Heiligster Leib und heiligstes Blut Christi
So heißt der Feiertag heute wohl aus dem Italienischen übersetzt, also Fronleichnam. Zur 10 Uhr-Messe fand ich mich deshalb in der größten Kirche des Ortes zum Festgottesdienst, mit Leuchtern, viel Weihrauch und viel Prominenz ein. Die vorderen Bänke waren riservato für alle möglichen geistlichen Würdenträger sowie für Malteserherren im dunklen Cape mit Silberstickerei und Damen in roten Mänteln, die ich nicht identifizieren konnte (vielleicht aber Malteserdamen?). Links im Querschiff hatten sich die Polizeivertreter des Ortes in Galauniform mit der Stadtfahne positioniert. Unnötig zu sagen, dass die Kirche brechend voll war.
Der Prozession danach wollte ich mich nicht anschließen, es war mir schlicht zu heiß und mir war schon etwas schwindlig vor Durst und Hunger, deshalb ging ich den mit Blüten ausgelegten Prozessionsweg entlang ins Café und setzte mich draußen an einen Tisch. Die Straße wie leergefegt - logo, der ganze Ort ging ja hinter der Monstranz her - das ist wie gesagt, von gemeindepolitischer Bedeutung, ein Ereignis, das das ganze Städtchen angeht. Also Vortragekreuz, Honoratioren, eine Musikkapelle, Lautsprecher auf Stangen (die grauen Fünfzigerjahre-Teile), und im ersten Drittel des Zuges dann ein prächtiges goldenes Baldachin, unter dem die greisen, würdevollen Priester eine wunderschöne, nicht überladene, klassische Strahlenkranzmonstranz trugen. Natürlich blieb ich nicht touristenhaft sitzen, sondern erhob mich, als sich die Spitze des Zuges näherte. Und selbstverständlich kniete ich nieder, als die Priester mit der Monstranz an mir vorüberzogen.
Einen kleinen Moment lang dachte ich an das Foto, das derweil aus Linz auf uns gekommen ist von einer Fronleichnams-"Veranstaltung" und das ich hier nicht sehen möchte. Deshalb verlinke ich aus Gründen allerhöchster Vorsicht auf Alipius.
Dabei drängten sich meiner schöpferisch-schriftstellerischen Phantasie gar wüste Bilder auf. Etwa, wie die liebenswerten Einwohner dieses zauberhaften Örtchens, falls es einem Priester tatsächlich eingefallen wäre, ein türkisches Fladenbrot in einer Kohlezange ("Moderne Monstranz") durch ihre Straßen zu tragen, ihn aufgebracht ergriffen, übelst misshandelt und danach mit einem Seil um den Hals von den allerhöchsten Ghibellinenzinnen, die ihre Wehrmauern aufzuweisen haben, hinuntergestürzt hätten.
Natürlich würden sie aber nie so etwas tun, da ging meine Schriftstellerfantasie mit mir durch, sondern ihn einfach festnehmen und in die nächste Irrenanstalt einliefern lassen.
Der Prozession danach wollte ich mich nicht anschließen, es war mir schlicht zu heiß und mir war schon etwas schwindlig vor Durst und Hunger, deshalb ging ich den mit Blüten ausgelegten Prozessionsweg entlang ins Café und setzte mich draußen an einen Tisch. Die Straße wie leergefegt - logo, der ganze Ort ging ja hinter der Monstranz her - das ist wie gesagt, von gemeindepolitischer Bedeutung, ein Ereignis, das das ganze Städtchen angeht. Also Vortragekreuz, Honoratioren, eine Musikkapelle, Lautsprecher auf Stangen (die grauen Fünfzigerjahre-Teile), und im ersten Drittel des Zuges dann ein prächtiges goldenes Baldachin, unter dem die greisen, würdevollen Priester eine wunderschöne, nicht überladene, klassische Strahlenkranzmonstranz trugen. Natürlich blieb ich nicht touristenhaft sitzen, sondern erhob mich, als sich die Spitze des Zuges näherte. Und selbstverständlich kniete ich nieder, als die Priester mit der Monstranz an mir vorüberzogen.
Einen kleinen Moment lang dachte ich an das Foto, das derweil aus Linz auf uns gekommen ist von einer Fronleichnams-"Veranstaltung" und das ich hier nicht sehen möchte. Deshalb verlinke ich aus Gründen allerhöchster Vorsicht auf Alipius.
Dabei drängten sich meiner schöpferisch-schriftstellerischen Phantasie gar wüste Bilder auf. Etwa, wie die liebenswerten Einwohner dieses zauberhaften Örtchens, falls es einem Priester tatsächlich eingefallen wäre, ein türkisches Fladenbrot in einer Kohlezange ("Moderne Monstranz") durch ihre Straßen zu tragen, ihn aufgebracht ergriffen, übelst misshandelt und danach mit einem Seil um den Hals von den allerhöchsten Ghibellinenzinnen, die ihre Wehrmauern aufzuweisen haben, hinuntergestürzt hätten.
Natürlich würden sie aber nie so etwas tun, da ging meine Schriftstellerfantasie mit mir durch, sondern ihn einfach festnehmen und in die nächste Irrenanstalt einliefern lassen.
ElsaLaska - 14. Jun, 21:02
Ich find das so toll,...
P.S.: Nette Schriftsteller-Phantasie! ;-)
Blütenstreuen...