>>Unmittelbar vor seiner Deutschlandreise wird Papst Benedikt XVI. das „Wort zum Sonntag“ im Ersten sprechen. Am Samstag, den 17. September 2011, um 22.55 Uhr nutzt das katholische Kirchenoberhaupt den traditionsreichen Sendeplatz in der ARD, um einige geistliche Worte an die Fernsehzuschauer zu richten. Es ist das zweite Mal (nach Papst Johannes Paul II. am 25. April 1987), dass ein Papst „Das Wort zum Sonntag“ spricht. Die Sendung wird kurz vor dem Datum vom Vatikanischen Fernsehzentrum aufgezeichnet.<<
Vormerken! [Das Wort zum Sonntag habe ich immer gerne geschaut, witzigerweise aber, als ich noch ungläubig war. Als ich konvertiert bin, habe ich meistenteils nicht mehr besonders inspirierend gefunden. Aber vielleicht ist das ja gerade gut. :-) Natürlich schalte ich aber am 17. September ein - die Gefahr, er könne mich nicht inspirieren, besteht ja nicht bei Benedikt.]
ElsaLaska - 15. Sep, 14:11
Interview mit Mons. Bernard Fellay nach seinem Treffen mit Kardinal William Levada. Vorläufige Übersetzung aus dem Französischen ohne Gewähr von Hedda Acker.
Im Anschluß an die Unterredung, welche Mons. Bernard Fellay und seine beiden Assistenten am 14. September 2011 um zehn Uhr im Vatikan mit Kardinal William Levada, dem Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre hatten, antwortete der Generalobere der FSSPX auf unsere Fragen.
Wie verlief dieses Treffen?
Das Gespräch war von großer Höflichkeit und einer ebenso großen Offenheit, denn der Anstand/die Offenheit verbietet es der FSSPX, den noch bestehenden Problemen auszuweichen. Übrigens wurden auch die theologischen Gespräche, die in den vergangenen zwei Jahren stattfanden, in diesem Geist geführt. Als ich vergangenen 15. August verkündet habe, daß wir uns einig wären, daß in Sachen Vatikan II Uneinigkeit besteht, habe ich auch Wert darauf gelegt zu präzisieren, daß, wo es um Dogmen, wie dem der Trinität geht, wir selbstverständlich zustimmen, wenn sich im Rahmen des II. Vatikanischen Konzils darauf berufen wird. Ein Satz darf nicht aus seinem Kontext gerissen werden. Unsere theologischen Gespräche hatten das Verdienst, all diese doktrinalen Probleme ernsthaft zu vertiefen und zu erhellen.
Das offizielle gemeinsame Kommuniqué des Vatikan und der FSSPX verkündet, daß Ihnen ein lehrmässiges Dokument ausgehändigt und ein kanonischer Status vorgeschlagen worden wäre. Können Sie das etwas präzisieren?
Dieses Dokument trägt den Titel 'Doktrinale Präambel', es wurde uns zur vertieften Prüfung überreicht. Deswegen ist es vertraulich, und Sie werden verstehen, daß ich Ihnen darüber nicht mehr sage. Freilich zeigt der Begriff 'Präambel', daß die Annahme dieses Dokumentes eine Vorbedingung für jede kanonische Anerkennung der FSSPX seitens des Heiligen Stuhles ist.
Können Sie bezüglich dieser doktrinalen Präambel bestätigen, sofern dies nicht deren Vertraulichkeit berührt, daß sich darin, wie von der Presse vermeldet, eine Unterscheidung findet zwischen dem, was de fide ist- und dem die FSSPX vollumfänglich zustimmt-, und dem, was , als von einem pastoralen Konzil, als welches sich das II. Vatikanum selbst verstanden hat, herkommend, kritisiert werden kann, ohne den Glauben in Frage zu stellen?
Diese neue Unterscheidung wurde nicht nur von der Presse vermeldet, ich selbst habe sie aus verschiedenen Quellen vernommen. Bereits 2005 hat Kardinal Castrillon Hoyos, nachdem ich ihm fünf Stunden lang die Vorbehalte der FSSPX gegenüber dem II. Vatikanischen Konzil dargelegt habe, mir gegenüber folgendes bekundet: „ Ich kann nicht sagen, daß ich mit allem einverstanden bin, was sie gesagt haben, aber was sie gesagt haben stellt sie nicht außerhalb der Kirche. Schreiben Sie also dem Papst, damit er die Exkommunikation aufheben möge.“ Heute schulde ich es der Sachlichkeit anzuerkennen/zuzugeben, daß es in der doktrinalen Präambel keine deutliche Trennung zwischen dem unantastbaren dogmatischen Teil und dem der Diskussion unterworfenen pastoralen Teil gibt. Das einzige, was ich sagen kann, weil es auch in der Pressemeldung genannt wird, ist, daß diese Präambel „lehrmässige Prinzipien und Interpretationskriterien enthält, die notwendig sind um die Treue zum kirchlichen Lehramt und dem sentire cum Ecclesia zu garantieren, während die Untersuchung und theologische Erklärung mancher Ausdrücke oder bestimmter Formulierungen, die in den Texten des II. Vatikanums oder des Lehramtes danach vorkommen, offen bleibt für eine legitime Diskussion.“ Nicht mehr und nicht weniger.
Zur Frage des kanonischen Status, welcher der FSSPX angeboten würde, unter der Bedingung, daß die doktrinale Präambel angenommen wird? Man hat eher von einer Prälatur als von einem Ordinariat gesprochen, ist das korrekt? (oder: von einer Prälatur beziehungsweise einem Ordinariat)
Wie Sie richtig erinnern, ist dieser Status an Bedingungen geknüpft, seine genaue Gestalt kann erst zu einem späteren Zeitpunkt betrachtet werden und bedarf noch der Diskussion.
Wann gedenken Sie, Ihre Antwort auf die vorgeschlagene doktrinale Präambel zu geben?
Sobald ich die nötige Zeit hatte, um das Dokument zu prüfen und die Hauptverantwortlichen der FSSPX zu konsultieren, denn ich bin meinen Mitbrüdern verpflichtet, in einer so wichtigen Angelegenheit keine Entscheidung zu treffen, ohne sie vorher mit ihnen zu besprechen. Aber ich kann Ihnen versichern daß die Entscheidung für das Wohl der Kirche und der Seelen getroffen werden wird. Unser Rosenkranzkreuzug, der sich noch über mehrere Monate hinziehen wird, muß sich intensivieren, um uns zu erlauben, durch die Fürsprache Marias, der Mutter der Kirche, die Gnaden des Lichtes und der Kraft zu erlangen, derer wir mehr als je zuvor bedürfen.
ElsaLaska - 15. Sep, 00:00
Aus der Pressemitteilung des SWR Nachtcafé zur Sendung vom 16. September unter dem Motto "Wenn der Papst kommt":
>>Die Gäste:
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann gehört zu den bekanntesten Vertretern der katholischen Kirche. Im vergangenen Jahr ernannte ihn die Deutsche Bischofskonferenz offiziell zum Missbrauchsbeauftragten. Vom Papstbesuch in Deutschland verspricht sich der als liberal geltende Theologe einen Neustart für das Verhältnis zwischen Gläubigen und Kirche: "Nach dem Vertrauensverlust durch den Missbrauchsskandal setze ich große Hoffnungen in diesen Besuch."
Peter Seewald hat eine ganz besondere Beziehung zum Papst. Nach einer Begegnung mit dem damaligen Kardinal Ratzinger fand der aus der Kirche ausgetretene Journalist zum katholischen Glauben zurück. Jahre später führte er mit Benedikt XVI. das erste Interview in der Geschichte des Papsttums: Das Buch, das aus dem sechsstündigen Gespräch entstand, wurde zum Bestseller. "Ich bin ein großer Fan des Papstes und es freut mich für Deutschland, dass wir der Welt so eine großartige Persönlichkeit schenken können."
Über diese Persönlichkeit und deren Inhalte möchte auch der britische Autor Alan Posener gerne sprechen: Er prangert seit Jahren die konservative Haltung des Papstes und der katholischen Kirche an. Als rückschrittlich und gefährlich bezeichnet er die Geisteshaltung des Kirchenoberhaupts - zum Beispiel im Bezug auf dessen Sexualmoral, die er als menschenverachtend beschreibt. "Bei diesem Mann", sagt Alan Posener, "erkenne ich keinen Funken Lebensfreude. Das macht ihn mir unheimlich."
Eine Meinung, die der katholische Theologe David Berger mit ihm teilt. Nachdem er sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt hatte, verlor er seinen Dozenten-Posten an der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin. Seiner Kirche wirft David Berger Scheinheiligkeit und Doppelmoral vor: "Die Kirche benutzt die Sexualität häufig als Mittel zur Erpressung. Nur mit Hilfe des Zölibats konnte sie ihre Macht über so lange Zeit erhalten!"
Auch Christiane Gierse leidet unter den Moralvorstellungen der katholischen Kirche. Jahrzehntelang engagierte sie sich in ihrer Kirchengemeinde und half als Erzieherin in deren Kindergarten aus. Als es dann um eine Festanstellung ging, wurde sie abgelehnt - weil sie seit 24 Jahren mit einem geschiedenen Mann verheiratet ist. Ihre Wut auf die katholische Kirche ist riesig: "Missbrauch verjährt, aber Scheidung nicht! Wenn ich könnte, würde ich den Papst fragen, wie er im Namen Gottes die Menschen so behandeln kann."
Sabine Benedikta Beschmann dagegen schwärmt geradezu für Benedikt XVI. Nach einem ausschweifenden Party-Leben hat sie den katholischen Glauben für sich entdeckt und gründete die Bewegung "Deutschland pro Papa". Voll und ganz steht sie hinter den Thesen des Papstes und freut sich ganz besonders auf dessen Deutschlandbesuch: "Mit seiner Präsenz und Persönlichkeit zeigt er, dass wir uns am Wort der Bibel orientieren müssen und nicht an irgendwelchen Forderungen nach Reformen."
Das sieht der katholische Priester Rainer Maria Schießler ganz anders. Mit großem Engagement und Volksnähe kämpft er gegen die verkrusteten Moralvorstellungen und Hierarchien seiner Kirche an. Auch der Wirbel um den Papstbesuch stößt ihm sauer auf: "Ich frage mich, wann ich endlich lese, dass der Papst auf diese Reise verzichtet, um für die 23 Millionen Flüchtlinge in Somalia zu spenden."
An der Bar:
Für Luis Reichard geht ein Traum in Erfüllung: Der 22-jährige Trompeter hat anlässlich des Papstbesuchs das Motto-Lied "Wo Gott ist, da ist Zukunft" komponiert. Jetzt hofft der glühende Papstfan, Benedikt XVI. bei dieser Gelegenheit vielleicht sogar persönlich zu treffen. "In jedem Fall aber werde ich für ihn trompeten und Tausende singen mein Lied!" Ganz nah an den Papst kommt auch Nathalie Mutter heran. Die 18-jährige Abiturientin wurde als Ministrantin für den Hauptgottesdienst ausgewählt: "Hoffentlich stolpere ich nicht vor Aufregung!" <<
ElsaLaska - 14. Sep, 14:46
Ich kam leider nicht dazu, am 11. September 2011 etwas zum 11. September 2001 zu bloggen. Eigentlich hielt ich es auch nicht für nötig, weil man ja nicht jeden Gedenktag öffentlich breitwalzen muss in allen verfügbaren Medien - auch auf so einem bescheidenen wie einem privaten Blog.
Jetzt habe ich aber grade bei
Scipio den Verweis auf
Broders Artikel in Welt-Online gesehen und nachgelesen.
Ja, was soll man noch sagen, insbesondere als - eigentlich - Expat auf Heimaturlaub?
Schnell wieder raus hier - denn offensichtlich sind die alle krank? Es gibt noch ganz normale Menschen, die mitleiden und mitfühlen. Aber das deutsche Feuilleton, die "Intellektuellen" scheinen mir schon lange schwer einen an der Waffel zu haben, wie Broder, dem ich nicht immer voll zustimme, sehr schön darlegt.
Das Einzige, was er vergessen hat, ist das bodenlose Geschwafel von Eugen Drewermann zum 11. 9. 2001, wonach wir, der Westen, ja versäumt hätten, die armen, jungen, dahingerafften Terroristen ausreichend zu lieben.
Dschieses Kreist, möchte man fast kreischen.
ElsaLaska - 14. Sep, 00:17