oder ausrottet. Das ist eher eine Diktatur des Mobs.

Ehrlich mal, wäre Deutschland denn aus deiner Sicht noch eine Demokratie, wenn die Mehrheit beschließt, die Juden und Muslime aus dem Land zu jagen oder ihre Gebetshäuser abzubrennen oder ihnen die Grund- und Bürgerrechte zu entziehen?
Fidelis (Gast) - 27. Aug, 16:43

@Clamormeus

"Ich hab doch "Klartext" geschrieben"

Nein hast du nicht. Du drückst dich um die Frage, was deiner Meinung nach in Ägypten geschehen soll, wenn bei der Neuwahl wieder die Muslimbruderschaft und die Salafisten die mit Abstand stärksten politischen Kräfte werden und ein "Mursi 2.0" zum neuen Präsidenten gewählt wird?

Bist du dann für Akzeptanz des demokratischen Wahlergebnisses?

Oder bist du immer wieder für Putsch, so lange bis säkulare Liberale an die Macht gewählt werden?
Fidelis (Gast) - 27. Aug, 16:50

@Taras

"Fidelis, auch wenn man grundsätzlich für eine Demokratie ist, muss man weder eine Ochlokratie noch einen 'Gottesstaat' ertragen, schon gar nicht herbeiwünschen, weil beides nun mal keine Demokratien sind."

Natürlich sind das Demokratien. Solange es möglich ist den amtierenden Präsidenten abzuwählen und solange Mehrheiten im Parlament sich durch Wahlen verändern können, ist das eine Demokratie.

Mursi hätte ja auch bei der nächsten Wahl ganz normal abgewählt werden können. Das wäre überhaupt kein Problem gewesen, wenn das Volk ihn nicht mehr gewollt hätte.

Stell dir mal vor, 95% der Deutschen wären Katholiken. Und davon würden 3/4 eine theokratisch-katholische Form der Demokratie wollen und würden mehrheitlich einen romtreuen Katholiken zum Präsidenten wählen, der Mitglied einer katholischen Partei ist, die einen katholischen Staat mit katholischer Staatsreligion fordern würde.

Und nun willst du mir erzählen, das würdest du voll ablehnen und lieber eine säkulare Militärdiktatur befürworten, als eine stark katholisch geprägte Demokratie?
Taras Sirko - 27. Aug, 17:26

@Fidelis

Der Kernproblempunkt zwischen unseren verschiedenen Betrachtungen ist die Beschreibung einer Demokratie. Du meinst, es würde ausreichen, wenn man ein Parlament wählen und bei der nächsten Wahl abwählen kann und während der Legislatur die Gewählten schalten und walten können wie sie wollen. Das ist aber eine Ochlokratie.

Eine Ochlokratie ist das Gegenteil einer Demokratie, eine negative Volksherrschaft des Eigennutzes, wie eben ein gekrönter Tyrann das Gegenteil einer Monarchie ist. Demokratie ist immer auch eine Herrschaftsform des Gemeinnutzes. Mursi hat aber nichts dergleichen getan, um den Gemeinnutz zu fördern, sondern hat den Weg in Richtung des islamistischen Staates gewählt.

Wenn die angenommenen drei Viertel der imaginären 95 Prozent Katholiken in Deutschland eine theokratisch-katholische Staatsform fordern, ist es die Forderung nach einer Theokratie, die keine Demokratie ist. Also würde ich mich gegen diese Staatsform ebenso wenden wie gegen eine ungerechtfertigte Militärdiktatur.

Wie muss ich mir denn eine theokratisch-katholische Demokratie vorstellen? Sorry, das ist ja eben dein Denkfehler, man lebt entweder in einer Demokratie, die durchaus eine Staatskirche haben kann (Malta, Monaco, einige skandinavische Länder haben sie), oder man lebt in einer Theokratie, in der die Priester als alleinherrschende Kaste regieren (im Islam wären das ein Kalifat, ein Imamat oder ggf. ein Emirat).
Imrahil (Gast) - 27. Aug, 17:40

>>Stell dir mal vor, 95% der Deutschen wären Katholiken. Und davon würden 3/4 eine theokratisch-katholische Form der Demokratie wollen und würden mehrheitlich einen romtreuen Katholiken zum Präsidenten wählen, der Mitglied einer katholischen Partei ist, die einen katholischen Staat mit katholischer Staatsreligion fordern würde.

Das wäre hervorragend.

Es gäbe freilich in so einem Staat (zumal wenn die katholiken auch noch praktizierend und wohlinformiert sind) normalerweise keine katholische Partei, mangels Notwendigkeit. Die Bildung einer eigenen Partei ist bei den Katholiken historisch immer nur eine halbe Notwehrmaßnahme gewesen.

Tjajaja... man darf halt nicht Dinge für gleich erklären, die es nicht sind, etwa das katholische Christentum mit dem strikten Islam.

Von einem katholischen Staat hat kein Mensch etwas zu befürchten.
Taras Sirko - 27. Aug, 17:55

>>Von einem katholischen Staat hat kein Mensch etwas zu befürchten.<<

Das sah Caterina Sforza bestimmt anders :-))
Taras Sirko - 27. Aug, 18:09

Aber ernsthaft:

Ich denke nicht, dass romtreue Katholiken auf Dauer damit zufrieden wären, wenn ihr romtreuer katholischer Präsident das Land in Chaos und Elend führen würde.

Und Mursi hat eben, ferngesteuert von seinen Muslimbrüdern, selbiges getan. Was man von ihm erhofft hatte, gerade soziale Verbesserungen, hat er nicht gebracht, sondern es ging sogar in vielen Fällen immer weiter abwärts.
clamormeus (Gast) - 27. Aug, 19:43

@Fidelis - wer drückt sich?

Es ist zwar völlig wurscht, wie ich mich zu einem rein hypothetischen künftigen Wahlergebnis in Ägypten positioniere:

Ich sagte doch klipp und klar, daß ich nicht bereit bin, eine Tyrannei zu akzeptieren. Ob Monarch, Diktator, oder gewählte Regierung: keiner ist zum Beispiel dazu legitimiert, allen eine Religion aufzuwingen, keiner berechtigt, acht bis sechzehn Millionen christliche Landsleute, je nach Quelle, und weitere Millionen Säkulare zu quasi vogelfreien Outlaws zu entrechten, wenn sie sich weigern.

Sollen bitte die ägyptischen Christen akzeptieren, daß evtl eine mehrheitlich gewählte Regierung beschlossen hat, das man sie massakrieren dürfe?

In Wahrheit bist Du es, der sich vor der Beantwortung dieser Frage rumdrückt: wird Terror und Unrecht dadurch zu Recht, daß ihn eine Mehrheit in Wahlen beschlossen hat? Sind Mord, Vergewaltigung, Raub, Brandschatzung dadurch kein Verbrechen mehr, nur weil eine Mehrheit beschloß, daß man sie an bestimmten Minderheiten juristisch unbelangt begehen darf?

Forderst Du allen Ernstes, daß irgendjemand das zu akzeptieren hätte, unter der Parole: Mehrheit ist Mehrheit?

Es gibt nur eines, was für Ägypten wünschenswert ist: diejenigen, die in Frieden zusammenleben möchten, mögen sich durchsetzen, und eine Rechtsform schaffen, die dies allen garantiert.

Imrahil hat völlig Recht: auch die Demokratie ist kein Fetisch und kein Freibrief für Tyrannei, und gemeuchelte oder vertriebene Gruppen können hat auch nicht bei nächsten Wahl ihr Glück erneut versuchen, gelle?

Auch für die Demokratie gilt: an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Punkt und captcha: lexes
ElsaLaska - 27. Aug, 19:48

Vielleicht sollte man auch mal kurz erwähnen,

dass es sich bei den ägyptischen Christen mehrheitlich um die Ureinwohnerschaft Ägyptens handelt.
Zivilisierte (ob demokratisch oder nicht sei mal dahingestellt) Staaten gehen mit ihren Ureinwohnern ein bisschen anders um.
Ein bisschen anders meint hier: massakrieren sie nicht.

Und nein, das Beispiel USA zählt nicht mehr. Die waren zwar auch mal vehement dabei, haben dann aber die Biege irgendwie noch grade so hinbekommen. Heute haben auch die Ureinwohner ihre Rechte (auch wenn es ihnen subjektiv nicht besonders gut gehen mag.)
clamormeus (Gast) - 27. Aug, 20:16

@Elsa

Guter Punkt!

Und auch war der Beitrag der koptischen Gelehrten bei der heute vielgelobten universitären Hochblüte des Orients (nicht selten, um sie gegen das Christentum auszuspielen) ein herausragender und entscheidender war, auch das soll mal gesagt sein.
Taras Sirko - 27. Aug, 22:52

Nu aba!

Ihr wollt die armen Leute wohl nicht in Reservationen stecken, ausgestattet nur mit Spielcasinos und Feuerwasser?
Fidelis (Gast) - 27. Aug, 23:02

@Taras

Dann ist die Bundesrepublik Deutschland für dich auch keine Demokratie?

Bei uns ist es nämlich genauso, dass Bundestagsabgeordnete auf 4 Jahre gewählt sind und in diesen 4 Jahren abstimmen und parlamentarisch handeln können, wie sie es für richtig halten. Parlamentarier sind hier nur ihrem eigenen Gewissen unterworfen.

Wenn es dem Volk nicht passt, kann es den Abgeordneten nach 4 Jahren aus dem Parlament abwählen.

Wo ist da für dich das Problem?

Präsident Mursi hätte völlig problemlos abgewählt werden können bei der nächsten Präsidentschaftswahl.

Das Volk in Ägypten hätte auch bei der nächsten Parlamentswahl für andere Mehrheitsverhältnisse sorgen können.

Ich verstehe da dein Problem nicht.

@Clamormeus

In Ägypten herrschte unter Mursi aber keine Tyrannei. Es herrschte Demokratie. Mursi war auf Zeit gewählt und hätte vom Volk ohne Probleme abgewählt werden können bei der nächsten Wahl. Genauso hätten die Wähler die Muslimbruderschaft bei der nächsten Parlamentswahl abstrafen können.

Es gab unter Mursi eine Verfassung, die vom Volk in direkter Volksabstimmung angenommen wurde.

In dieser Verfassung stand nichts davon, dass man Christen massakrieren darf oder sonstwas. Christen zu ermorden war unter Mursi genauso eine Straftat wie bei uns in Deutschland auch.

Also bitte erzähl doch nicht so ein Unsinn, als wäre Mursi ein Diktator gewesen, von dem sich das Volk nicht durch Wahlen hätte befreien können. Und als hätte unter Mursi ein Holocaust an den Christen stattgefunden.

Blödsinn. Es gab auch unter Mubarak immer wieder Übergriffe auf Christen. Die gibts übrigens fast überall in der arabischen Welt.
Taras Sirko - 27. Aug, 23:15

@Fidelis

Eine Demokratie ist dann eine Demokratie, wenn die Menschen- und Bürgerrechte geachtet werden. Wahlen sind nur EIN Element einer Demokratie, nicht aber die komplette Herrschaftsform. Nach den Wahlen sind aber die Gewählten dem Gemeinwohl verpflichtet, wogegen die Gewissensentscheidung in keiner Weise spricht.

Wenn ich eine Religions-, Kasten- oder Klassengesellschaft einführe, in der die Einen mehr und die Anderen weniger Rechte innehaben, ist es fraglich, ob man eine Partei wieder abwählen kann. Wer sagt denn, dass es in einem streng islamistischen Ägypten jemals wieder eine Wahl gegeben hätte? Die Scharia, die Mursi mit seiner Verfassung einführen wollte, kennt nur die Wahl von Kalifen und Emiren, und wahlberechtigt sind natürlich ausschließlich Muslime. Kein Problem für dich?
clamormeus (Gast) - 28. Aug, 00:22

@Fidelis

Nein, nein, hundert angegriffene, meist zerstörte Kirchen, ebenso hunderte Wohnungen von Christen, aberdutzende entführte und zwangs"verheiratete" koptische Mädchen, selbst bei Todesopfern von Anschlägen nur dann Prozesse und Verurteilungen, wenn dabei auch Muslime, z.b. als Wachmänner auch getötet wurden, wer kann denn da von Christenverfolgung sprechen. Ein echter Demokrat hat das auszuhalten, kann ja für andere Mehrheiten werben nächstesmal.

Alles in Ordnung, da demokratisch. Die Erde ist eine Scheibe. Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. Und Mursi war kein Diktator. Zig Millionen Ägypter, die die Entmachtung der Muslimbrüder durch die Armee als letzte Zuflucht sahen, sind böse Demokratiefeinde.

Und wer die Mehrheit ist, bestimmt auch, was Rechtsgrundsatz ist, das scheint mir Deine Lesart zu sein. Insofern dürftest Du dann nicht sagen "ist wie bei uns hier auch", denn das deutsche Grundgesetz bindet und beschränkt jede Regierung, und räumt sogar dem Volk ein Widerstandsrecht ein, wenn eine Regierung gegen die fundamentalen Rechtsgrundsätze verstößt. Das GG müßte dann doch in Deinen Augen völlig ademokratisch sein, weil es mehrheitlich legitimierten Regierungen vorschreibt, in welchem Rahmen sich die Legislative zu bewegen hat.

Über Demokratien tiefer zu reden ist hier nicht der Ort, aber eines ist klar: eine Demokratie macht nur Sinn, wenn für alle Einwohner eines demokratischen Staates Rechtsgleichheit besteht, das ist die fundamentalste Voraussetzung und die ist in Ägypten bisher nicht gegeben.
Taras Sirko - 28. Aug, 11:10

Da ich ab '@clamormeus' nicht mehr weiter gelesen habe, ein Nachtrag ...

Nun ist aber gut. Übergriffe auf Christen unter Mubarak gab es auch, ja, aber wesentlich seltener und nicht organisiert. Unter Mubarak wurden auch Straftäter für die gleiche Tat vor Gericht gleich behandelt und nicht gemäß der Religion unterschieden. In Mubaraks Regime spielte die Religionszugehörigkeit keine Rolle. Auch die Muslimbrüder wurden nicht verfolgt, weil sie Muslime waren (sind), sondern weil sie den Aufstand gegen das Regime probten.

Auch wenn es in islamisch geprägten Ländern schon immer Angriffe auf Christen gab, so sind sie dennoch dort am stärksten verbreitet, wo der Islam nicht nur Religion ist, sondern auch staatstragend. Beispiel Mali: Dort konnten vor dem Auftauchen von Ansar Dine, Al-Qaida im Maghreb und andere Gruppen christliche Missionare gefahrlos tätig sein, das Miteinander von Christen und Muslimen funktionierte in aller Regel reibungslos - bis schließlich die Islamisten im Norden die Oberhand gewannen. Dies katapultierte Mali aus dem Nichts, da vorher nie registriert, binnen Jahresfrist in die 'Top Ten' des Weltverfolgungsindex von Open Doors.

Fidelis, Recht haben zu wollen ist das Eine, aber nun auch noch die Verfolgung von Christen als Normalität hinzustellen, weil es eben in islamisch geprägten Gesellschaften üblich ist, ja sogar demokratisch ist, finde ich ziemlich indiskutabel.

Du fragst ständig, wo unser Problem ist. Wo wäre denn - entsprechend deiner Aussagen - das Problem, wenn die weltweite katholische Mehrheit der protestantischen Minderheit die Ausübung ihrer Gottesdienste untersagt, deren Kirchen niederbrennt, deren Angehörigen das Recht auf Gleichberechtigung abspricht, sie aus dem öffentlichen Leben verbannt und notfalls mit psychischer, physischer und sogar sexueller Gewalt gegen sie vorgeht?

Das wäre doch nach deiner Lesart, sofern die Mehrheit es praktiziert, voll demokratisch.
ElsaLaska - 28. Aug, 11:16

Danke dir, Taras,

für die abschließenden Erläuterungen. Ich denke, man hat es nun abschließend gut verstehen können, was eine Demokratie eigentlich ist - und was nicht.

Falls das bei @fidelis immer noch nicht angelangt ist, kann ich ihm jetzt auch nicht mehr helfen.

Da hier nun ausreichend Argumentationen auch wiederholt wurden, sehe ich keinen Sinn mehr in einer Fortführung dieser Diskussion.
Es wäre mir also recht, wenn wir sie an dieser Stelle einstellen.
Dankeschön.

Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/453146336/modTrackback

cantare

sofort dachte ich an...
der bei dem großen Beben von 1915 in einer Kirche in...
Cassian (Gast) - 25. Aug, 07:41
hab an Dich vorhin gedacht,...
hab an Dich vorhin gedacht, als ich Nachrichten sah...
fbtde - 24. Aug, 22:38
Das Wetter...
... lässt wie jedes Jahr zu wünschen übrig. War auch...
Marco Gallina (Gast) - 11. Aug, 16:46
Lange nicht mehr hier...
doch freue ich mich sehr, daß es diesen Blog noch gibt....
Arminius (Gast) - 29. Jul, 20:23
Lebenszeichen
Ein Lebenszeichen für uns Besorgten wäre wirklich nett....
Theodred (Gast) - 21. Jul, 21:36

attenzione

la bocca

 

About Elsa
All time favourites
Best of Benedict XVI
Blogozesanes
Breviarium Romanum
Christenverfolgung
Cooperatores veritatis
Deutschland pro Papa
Deutschland-Blog
Die Blognovela
Disclaimer
Dossier UR-FRÖDS
Eat Love Pray
Elsa fragt-Leser antworten
Gastbeiträge
Gebetszettel
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren