Die Antwort einer katholischen Freibeuterin.
In seinem Artikel "Anarchie im Namen des Herrn? Ein Plädoyer für katholischen Journalismus im Internet" schreibt Ludwig Ring-Eifel von der KNA im Vatican-Magazin [hier als pdf zur Verfügung gestellt] über die zahlreichen inoffiziellen Internetauftritte, die katholische Inhalte vermitteln [eine erwähnte klammere ich hier aus, da sie weder um Katholizität noch um Christlichkeit bemüht ist - kath.net meine ich damit aber keinesfalls].
Er nennt sie "katholische Freibeuter" und räumt ein, dass auch Journalisten im katholischen Mainstream von den Meldungen auf Blogs, in Kommentaren, Foren oder auch auf Twitter für ihre Themen und Recherchen profitieren könnten. Allerdings bestünde die Gefahr der "hemmungslosen Einseitigkeit", die das Ganze wiederum ja auch interessanter machte. Ring-Eifel sieht katholischen Journalismus bestenfalls komplementär zu Glaubensunterweisung und digital vermittelter Theologienachhilfestunde und kommt zu dem Schluss, dass die katholische Kirche nicht auf Medien verzichten sollte, die solide Informationen über kirchliche Konflikte, Informationen und Neuigkeiten auch in den nichtkirchlichen gesellschaftlichen Raum hineintrügen.
Ich gehe mit Herrn Ring-Eifel auf jeden Fall d'accord. Die katholische Kirche sollte auf überhaupt keine Medien verzichten, die informieren, Vorurteile abbauen und auf ein breiteres Interesse auch in der agnostischen oder atheistischen Öffentlichkeit stoßen können. Er übersieht in seinem relativ fairen Artikel aus seiner Perspektive heraus aber, dass kath.net zum Beispiel von einem studierten katholischen Theologen geführt wird, dass zahlreiche katholische Blogs von ausgebildeten oder praktizierenden Journalisten betrieben werden, dass auch der Klerus mittlerweile munter mitmischt: Priester wie Father Z und Father Tim Finigan bereichern die katholische Blogwelt ebenso wie Kardinal Sean Patrick O'Malley, der Erzbischof von Boston, oder auch Carsten von vaticarsten.de und Pater Siegfried aus der Erzabtei St. Ottilien - und diese sind nur beispielhaft genannt. Sie alle sind nicht nur als komplementär zu verstehen, sondern sie bieten authentische Einblicke in den katholischen Glauben. Und tragen sie vielleicht etwa nicht auch solide Informationen in den nichtkirchlichen Raum hinein?
Auch viele von Laien geführte Blogs geben einen guten Einblick in das Leben glaubenstreuer Katholiken. Während der Phase vor meiner Konversion haben sie mir geholfen, zu verstehen, dass Katholiken keine Aliens sind, sondern einfach ganz normale Menschen, die zu bestimmten gesellschaftlichen Themen im Idealfall nachdrücklich die Ansichten der Kirche vertreten und überaus gut vermitteln können, für Zweifel und Nachfragen bereitwillig zur Verfügung stehen und Antwort geben. [Die Seiten von nicht-glaubenstreuen Katholiken habe ich freilich erst gar nicht besucht. Ich wollte ja schließlich wissen, wie es ist, katholisch zu sein. Wie sich Nichtkatholisch-Sein anfühlt, wusste ich bereits zur Genüge.]
Denn, und das ist der Vorteil - wir sind interaktiv, d.h., Kommunikation findet nicht nur in eine Richtung statt. Und ja, wir hatten hier z. B. schon tolle theologische Diskussionen, nicht nur unter Katholiken, sondern auch durch Beiträge von evangelischen Lesern, Serbisch-orthodoxen, Juden oder Agnostikern und Atheisten bereichert.
Ein Wort noch zum "Freibeutertum". So romantisch ich den Ausdruck auch finde - gerne bezeichnete ich mich als Freibeuterin - aber es passt nicht. Ein Freibeuter nimmt sich das, was er haben will. Dies entspricht nicht meinem Selbstverständnis. Ich habe seit meiner Konversion einen großen Schatz der Gnade empfangen. Ich interessiere mich für diese wunderbare Kirche, diesen prallen Glauben, die Fülle der katholischen Geisteswelt, die Riten mitsamt ihrer unermesslichen und ewigen Schönheit. Was mich interessiert und bereichert, was ich aus ganzem Herzen lieben kann, darüber blogge ich, um es mit vollen Händen weiterzugeben. Und meine Lieblings-Blogs tun das ebenso.
Wie man hört, gab es ja auch Freibeuter, die ihre erbeuteten Schätze an die Bedürftigen verteilten. Vielleicht hat Herr Ring-Eifel diese Sorte von Piraten gemeint.
Er nennt sie "katholische Freibeuter" und räumt ein, dass auch Journalisten im katholischen Mainstream von den Meldungen auf Blogs, in Kommentaren, Foren oder auch auf Twitter für ihre Themen und Recherchen profitieren könnten. Allerdings bestünde die Gefahr der "hemmungslosen Einseitigkeit", die das Ganze wiederum ja auch interessanter machte. Ring-Eifel sieht katholischen Journalismus bestenfalls komplementär zu Glaubensunterweisung und digital vermittelter Theologienachhilfestunde und kommt zu dem Schluss, dass die katholische Kirche nicht auf Medien verzichten sollte, die solide Informationen über kirchliche Konflikte, Informationen und Neuigkeiten auch in den nichtkirchlichen gesellschaftlichen Raum hineintrügen.
Ich gehe mit Herrn Ring-Eifel auf jeden Fall d'accord. Die katholische Kirche sollte auf überhaupt keine Medien verzichten, die informieren, Vorurteile abbauen und auf ein breiteres Interesse auch in der agnostischen oder atheistischen Öffentlichkeit stoßen können. Er übersieht in seinem relativ fairen Artikel aus seiner Perspektive heraus aber, dass kath.net zum Beispiel von einem studierten katholischen Theologen geführt wird, dass zahlreiche katholische Blogs von ausgebildeten oder praktizierenden Journalisten betrieben werden, dass auch der Klerus mittlerweile munter mitmischt: Priester wie Father Z und Father Tim Finigan bereichern die katholische Blogwelt ebenso wie Kardinal Sean Patrick O'Malley, der Erzbischof von Boston, oder auch Carsten von vaticarsten.de und Pater Siegfried aus der Erzabtei St. Ottilien - und diese sind nur beispielhaft genannt. Sie alle sind nicht nur als komplementär zu verstehen, sondern sie bieten authentische Einblicke in den katholischen Glauben. Und tragen sie vielleicht etwa nicht auch solide Informationen in den nichtkirchlichen Raum hinein?
Auch viele von Laien geführte Blogs geben einen guten Einblick in das Leben glaubenstreuer Katholiken. Während der Phase vor meiner Konversion haben sie mir geholfen, zu verstehen, dass Katholiken keine Aliens sind, sondern einfach ganz normale Menschen, die zu bestimmten gesellschaftlichen Themen im Idealfall nachdrücklich die Ansichten der Kirche vertreten und überaus gut vermitteln können, für Zweifel und Nachfragen bereitwillig zur Verfügung stehen und Antwort geben. [Die Seiten von nicht-glaubenstreuen Katholiken habe ich freilich erst gar nicht besucht. Ich wollte ja schließlich wissen, wie es ist, katholisch zu sein. Wie sich Nichtkatholisch-Sein anfühlt, wusste ich bereits zur Genüge.]
Denn, und das ist der Vorteil - wir sind interaktiv, d.h., Kommunikation findet nicht nur in eine Richtung statt. Und ja, wir hatten hier z. B. schon tolle theologische Diskussionen, nicht nur unter Katholiken, sondern auch durch Beiträge von evangelischen Lesern, Serbisch-orthodoxen, Juden oder Agnostikern und Atheisten bereichert.
Ein Wort noch zum "Freibeutertum". So romantisch ich den Ausdruck auch finde - gerne bezeichnete ich mich als Freibeuterin - aber es passt nicht. Ein Freibeuter nimmt sich das, was er haben will. Dies entspricht nicht meinem Selbstverständnis. Ich habe seit meiner Konversion einen großen Schatz der Gnade empfangen. Ich interessiere mich für diese wunderbare Kirche, diesen prallen Glauben, die Fülle der katholischen Geisteswelt, die Riten mitsamt ihrer unermesslichen und ewigen Schönheit. Was mich interessiert und bereichert, was ich aus ganzem Herzen lieben kann, darüber blogge ich, um es mit vollen Händen weiterzugeben. Und meine Lieblings-Blogs tun das ebenso.
Wie man hört, gab es ja auch Freibeuter, die ihre erbeuteten Schätze an die Bedürftigen verteilten. Vielleicht hat Herr Ring-Eifel diese Sorte von Piraten gemeint.
ElsaLaska - 18. Aug, 22:47
Was vom Tage ... - - 0 Trackbacks - 3467x gelesen
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