Dominus est!
In der an meinen Eintrag "Warum ich gegen Interkommunion bin" sich anknüpfenden, äußerst interessanten Diskussion, stellten sich Fragen zum katholischen Verständnis der Eucharistie.
Warum ist die Realpräsenz Christi für Katholiken eigentlich so maßgeblich?, lautete eine Frage. Die Antwort sollte lauten: Weil wir damit in der Glaubenstradition der Apostolischen Väter stehen.
Wir wollten danach schauen, wo man außerhalb der Evangelien vielleicht sehen kann, dass Jesus wirklich seinen Leib meinte und wirklich sein Blut während der Feier des Letzten Abendmahls. Fidelis wollte sich dazu die außerevangelischen Schriften des NT anschauen, ich habe mich mal um die Lehre der Apostel bzw. der Apostolischen Väter bzw. Kirchenväter gekümmert und dabei einige interessante Zitate gefunden, die in meinen Augen darauf hinweisen, dass auch schon die Christen der ersten Generation Brot als Fleisch bzw. Leib Christi auffassten, und zwar ganz tatsächlich und konkret.
Zunächst aber ein kurzer Blick auf den sakramentalen Charakter der Eucharistie.
::: Die Eucharistie ist ein von Jesus Christus eingesetztes Sakrament, d.h. ein sichtbares Zeichen von Gottes Gnade.
„Unser Erlöser hat beim Letzten Abendmahl in der Nacht, da er verraten wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, damit dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauere und er so der Kirche, der geliebten Braut, das Gedächtnis seines Todes und seiner Auferstehung anvertraue: als Sakrament des Erbarmens und Zeichen der Einheit, als Band der Liebe und österliches Mahl, in dem Christus genossen, das Herz mit Gnade erfüllt und uns das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird" (Sacramentum caritatis 47).
::: Brot und Wein sind wirklich sein Leib und sein Blut:
"Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank."
[Johannesevangelium, Kapitel 6]
:: Urkirche und Kirchenväter dazu:
In der Didache, das ist die Lehre der Apostel (ca. 100 n. Chr bis evtl. auch 150 n. Chr entstanden, also ein wichtiges urkirchliches Dokument) wird festgehalten zur Feier der Eucharistie:
1. Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank, nachdem ihr zuvor eure Sünden bekannt habet, damit euer Opfer rein sei. 2. Jeder aber, der mit seinem Freunde einen Streit hat, soll sich nicht bei euch einfinden, bis sie versöhnt sind, damit euer Opfer nicht entweiht werde
Hl. Ignatius von Antiochien (Apostolischer Vater, + 107):
"Von der Eucharistie und dem Gebete halten sie [die Irrlehrer!] sich ferne, weil sie nicht bekennen, daß die Eucharistie das Fleisch unseres Erlösers Jesus Christus ist, das für unsere Sünden gelitten hat und das der Vater in seiner Güte auferweckt hat."
[Brief an die Smyrnäer, Kapitel 7]
Hl. Irenäus (+ um 200):
"Wird aber dies [das Fleisch] nicht erlöst, dann hat uns der Herr auch nicht mit seinem Blute erlöst, noch ist der eucharistische Kelch die Teilnahme an seinem Blute, das Brot, das wir brechen, die Teilnahme an seinem Leibe. Blut stammt nämlich nur von Fleisch und Adern und der übrigen menschlichen Substanz, die das Wort Gottes in Wahrheit angenommen hat. Mit seinem Blute erlöste er uns, wie auch der Apostel sagt; „In ihm haben wir die Erlösung, durch sein Blut Nachlaß der Sünden“. Und da wir seine Glieder sind, werden wir durch seine Schöpfung ernährt werden, und er selbst gewährt uns seine Schöpfung: läßt seine Sonne aufgehen und regnen, sagt, daß er uns den Kelch von seiner Schöpfung als sein eigenes Blut reiche , mit dem er unser Blut erquickt, und versichert, daß das Brot seiner Schöpfung sein eigener Leib ist, mit dem er unsere Leiber erhebt."
[Contra Haerese, Buch 5, Kapitel 2]
"Wenn nun also der gemischte Kelch und das zubereitete Brot das Wort Gottes aufnimmt und die Eucharistie zum Leibe Christi wird, woraus die Substanz unseres Fleisches Erhebung und Bestand erhält, wie können sie dann sagen, das Fleisch könne nicht aufnehmen die Gabe Gottes, die in dem ewigen Leben besteht, da es doch von dem Blute und Fleische des Herrn genährt wird und sein Glied ist? So sagt auch der selige Apostel Paulus in dem Briefe an die Epheser: „Wir sind Glieder seines Leibes, aus seinem Fleisch und seinem Gebein“ . Das sagt er nicht von einem geistigen und unsichtbaren Leibe — denn „ein Geist hat weder Bein noch Knochen“— sondern von einem wahrhaft menschlichen Organismus, der aus Fleisch, Nerven und Knochen besteht, der von dem Kelch seines Blutes ernährt und von dem Brot seines Leibes erhoben wird. Und wie das Holz der Weinrebe, in der Erde wurzelnd, zu seiner Zeit Frucht hervorbringt, und wie das Weizenkorn in die Erde fällt, sich auflöst und vielfältig aufersteht durch den Geist Gottes, der alles umfaßt — und alsdann kommt dieses weisheitsvoll in den Gebrauch der Menschen, nimmt auf das Wort Gottes und wird zur Eucharistie, welche der Leib und das Blut Christi ist ..."
[Contra Haereses, Buch 5, Kapitel 3]
Hl. Justin der Märtyrer (+ 165):
"Diese Nahrung heißt bei uns Eucharistie. Niemand darf daran teilnehmen, als wer unsere Lehren für wahr hält, das Bad zur Nachlassung der Sünden und zur Wiedergeburt empfangen hat und nach den Weisungen Christi lebt. Denn nicht als gemeines Brot und als gemeinen Trank nehmen wir sie; sondern wie Jesus Christus, unser Erlöser, als er durch Gottes Logos Fleisch wurde, Fleisch und Blut um unseres Heiles willen angenommen hat, so sind wir belehrt worden, daß die durch ein Gebet um den Logos, der von ihm ausgeht, unter Danksagung geweihte Nahrung, mit der unser Fleisch und Blut durch Umwandlung genährt wird, Fleisch und Blut jenes fleischgewordenen Jesus sei."
[Erste Apologie, Kapitel 66]
Hiermit belasse ich es einmal. Ich denke, als Diskussionsgrundlage ist das ausreichend.
Warum ist die Realpräsenz Christi für Katholiken eigentlich so maßgeblich?, lautete eine Frage. Die Antwort sollte lauten: Weil wir damit in der Glaubenstradition der Apostolischen Väter stehen.
Wir wollten danach schauen, wo man außerhalb der Evangelien vielleicht sehen kann, dass Jesus wirklich seinen Leib meinte und wirklich sein Blut während der Feier des Letzten Abendmahls. Fidelis wollte sich dazu die außerevangelischen Schriften des NT anschauen, ich habe mich mal um die Lehre der Apostel bzw. der Apostolischen Väter bzw. Kirchenväter gekümmert und dabei einige interessante Zitate gefunden, die in meinen Augen darauf hinweisen, dass auch schon die Christen der ersten Generation Brot als Fleisch bzw. Leib Christi auffassten, und zwar ganz tatsächlich und konkret.
Zunächst aber ein kurzer Blick auf den sakramentalen Charakter der Eucharistie.
::: Die Eucharistie ist ein von Jesus Christus eingesetztes Sakrament, d.h. ein sichtbares Zeichen von Gottes Gnade.
„Unser Erlöser hat beim Letzten Abendmahl in der Nacht, da er verraten wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, damit dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauere und er so der Kirche, der geliebten Braut, das Gedächtnis seines Todes und seiner Auferstehung anvertraue: als Sakrament des Erbarmens und Zeichen der Einheit, als Band der Liebe und österliches Mahl, in dem Christus genossen, das Herz mit Gnade erfüllt und uns das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird" (Sacramentum caritatis 47).
::: Brot und Wein sind wirklich sein Leib und sein Blut:
"Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank."
[Johannesevangelium, Kapitel 6]
:: Urkirche und Kirchenväter dazu:
In der Didache, das ist die Lehre der Apostel (ca. 100 n. Chr bis evtl. auch 150 n. Chr entstanden, also ein wichtiges urkirchliches Dokument) wird festgehalten zur Feier der Eucharistie:
1. Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank, nachdem ihr zuvor eure Sünden bekannt habet, damit euer Opfer rein sei. 2. Jeder aber, der mit seinem Freunde einen Streit hat, soll sich nicht bei euch einfinden, bis sie versöhnt sind, damit euer Opfer nicht entweiht werde
Hl. Ignatius von Antiochien (Apostolischer Vater, + 107):
"Von der Eucharistie und dem Gebete halten sie [die Irrlehrer!] sich ferne, weil sie nicht bekennen, daß die Eucharistie das Fleisch unseres Erlösers Jesus Christus ist, das für unsere Sünden gelitten hat und das der Vater in seiner Güte auferweckt hat."
[Brief an die Smyrnäer, Kapitel 7]
Hl. Irenäus (+ um 200):
"Wird aber dies [das Fleisch] nicht erlöst, dann hat uns der Herr auch nicht mit seinem Blute erlöst, noch ist der eucharistische Kelch die Teilnahme an seinem Blute, das Brot, das wir brechen, die Teilnahme an seinem Leibe. Blut stammt nämlich nur von Fleisch und Adern und der übrigen menschlichen Substanz, die das Wort Gottes in Wahrheit angenommen hat. Mit seinem Blute erlöste er uns, wie auch der Apostel sagt; „In ihm haben wir die Erlösung, durch sein Blut Nachlaß der Sünden“. Und da wir seine Glieder sind, werden wir durch seine Schöpfung ernährt werden, und er selbst gewährt uns seine Schöpfung: läßt seine Sonne aufgehen und regnen, sagt, daß er uns den Kelch von seiner Schöpfung als sein eigenes Blut reiche , mit dem er unser Blut erquickt, und versichert, daß das Brot seiner Schöpfung sein eigener Leib ist, mit dem er unsere Leiber erhebt."
[Contra Haerese, Buch 5, Kapitel 2]
"Wenn nun also der gemischte Kelch und das zubereitete Brot das Wort Gottes aufnimmt und die Eucharistie zum Leibe Christi wird, woraus die Substanz unseres Fleisches Erhebung und Bestand erhält, wie können sie dann sagen, das Fleisch könne nicht aufnehmen die Gabe Gottes, die in dem ewigen Leben besteht, da es doch von dem Blute und Fleische des Herrn genährt wird und sein Glied ist? So sagt auch der selige Apostel Paulus in dem Briefe an die Epheser: „Wir sind Glieder seines Leibes, aus seinem Fleisch und seinem Gebein“ . Das sagt er nicht von einem geistigen und unsichtbaren Leibe — denn „ein Geist hat weder Bein noch Knochen“— sondern von einem wahrhaft menschlichen Organismus, der aus Fleisch, Nerven und Knochen besteht, der von dem Kelch seines Blutes ernährt und von dem Brot seines Leibes erhoben wird. Und wie das Holz der Weinrebe, in der Erde wurzelnd, zu seiner Zeit Frucht hervorbringt, und wie das Weizenkorn in die Erde fällt, sich auflöst und vielfältig aufersteht durch den Geist Gottes, der alles umfaßt — und alsdann kommt dieses weisheitsvoll in den Gebrauch der Menschen, nimmt auf das Wort Gottes und wird zur Eucharistie, welche der Leib und das Blut Christi ist ..."
[Contra Haereses, Buch 5, Kapitel 3]
Hl. Justin der Märtyrer (+ 165):
"Diese Nahrung heißt bei uns Eucharistie. Niemand darf daran teilnehmen, als wer unsere Lehren für wahr hält, das Bad zur Nachlassung der Sünden und zur Wiedergeburt empfangen hat und nach den Weisungen Christi lebt. Denn nicht als gemeines Brot und als gemeinen Trank nehmen wir sie; sondern wie Jesus Christus, unser Erlöser, als er durch Gottes Logos Fleisch wurde, Fleisch und Blut um unseres Heiles willen angenommen hat, so sind wir belehrt worden, daß die durch ein Gebet um den Logos, der von ihm ausgeht, unter Danksagung geweihte Nahrung, mit der unser Fleisch und Blut durch Umwandlung genährt wird, Fleisch und Blut jenes fleischgewordenen Jesus sei."
[Erste Apologie, Kapitel 66]
Hiermit belasse ich es einmal. Ich denke, als Diskussionsgrundlage ist das ausreichend.
ElsaLaska - 2. Mär, 15:40
Danke!
Mit diesen und den biblischen Texten wird die Frage beantwortet "Warum ist die Realpräsenz Christi so maßgeblich?" Und mit diesen Antworten und Begründungen stehen die Katholiken dann in der Glaubenstradition der Apostolischen Väter.