Zitate des Tages
>>Die katholische Kirche folgt weltweit und seit je ihren eigenen Regeln, mit denen gerade ihre Politisierung vermieden werden soll. Demokratie ist eine politische Herrschaftsform, in der die Volkssouveränität zum Ausdruck kommt, und zwar vor allem durch Mehrheitswillen und Medienmacht. In der Kirche ist aber Christus der Souverän, dem Priester und Laien zu dienen haben. Wenn die Schafe ihre Hirten selber wählen oder abwählen wollen, werden sie vorher die Wölfe fragen müssen. Dieser Logik kann Rom nicht folgen, wenn es um Freiheit und Selbstbestimmung der Kirche geht. Das große Medienspektakel „Köln sucht seinen Superbischof“ wird uns zwar kaum erspart bleiben. Aber wer auch immer aus diesem Rummel als Bischof hervorgehen sollte, müsste schon das Zeug zum Märtyrer mitbringen.<<
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>>Kein Interesse an gerechter Aufklärung haben zunächst jene Bischofskollegen, denen man zu Recht Verschwendung vorwerfen könnte, etwa im Fall des „Weltbild“-Verlages, der nur noch mit dem Arbeitsplatzargument subventioniert werden kann. Prunk & Protz weithin, vor allem in Stuttgart und München, am wenigsten in Limburg. Vor allem haben jene Rechthaber der öffentlichen Meinung an einer juristisch-präzisen Aufklärung kein Interesse, die von Insinuation, Spekulation und Sensation leben. Die Qualitätspresse, einstmals vom Ethos des „fit for print“ der New York Times erfüllt, verkommt immer mehr zur Hure einer Gesinnungsschnüffelei, der die Unterscheidung zwischen überprüfter Information und sachgemäßer Interpretation völlig gleichgültig ist.<<
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>>In den Redaktionen haben sich viele verkrachte Theologen, abgefallene Priester und entsprungene Mönche festgesetzt, die ihre Ressentiments abarbeiten wollen. Sie haben – wie Daniel Deckers in der FAZ – von der Inquisition nur die Folter, nicht die rechtsgeschichtlichen Fortschritte eines gerechten und transparenten Verfahrens gelernt. Und sie beleben den alten Investiturstreit. Sie können Bischöfe vielleicht zur Strecke bringen. Aber ob sie auch neue inthronisieren, ist noch fraglich. <<
Aus einem Kommentar von Professor Wolfgang Ockenfels auf kath.net.
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>>Kein Interesse an gerechter Aufklärung haben zunächst jene Bischofskollegen, denen man zu Recht Verschwendung vorwerfen könnte, etwa im Fall des „Weltbild“-Verlages, der nur noch mit dem Arbeitsplatzargument subventioniert werden kann. Prunk & Protz weithin, vor allem in Stuttgart und München, am wenigsten in Limburg. Vor allem haben jene Rechthaber der öffentlichen Meinung an einer juristisch-präzisen Aufklärung kein Interesse, die von Insinuation, Spekulation und Sensation leben. Die Qualitätspresse, einstmals vom Ethos des „fit for print“ der New York Times erfüllt, verkommt immer mehr zur Hure einer Gesinnungsschnüffelei, der die Unterscheidung zwischen überprüfter Information und sachgemäßer Interpretation völlig gleichgültig ist.<<
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>>In den Redaktionen haben sich viele verkrachte Theologen, abgefallene Priester und entsprungene Mönche festgesetzt, die ihre Ressentiments abarbeiten wollen. Sie haben – wie Daniel Deckers in der FAZ – von der Inquisition nur die Folter, nicht die rechtsgeschichtlichen Fortschritte eines gerechten und transparenten Verfahrens gelernt. Und sie beleben den alten Investiturstreit. Sie können Bischöfe vielleicht zur Strecke bringen. Aber ob sie auch neue inthronisieren, ist noch fraglich. <<
Aus einem Kommentar von Professor Wolfgang Ockenfels auf kath.net.
ElsaLaska - 6. Dez, 13:03
Nun ja.
Und was die sog. "verkrachten Theologen, abgefallenen Priester, entsprungene Mönche" betrifft, die angeblich myriadisch die redaktionsstuben der deutschen "Mainstreammedien" okkupieren: nicht jeder Theologe, der ordentlich sein Studium mit Examen abgeschlossen hat (oder sogar in Theologie promoviert ist und sich in seiner Pfarrei in der Kinderkatechese engagiert wie Deckers von der FAZ) ist nur deshalb "verkracht", weil er "nur" Laie und kein Kleriker ist, und weil er die Ungeheuerlichkeit besessen hat, über Tebartz zu recherchieren und kritisch über ihn zu berichten. Und nicht jeder Priester, der sich halt laiisieren lassen, ist "abgefallen". Solche Terminologie mag "kirchenrechtlich korrekt" sein, sie ist auf jeden Fall antimissionarisch.
@Guardini
Ihr Wort in Gottes Gehörgang. Für meine Verkäuferin frischer Backwaren um die Ecke, steht allerdings fest, was Bischof T.v.E. ist: Ein Protzbischof, der allenthalben Wasser predigt und selber Wein säuft. Da kann man, wie sie so sicher feststellt: "nur noch austreten!" Ob das jetzt ein Grauton ist, mag jeder selber entscheiden. Aber den Ball könnte sie sicher auch etwas flacher halten. ;-)
@Gerd
Aber grundsätzlich finde ich bei dieser Causa, dass sich die "Prunk- und Protz"-Brüller einerseits und die "Ein-konservativer-Bischof-wird-mundtot-gemacht"-Schreier nichts nehmen. Beide eint eine manichäische, reichlich subjektive Wahrnehmung der Dinge. So bestätigen sie den alten Satz, daß sich die Extreme immer treffen.
na wat nu?
"Solche Terminologie mag "kirchenrechtlich korrekt" sein, sie ist auf jeden Fall antimissionarisch."
und an Gerd 18:43:
"Soll sie doch austreten, wenn sie meint, das sei eines solchen Schrittes würdig."
viell. check ich ja nicht, aber ist der erste Satz nicht genau das Gegenteil vom Zweiten?
Immer eines
Na ja. Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, sich heutzutage vor den Bischof von Limburg zu stellen und es ist nix so einfach, selbst in einem Bäckerladen, anerkennende Kommentare zu sammeln, wenn man den Prunk und den Protz von T.v.E. anprangert. Es ist mir auch nicht bekannt, dass es eine Austrittswelle bei den Pro-Konservativen-Schreiern gegeben hätte. Ganz anders bei den Badewannenfetischisten. Da gibt es ja schon Nachahmer bei den protestantischen Mitgeschwistern. (Könnte allerdings auch nur eine Neiddebatte sein) Ob das jetzt missionarisch ist, wage ich mal zu bezweifeln. Kann ja sein, dass die Protz und Prunkfraktion sich selber weg missioniert.
@Guardini
Okay, der Tonfall gefällt nicht.
Und mir gefällt nicht, wenn Daniel Deckers irgendwelche DOMSINGKNABEN, die angebliche Dienste für einen (missliebigen) Bischof leisten, mal eben so zuckersüß in seinen Texten einstreut.
Damit steht es dann wohl Patt in puncto "Welche Rhetorik g... geht uns mehr aufs Herz?" .
@Gerd
Na ja. "Mut" kann man so oder so definieren. Ich finde ziemlich mutig, wenn sich heute jemand hinstellt und öffentlich sagt, daß wir u.a. den sauberen Herren Bush jr. und Obama eine noch nie dagewesene mörderische Christenverfolgung in etlichen Ländern zu verdanken haben. Das zu sagen ist - leider - mutig. Verteidigende Worte für den Limburger Bischof zu finden, dazu gehört kein Mut. Ich habe etliche erlebt in meinem Umfeld, die das getan haben, keiner wurde dafür verbal geteert und gefedert.
Falls Sie gelentlich mal in kath.net reingucken: unter jedem Bericht zu Limburg gibt es stets 80-10 Leserpostings. Einen Tebartz-kritischen finden Sie dort garantiert nie, auch wenn Sie eine super Lupe nehmen. Die "Mutigen" müssen da gar nicht besonders mutig sein. Höchstens in den teilweise abenteuerlichen Verschwörungstheorien, die da ausgebreitet werden.
Die nie dagewesene mörderische Christenverfolgung haben wir denen zu verdanken, die in etlichen Ländern Christen verfolgen in die Luft sprengen und ihnen die Köpfe abschlagen und/oder Flugzeuge in Wolkenkratzern steuern. Das dürfte selbst ihnen nicht entgangen sein. Was den Mut angeht: Stellen sie sich mal in einem Bäckerladen, vor der zahlreichen Kundschaft hin und verteidigen sie den Bischof von Limburg wegen seiner Protzbauten. Da können sie eher über Bush jr. oder Obama salbadern. Ich hab das nicht geschafft. Wollte das Frühstück dann doch genießen. Aber sie haben natürlich recht: Mut ist generell eine Definitionssache. ;-)
>>Falls Sie gelentlich mal in kath.net reingucken: unter jedem Bericht zu Limburg gibt es stets 80-10 Leserpostings. Einen Tebartz-kritischen finden Sie dort garantiert nie, auch wenn Sie eine super Lupe nehmen. Die "Mutigen" müssen da gar nicht besonders mutig sein. Höchstens in den teilweise abenteuerlichen Verschwörungstheorien, die da ausgebreitet werden.<<
Tja, so ist das bei Gleichgesinnten. Und wenn ich den Ausgleich nötig habe, schaue ich mal bei "Spiegel online" vorbei und suche mit der Lupe!