Ein interessanter Artikel über die Amishen
auf dem Wissenschaftsblog von Dr. Michael Blume.
Zitat:
>>Für die Old Order Amish ergab sich dabei ein Problem, wie es in den gängigen Homo oeconomicus-Büchern der Wirtschaftswissenschaften eigentlich nicht vorgesehen ist: Sie waren und sind bereit, Steuern und Abgaben zu zahlen, lehnen es aber entschieden ab, Leistungen zu erhalten.
Auflösung der Gemeinschaft durch Ansprüch an anonyme Behörden?
Was nach unserer gängigen, individualistischen Methodik völlig widersinnig erscheint, die annimmt, dass jede(r) möglichst wenig leisten und dafür möglichst viel erhalten möchte, stellt sich aus der gemeinschaftlichen Perspektive der Amish geradezu umgekehrt dar: Wenn sich unter ihnen die Ansicht durchsetzen würde, dass für Krankheits- und Notfälle nicht mehr die Familie und Kirchengemeinde, sondern eine anonyme Regierungsbehörde einzustehen habe – dann würden sich die gegenseitige Solidarität und das Gemeinschaftsgefühl unweigerlich auflösen!
Und so kam es zu der seltsamen Situation, dass Amish-Delegationen etwa bei der US-Steuerbehörde IRS vorstellig wurden und betonten, dass sie durchaus zahlen würden, wenn sie dafür nur ja keine Gegenleistungen erhielten – wogegen die Staatsbeamten konsterniert vermerkten, dafür gebe es leider keine gesetzliche Grundlage, die Amish hätten als Zahler und Empfänger mitzuspielen. Die Amish verwiesen darauf, dass sie seit Jahrhunderten eine gegenseitige Sozialversicherung betrieben und keine staatlichen Programme dafür bedurften, die Behörde berief sich auf die Gesetze, die ausnahmslos für alle zu gelten hätten. Die Konflikte eskalierten und es kam wiederum zu Verfahren, Pfändungen und Verhaftungen.<< Weiterlesen hier
Und ist nicht sogar ein bisschen was dran an der Argumentation der Amishen? Ich bewundere diese Leute schon lange dafür, wie strikt und konsequent sie ihren Glauben und das Evangelium umsetzen.
Zitat:
>>Für die Old Order Amish ergab sich dabei ein Problem, wie es in den gängigen Homo oeconomicus-Büchern der Wirtschaftswissenschaften eigentlich nicht vorgesehen ist: Sie waren und sind bereit, Steuern und Abgaben zu zahlen, lehnen es aber entschieden ab, Leistungen zu erhalten.
Auflösung der Gemeinschaft durch Ansprüch an anonyme Behörden?
Was nach unserer gängigen, individualistischen Methodik völlig widersinnig erscheint, die annimmt, dass jede(r) möglichst wenig leisten und dafür möglichst viel erhalten möchte, stellt sich aus der gemeinschaftlichen Perspektive der Amish geradezu umgekehrt dar: Wenn sich unter ihnen die Ansicht durchsetzen würde, dass für Krankheits- und Notfälle nicht mehr die Familie und Kirchengemeinde, sondern eine anonyme Regierungsbehörde einzustehen habe – dann würden sich die gegenseitige Solidarität und das Gemeinschaftsgefühl unweigerlich auflösen!
Und so kam es zu der seltsamen Situation, dass Amish-Delegationen etwa bei der US-Steuerbehörde IRS vorstellig wurden und betonten, dass sie durchaus zahlen würden, wenn sie dafür nur ja keine Gegenleistungen erhielten – wogegen die Staatsbeamten konsterniert vermerkten, dafür gebe es leider keine gesetzliche Grundlage, die Amish hätten als Zahler und Empfänger mitzuspielen. Die Amish verwiesen darauf, dass sie seit Jahrhunderten eine gegenseitige Sozialversicherung betrieben und keine staatlichen Programme dafür bedurften, die Behörde berief sich auf die Gesetze, die ausnahmslos für alle zu gelten hätten. Die Konflikte eskalierten und es kam wiederum zu Verfahren, Pfändungen und Verhaftungen.<< Weiterlesen hier
Und ist nicht sogar ein bisschen was dran an der Argumentation der Amishen? Ich bewundere diese Leute schon lange dafür, wie strikt und konsequent sie ihren Glauben und das Evangelium umsetzen.
ElsaLaska - 6. Nov, 19:04
"Wenn sich unter ihnen die Ansicht durchsetzen würde, dass für Krankheits- und Notfälle nicht mehr die Familie und Kirchengemeinde, sondern eine anonyme Regierungsbehörde einzustehen habe – dann würden sich die gegenseitige Solidarität und das Gemeinschaftsgefühl unweigerlich auflösen!"
Zum anderen nutzt man Versicherungen wie wir sie kennen (abgesehen von der Krankenversicherung) auch nicht, weil man GOTT vertraut, nicht nur am Leib, sondern auch, was den Besitzt betrifft. Es gibt auch keine Renten- und Pflegeversicherung, weil die Alten selbstverständlich zu Hause gepflegt werden. Es gehört mit zum christlichen Glauben, dass man für seinen Bruder/Schwester mitverantwortlich ist.